Gemeinderat,
55. Sitzung vom 18.12.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 21 von 123
kenne diese Anlage gut. Ich denke mir, es ist eine unglaubliche
Frechheit, dort eine Garagenbaustelle hineinzustellen und zu sagen, und das hat
auch die Frau Pfeffer bei der Bürgerversammlung gesagt, die SchülerInnen und
die LehrerInnen dürfen dort nicht mitreden, weil sie keine AnrainerInnen sind!
Das heißt, man muss sich vorstellen, Sie entscheiden alle über eine Baustelle,
die gar nicht vor Ihrem Fenster stattfindet, sondern nämlich vor den Fenstern
von 600 anderen, die Tag für Tag von früh bis spät mit Lärm berieselt werden
und die in Wirklichkeit von der Garage gar nichts haben. Ganz im Gegenteil, die
Bäume werden gefällt werden.
Wie geht man also mit einer solchen Sache um? Man geht mit einer Sache
so um, indem man eine Bürgerversammlung macht. Dort lädt man den Stadtschulrat
ein, dort lädt man die Bundesimmobiliengesellschaft ein, dort kommt der
unsägliche Herr Theuermann, der sagt, wir brauchen überall eine Garage. Dann
sagt die BIG, die Schüler sollen sich nicht aufregen, weil alle haben einen
Führerschein und wollen auch mit dem Auto fahren. Das war die Auskunft, die die
SchülerInnen erhalten haben. Auf die Frage, wieso sie nicht mitreden dürfen,
ist die Antwort gekommen, weil das nicht geht. Das geht nicht. Sie sind zwar in
Wirklichkeit wahlberechtigt, und zwar ab 16, haben wir hier beschlossen, die
LehrerInnen genauso, aber bei der ureigensten Problematik, und zwar vorm
Fenster, ist nichts, dort wird eine Baugrube gemacht.
Man muss sich vorstellen, dort gibt es eine Ganztagsklasse, die berühmt
wird, weil die erste Wiener Ganztagsklasse, die hoffentlich bald in einer AHS
stattfinden wird, wird in Wirklichkeit eine Baustellenklasse sein, weil die
werden sich in Wirklichkeit mit Ohropax in der Klasse aufhalten können und
werden wahrscheinlich in der Zeichensprache miteinander kommunizieren. Mehr
wird bei diesem Krawall nicht möglich sein. Es gibt nämlich keine
Lärmschutzfenster in der Schule, sondern Sie werden in Wirklichkeit die Schüler
als Testpersonen verwenden, wie lange man einen Lärm aushalten kann. Und dann
werden wir uns alle miteinander wundern, warum es für den Herbst in den Jahren
darauf so wenig Anmeldungen geben wird. Warum? Wie gibt es denn das? Dann
werden Schüler, die dort nicht hingehen wollen, vom Stadtschulrat
zwangsverpflichtet werden, weil es sonst keinen Platz gibt. Das heißt, dann
gibt es in Wirklichkeit Schüler, die es fein und leise haben werden und die
anderen, die es ziemlich laut haben werden. Genauso werden es auch die
LehrerInnen haben.
Da frage ich mich ganz ernsthaft, wie lange eine solche Politik
weitergehen kann, wenn man in Wirklichkeit auf die AnrainerInnen tatsächlich
pfeift. Die Frau Pfeffer sagt, sie dürfen nicht mitreden, das geht überhaupt nicht,
weil das ist nicht vorgesehen. In Wirklichkeit wird am meisten als Anrainerin
die SPÖ mitreden, weil die SPÖ dort ihr Hauptquartier hat. Eigenartigerweise
wurden jetzt durch eine Platzgestaltung am Sankt-Bartholomäus-Platz
45 Stellplätze weggenommen. Deswegen müssen wir natürlich gleich 250
woanders hineinbauen, eh klar.
Jetzt haben natürlich die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten,
wenn sie mit dem Auto ins so genannte Hauptquartier in Hernals fahren, keinen
Parkplatz. Was machen sie da? Da müssen sie weit gehen, müssen vielleicht sogar
mit der Straßenbahn fahren. Nein, sie brauchen einen Parkplatz gleich ums Eck,
nämlich hinter der Schule, hinter dem Haus! Dort kann man einfach hineinfahren.
Die Kurzparkplätze werden sicherlich überhaupt nicht von den
SozialdemokratInnen verwendet werden! Man muss sich das einmal vorstellen! (GRin Mag Sybille Straubinger: Jetzt hör
aber auf!) Die SPÖ ist eine unmittelbar Betroffene. Und was macht sie? Eine
Garage muss her. 250 Stellplätze. Wurscht, was das kostet. Vor dem Haus der
sozialdemokratischen Hochburg in Hernals war sie nicht einmal imstande,
Radfahren gegen die Einbahn durchzubringen, weil da natürlich die Stellplätze
gefährdet sind. Das Einzige, was ich der SPÖ empfehlen kann, ist, den
Sankt-Bartholomäus-Platz umzuändern, und zwar in Sankt Stellplatz. Weil es ist
eine unglaubliche Chuzpe, den Leuten weiszumachen, sie dürfen mitreden und in
Wirklichkeit redet die ganze SPÖ mit, weil sie dort mehr oder weniger wohnt. (GRin Nurten Yilmaz: Hast du das notwendig,
dass du eine solche Rede schwingst?)
Also haben wir das Problem, dass sich eine Partei in Wirklichkeit ihren
Parkplatz auf Kosten der Schüler von der Stadt bezahlen lässt. (GRin Mag Sybille Straubinger: Das ist eine
Frechheit!) - Das ist eine unglaubliche Frechheit, wenn man sich vorstellt,
wer denn dort bei den AnrainerInnen mitreden dürfen soll! Der Zentralsekretär
von Hernals? Die Abgeordneten von Hernals? Die BezirksrätInnen von Hernals? Die
dürfen alle mitreden, aber die SchülerInnen und die LehrerInnen nicht! Das sind
nämlich viel mehr als die Anrainer und die dürfen in Wirklichkeit nicht
mitreden. Sie haben halt ein Pech gehabt. In zwei Jahren, in einem Jahr oder in
ein paar Monaten werden sie maturieren, dann haben sie den Lärm eh nicht mehr. Das
ist in Wirklichkeit das, was ihr den Jugendlichen zu bieten habt und das ist
ein Armutszeugnis!
Weil wenn man sich in Wirklichkeit die Platzgestaltung anschaut, die
dort passiert ist, habt ihr diese in Wirklichkeit auch bei der
Parhamerplatzgarage schon als Rückbau verkauft. Wo ist denn der viel gelobte
Rückbau, der überall steht? Der findet einfach nicht statt, sondern zuerst
müssen die Leute die Garagenbaustellen aushalten und dann kommt vielleicht ein
Pickerl. Nein, ihr müsst endlich einmal eure eigenen Unterlagen lesen und dann
werdet ihr draufkommen, dass das Parkpickerl vernünftiger ist, als Parkgaragen
zu bauen, weil es in Wirklichkeit die Oberfläche von den PendlerInnen befreit,
die dort mit ihren Autos stehen, weil die dann vielleicht woanders stehen oder
doch mit dem öffentlichen Verkehr hereinfahren. Aber in Hernals braucht die SPÖ
eine Hausgarage! Vielleicht gibt es sogar noch einen Lift aus der SPÖ-Zentrale
hinunter in die Garage! Das
kann ich mir gut vorstellen! (GRin Nurten
Yilmaz: Geht es noch tiefer? Hast du das notwendig, dass du so polemisierst?
Das darf ja nicht wahr sein!)
Noch einmal, ihr seid nicht imstande, die
Bedürfnisse der SchülerInnen und der LehrerInnen vor Ort zu
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