Gemeinderat,
55. Sitzung vom 18.12.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 18 von 123
matchen. Da muss man halt auch ein bisschen Druck ausüben.
Noch einmal, ich will hier überhaupt nicht widersprechen, natürlich ist
es so, dass die Superädifikate in der Steuerung für den Markt zum Teil ein
Problem darstellen, aber ich glaube, dass wir mit unserem „Beliebt und
Belebt"-Konzept versucht haben, gerade dafür gute Antworten zu finden.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die 2. Zusatzfrage wird
von Frau GRin Mag Feldmann gestellt. - Bitte.
GRin Mag Barbara Feldmann (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrte Frau Stadträtin!
Der Naschmarkt ist der renommierteste Markt in Wien, für die, die ihn
kennen, ein wunderbarer und toller Markt. Wenn man aber die Wienzeile entweder
stadteinwärts oder stadtauswärts fährt, dann kann man sehen, dass dieser Markt
von außen nicht sehr attraktiv ist. Die Gebäude sind beschmiert. Wir haben an
die hundert Schmierereien gezählt. Die ganze Gegend macht dadurch einen
verwahrlosten Eindruck und der Markt erscheint nicht sehr attraktiv. Wenn man
sich zum Beispiel ein Beispiel am Münchner Viktualienmarkt, der perfekt
gepflegt ist, nimmt, dann kann man eigentlich sehen, dass mit simplen Mitteln,
wie zum Beispiel Übermalen oder Reinigung, ein Markt, unabhängig vom
Marktkonzept, sehr attraktiv gemacht werden kann.
Jetzt frage ich Sie: Wann werden Sie diese Reinigung des Wiener
Naschmarkts und der dortigen Gebäude vornehmen?
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Stadträtin.
Amtsf StRin Sandra Frauenberger: Frau Gemeinderätin!
Ich finde es sehr interessant, wie schlecht man ganz geniale Sachen in
dieser Stadt reden kann.
Der Naschmarkt ist der beliebteste Markt und steht in jedem
Reiseführer. Alle Leute pilgern dort hin. Er ist zum Flanieren, zum Einkaufen,
zum Zusammentreffen. Die Gastronomie dort ist super. Dort funktioniert alles
wunderbar. (GRin Mag Barbara Feldmann:
Der Markt ist beschmiert!)
Aber wir haben am Naschmarkt einige Superädifikate. Vielleicht könnten
Sie einmal über Ihre Wirtschaftskammerkontakte mit den Leuten reden, dass sie
auch ein bisschen mehr auf ihre Stände schauen und sie auch ein bisschen mehr
pflegen. (GR Dr Wolfgang Ulm: Das sollen
wir als ÖVP verlangen?) Wir haben natürlich einige Stände, die sehr viel
dazu beitragen, dass die Gastronomie sehr gut funktioniert, dass die Stände
schön sind und dass die Präsentation schön ist. Dann gibt es ein paar, die ein
bisschen weniger auf ihre Stände schauen. Mit denen muss man halt reden und
ihnen sagen, sie sollen ein bisschen mehr auf ihre Stände schauen, weil es auch
um den Gesamteindruck geht. (GR Dr
Wolfgang Ulm: Jetzt ist die Opposition dafür verantwortlich!)
Aber zum Gesamteindruck habe ich schon auch eine Verantwortung und die
nehme ich auch wahr. Wir haben diese Woche auch mit Bezirksvorsteherin Kaufmann
unser Sanierungskonzept für den Naschmarkt präsentiert. Der Naschmarkt kriegt
eine komplett neue Technik. Das wird natürlich auch in der
Oberflächengestaltung einen schöneren Gesamteindruck machen. Weil wenn ich das einmal
aufgrabe und dann wieder zumache und herrichte, wird es natürlich schöner, als
es jetzt ist.
Wir werden einen komplett neuen Müllplatz machen. Das ist natürlich
auch eine optische Verbesserung. Das ist auch am Meidlinger Markt ganz gut
gelungen. Wir werden dort unsere Verantwortung wahrnehmen. Ich glaube, diese
Naschmarktsanierung wird eine ganz tolle Sache. Da sind wir aber auch mit der
Interessengemeinschaft Naschmarkt und mit der Wirtschaftskammer in guter
Verbindung.
Wir werden auch eine eigene Versammlung mit den Standlerinnen und
Standlern machen. Bei der Gelegenheit können wir auch noch einmal die
Außengestaltung ihrer Stände ansprechen.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die 3. Zusatzfrage wird
von GRin Hatzl gestellt. - Bitte.
GRin Eva-Maria Hatzl (Sozialdemokratische Fraktion des
Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrte Frau Stadträtin! Ich
möchte an Sie die Frage stellen: Welche Maßnahmen setzen Sie generell zur
Belebung der Wiener Märkte?
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Stadträtin.
Amtsf StRin Sandra Frauenberger: Frau Gemeinderätin!
Einige habe ich auf Grund der Fragen der GRin Lachkovics schon
darstellen können. Ich glaube, unser Konzept hat versucht, sich in mehrere
Richtungen zu orientieren. Auf der einen Seite wollten wir die Nahversorgung
Wiens über die Märkte insofern sicherstellen, dass wir das Angebot noch
vielfältiger gestalten. Es gab ja immer wieder die Kritik, dass es irgendwie so
immer „more of the same“ ist, aber eigentlich nichts Neues kommt, sich jedoch
die Bedürfnisse oder das Einkaufsverhalten der KonsumentInnen unserer Wiener
Märkte verändern. Diesen Bedürfnissen und diesem Verhalten muss man
letztendlich auch als Markt gerecht werden.
Das heißt, wir haben uns mit den StandlerInnen darauf geeinigt, in
Richtung regional und saisonal zu gehen. Wir haben das aber letztendlich auch
mit einem Bildungsauftrag verbunden, arbeiten sehr viel mit Schulen zusammen,
wo wir mit den Schulen auf die Märkte gehen, den Schülerinnen und Schülern
zeigen, dass es auch noch andere frische regionale Produkte gibt, wie diese
schmecken können und was man damit machen kann. Unter dem Motto „Gesunde
Jause" gehen wir zum Beispiel mit Volksschulen einkaufen, schauen, was wir
dabei zusammenbringen und die Standlerinnen und Standler versuchen auch, ihr
Angebot stärker danach auszurichten. Das ist das eine.
Das andere ist natürlich, dass wir 17 Märkte
mit sehr unterschiedlichen Frequenzen haben. Wir haben eine Frequenzzählung
gemacht. Am beliebtesten ist der Brunnenmarkt, am zweitbeliebtesten der
Naschmarkt, am drittbeliebtesten der Meiselmarkt. Das sind drei total
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