Gemeinderat,
55. Sitzung vom 18.12.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 31 von 123
Das gilt zumindest für das verbaute Gebiet, wo eine entsprechende
Wiener Bautradition zum Tragen kommt.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir verlangen daher die
Ausweitung der Bürgermitbestimmung, dass nämlich im Zusammenhang mit
publikumsintensiven Veranstaltungsstätten eine Bezirks- oder
Bezirksteilbefragung ins Auge zu fassen ist. Das erfordert einerseits eine
Änderung der Bauordnung und andererseits natürlich auch eine Änderung der
Stadtverfassung.
Ich glaube daher, dass die Zustimmung zu diesem Antrag von hohem Wert
wäre und auf das Interesse der Bürger stoßen wird. Wir werden bei dieser
Gelegenheit ohne Befragung auch gleich einen Antrag hinsichtlich der Errichtung
von Minaretten einbringen. Das deckt sich in etwa mit dem, was ich bereits
gesagt habe, dass Minarette kulturfremde Elemente sind, die in einem
mitteleuropäischen Stadtbild, das laut Bauordnung geschützt werden soll, keinen
Platz haben sollen.
Das trifft umso mehr zu, als Moscheen ja Multifunktionseinrichtungen
und nicht nur Sakralbauten sind. Nicht zuletzt sind Kuppeln oder
Minarette – das kann man schon behaupten, denn das wird auch immer wieder
bewiesen – Zeichen eines sichtbaren Machtanspruches. Das stimmt sicherlich,
umso mehr, als Nicht-Religionsgemeinschaften bei uns Moscheen errichten,
sondern etwa der Verein ATIB, welcher direkt der türkischen Regierung
untersteht und von der türkischen Religionsbehörde kontrolliert wird. Das heißt
also, dass die türkische Regierung in Österreich Moscheen errichtet, und ich
meine, damit sollten wir uns nicht so ohne Weiteres zufrieden geben!
Daher stellen wir den Antrag, dass der zuständige Stadtrat aufgefordert
wird, gemäß den Bestimmungen der Bauordnung für Wien die notwendigen Maßnahmen
zu erlassen, um die Errichtung von Minaretten, die der gewachsenen Bauordnung
nicht entsprechen, zu verhindern.
Ich darf darauf hinweisen, dass in der Schweiz bekanntlich ein sehr
viel weiter gehender Antrag betreffend ein Verbot von Minaretten die starke
Zustimmung der Bevölkerung gefunden hat. Und übrigens hat interessanterweise
eine Mehrheit der Frauen dafür gestimmt! Die Frauen haben also offensichtlich
auf Grund der frauenfeindlichen Tendenzen im Islam in diesem Zusammenhang mehr Sorgen
als die Männer! Jedenfalls ist das ein ganz interessanter Faktor.
Hinweisen möchte ich auch auf die recht eigenartige Wortmeldung des
Herrn Kollege Al-Rawi in einer Fernsehsendung nach der Abstimmung: Da kannte er
den Begriff der Volkssouveränität offensichtlich nicht und hat nur lang und
laut darüber nachgedacht, wie man das wieder abschaffen kann und welche
Rechtswege man beschreiten muss. Offenbar legen also die Sozialdemokraten auf
die Stimme des Volkes keinen großen Wert!
Ein weiterer Punkt, den wir einbringen möchten, weil er unseres
Erachtens für die Wiener Bevölkerung sehr wichtig wäre, ist ein
Demonstrationsverbot in Einkaufsstraßen. Seit Jahren herrschen in der
Mariahilfer Straße, seit einiger Zeit aber auch im Bereich Stephansplatz, Graben
und Kärntner Straße Zustände, die unglaublich sind! Die „Kronen Zeitung“ hat
das, was da stattfindet, als „anarchistische Tendenzen“ bezeichnet.
Solche Demonstrationen finden in völliger Regelmäßigkeit in der
Mariahilfer Straße statt, und zwar immer an Haupteinkaufstagen. Sogar jetzt
während der Weihnachtseinkaufssamstage hat es zwei Demonstrationen in der
Mariahilfer Straße gegeben, und niemand ist dagegen eingeschritten! Es ist zwar
berechtigt, dass man das Demonstrationsrecht bejaht, aber es ist völlig
unrichtig und ganz unglaublich, dass man die Rechte der anderen Bürger
missachtet! (Beifall bei der FPÖ.)
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Es handelt sich nicht nur um
Demonstrationen, die in den Straßen stattfinden, sondern es gibt auch wirkliche
Dauerbelästigungen durch irgendwelche Kleinstgruppen, so genannte Tierschützer,
die dort Firmen belagern, und zwar nicht in Form einer Demonstration von zwei
Stunden, sondern über Tage und Wochen. Sie stehen mit Lautsprechern und allem
Drum und Dran bei Peek & Cloppenburg, bei Kleiderbauer beziehungsweise
derzeit wiederum bei einem anderen Geschäft. Das bedeutet eine Dauerbelagerung
von Geschäften, eine Störung der Einkaufsstraßen, Millionenverluste für die
Kaufleute sowie Ärger für die Anrainer und Kunden. Und all das wird geduldet!
Prof Öhlinger hat als Jurist dafür klare
Worte gefunden und hat festgestellt, dass eine Interessenabwägung unabdingbar
ist und dass es notwendig ist, die Interessen von Demonstranten auf der einen
Seite und die Interessen der Bürger auf der anderen Seite in Übereinstimmung zu
bringen.
Ich glaube, dass es dringend notwendig ist,
hier Abhilfe zu schaffen! Die Belästigungen in den Haupteinkaufsstraßen haben
in der Zwischenzeit Ausmaße angenommen, die unzumutbar sind. Es finden, wie
gesagt, jedes Wochenende, hauptsächlich an Samstagen, aber auch an Freitagen,
Demonstrationen von Kleinstgruppen statt. Da gehen rund 20 Leute durch die
Straße, begleitet von Polizisten und Hunden, und sie stellen sich auf einen
Platz und halten ganz bewusst stundenlang alles auf.
Diese Kleinstgruppen haben irgendwelchen
Anliegen, die sie von mir aus ordentlich vertreten sollen. Ich möchte aber klar
feststellen, dass Wien groß genug ist, dass man Anliegen nicht in
Haupteinkaufsstraßen vortragen muss, umso mehr als dort die Adressaten der
allfälligen Anliegen mit Sicherheit nicht sitzen! Das ist einfach
unverständlich. Diese Gruppen, die durch die Mariahilfer Straße gehen, werden
mit ihren Anliegen bei den Kaufleuten, bei den KundInnen und bei den AnrainerInnen
zweifellos an der falschen Adresse sein. Wenn Bürger Anliegen haben, dann
sollen sie zu den zuständigen Stellen gehen und dort demonstrieren, sei es nun
das Bundeskanzleramt, seien es die Ministerien oder vielleicht auch einmal das
Rathaus. Dort gäbe es genug Möglichkeiten für Protest! (Beifall bei der
FPÖ.)
Wir müssen auf jeden Fall
Wege finden, um diesem Unfug zum Schaden der BürgerInnen ein Ende zu bereiten.
Wir können diese Dinge leider im Rahmen einer Volksabstimmung nicht einbringen,
weil die Zuständigkeit
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