Gemeinderat,
55. Sitzung vom 18.12.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 13 von 123
Legendenbildungen entstehen lässt.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die 2. Zusatzfrage wird
von GRin Smolik gestellt, bitte.
GRin Claudia Smolik (Grüner Klub im Rathaus): Herr
Stadtrat, der Sport bietet ja immer die Möglichkeit, sich zu fragen. Ich habe
da eine Frage an Sie, die wir schon vor einiger Zeit, ich glaube, vor
eineinhalb Jahren, hatten. Es gab da eine sehr große Debatte über die Größe von
Sporthallen, ob wir welche brauchen mit unter 10 000 Plätzen oder
3 000 oder 5 000, ob wir Mehrzweckhallen brauchen, ja oder nein.
Jetzt ist es über dieses Thema sehr ruhig geworden und ich wollte fragen, wird
es einen neuerlichen Anlauf geben von Ihnen, in dieser Hinsicht auch eine
Möglichkeit für die Vereine, für die Verbände, die das ja massiv einfordern,
eine Halle zu planen und zu bauen, die eben genau diesen Bedürfnissen für
Sportarten, die nicht Größenordnungen von 20 000, 50 000
ZuschauerInnen, sondern eben unter 10 000 ZuschauerInnen haben, hier einen
neuen Schritt zu machen, oder ist das auf Eis gelegt.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Stadtrat!
Amtsf StR Christian Oxonitsch: Es werden hier einige
Diskussion ein bisschen vermischt. Also, die Diskussion vor eineinhalb Jahren,
die Sie ansprechen, hat ja durchaus genau die Diskussion einer
Multifunktionshalle in der Größenordnung von 10 000 bis 15 000 und
20 000 umfasst. Und ich sehe hier - und es sind ja hier sehr genaue
Untersuchungen gemacht worden - aus heutiger Sicht keine Notwendigkeit für
diesen Bereich. Dass wir insgesamt, zum Beispiel auch im Bereich des
Schulneubaues, immer zum Beispiel in Richtung Kreislauf der Turnhallen gehen,
die dann auch entsprechend für speziellere Sportarten mit entsprechendem
Publikumsbesuch Vorsorge treffen, ist eine Planungsüberlegung, die wir
natürlich ständig auch im Zuge der diversen Planungen von Schulneubauten in den
diversen Stadterweiterungsgebieten zu treffen haben. Für eine singuläre,
losgelöste Halle, sage ich einmal, habe ich bis jetzt noch nicht die
entsprechenden Notwendigkeiten feststellen können, denn wir haben ja durchaus
noch einige Hallen, wenn es um den Publikumsbesuch geht. Für solche, die nicht
für spezielle Sportarten entsprechend eingerichtet sind, werden wir aber immer
natürlich den Bedarf prüfen, ob hier ein zusätzliches Angebot notwendig ist.
Wünsche bestehen natürlich immer in diesem Bereich, das ist gar keine Frage,
1 440 Sportvereine zeigen vom lebendigen Sportleben in dieser Stadt. Dass
sich viele davon auch eine Halle wünschen würden, ist das eine, ob sie aber
automatisch notwendig ist, schauen wir uns von Fall zu Fall an. Aber ich denke,
dass wir gerade auch mit der Erweiterung des Sportangebotes im Bereich der
Sport- und Fun-Hallen Hopsagasse et cetera, und auch der intensiveren Nutzung
des Dusika-Stadions durchaus auch einige Vorraussetzungen haben, die für
spezielle Sportevents die entsprechenden Publikumsmöglichkeiten bieten. Für
spezielle Sportarten schauen wir uns das immer von Fall zu Fall an.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. Die 3.
Zusatzfrage wird von GR Kenesei gestellt, bitte.
GR Günter Kenesei (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Sehr geehrter Herr Stadtrat!
Ich möchte wieder zurückkommen auf die Kunstrasenplätze und auf ein
aktuelles Problem, das wir heute noch zu später Stunde zu diskutieren haben.
Aber ich möchte Sie fragen, und zwar geht es um die Franz Hölbl Sportanlage, wo
im Vorjahr neue Kunstrasenplätze errichtet wurden, wo gleichzeitig auf den
Rasenspielflächen eine neue Beregnungsanlage errichtet wurde, und heute liegt
ein Akt vor, wo ein großer Teil dieser Anlage in Kleingartenanlage umgewidmet
werden soll.
Und jetzt frage ich Sie als zuständiger Stadtrat, wie können Sie trotz
eines gültigen Sportstättenschutzgesetzes - es hat eine negative Stellungnahme
der MA 51 gegeben, die aber offensichtlich von der Planungsabteilung
ignoriert wird, es hat über 1 000 Unterschriften gegeben, die sich gegen
diese Umwidmung ausgesprochen haben - ein Rasenspielfeld, nämlich die neu
angelegten Rasenspielfelder für die Kleinsten in den Vereinen, oder für die 6-
bis 12-Jährigen, wo über 20 000 EUR in diese Beregnungsanlage
investiert wurden, umwidmen und mit einer solchen Umwidmung diese Investitionen
zunichte machen. Wie stehen Sie zu dieser Umwidmung?
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Stadtrat!
Amtsf StR Christian Oxonitsch: Also, ich glaube, Sie
wissen ganz genau, dass die entsprechende widmungsgemäße Vorsorge und das
entsprechende Zunichtemachen zwei Paar Schuhe sind. Sie wissen sehr genau, in
welchen Bereichen, über welch lange Zeiträume, entsprechende Widmungsansuchen
nicht umgesetzt werden. Also, auch hier wäre ich dafür, dass auch ein bisschen
Seriosität in der Debatte obwaltet. Sie wissen ganz genau, dass hier nach
langen Gesprächen und intensiven Gesprächen unterschiedlichste Wünsche, gerade
auch des entsprechenden Vereines, aufeinander geprallt sind, und hier
letztendlich diese Widmung getroffen wird, die aber noch lange nicht damit
zusammenhängt, dass morgen die entsprechenden Sportplätze vernichtet und
zunichte gemacht werden und hier die Investition plötzlich in den Sand gesetzt
wird. Entsprechend laufen dahin gehend auch einzelne Vorbereitungen, soweit mir
bekannt ist.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. Die 4. Zusatzfrage
wird von GR Dipl-Ing Dr Pfleger gestellt.
GR Univ-Prof Dr Ernst Pfleger (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Danke, Herr
Stadtrat, für die ausführlichen Beantwortungen.
In dieser Stadt gibt es ja immer wieder Pilotprojekte, wo Vorhaben auch
versuchsweise ausprobiert und eingesetzt werden. Ich darf Sie zu einem ganz
bestimmten Pilotprojekt fragen, nämlich welche Ziele werden mit den Vorhaben
Sport-Contracting verbunden, und was sind da die genauen Zielsetzungen.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Stadtrat!
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