Gemeinderat,
54. Sitzung vom 25.11.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 51 von 57
Wo wir nicht am Ende der Fahnenstange sind – das sage ich ganz offen –,
ist bei dem Antrag, wo es um Ton- und Bildaufnahmen geht. Ich glaube, dass
perspektivisch auch in den Bezirksvertretungen hier mehr als bisher möglich
sein wird. Es ist meines Wissens auch derzeit schon so, dass mit Zustimmung des
Vorsitzenden Bildaufnahmen möglich sind. (GR Dipl-Ing Martin Margulies:
Nein!) Insofern ist das
nicht etwas vollkommen Neues. Aber ich glaube, wenn wir in den Bezirken – und
mehrheitlich ist das ja durchaus der Fall – eine attraktive Bezirkspolitik
machen und es durch eine politische Kultur schaffen, das Interesse der
Bezirksbürgerinnen und -bürger für die Bezirkspolitik zu steigern, dass dann
auch das Interesse steigen wird und dass dann auch, glaube ich, der Druck
stärker werden wird, dass zusätzlich mediale Möglichkeiten bestehen.
Aber, wie gesagt, hier sind wir bei einem Zwischenergebnis, und gerade
bei dem Antrag bedaure ich, dass Martin Margulies einer Zuweisung nicht
zugestimmt hat, weil ich glaube, dass man hier noch hätte weiter verhandeln und
diskutieren können.
Wo ich nicht der Meinung bin, dass man zustimmen soll – mit durchaus
auch guten Gründen –, ist der Antrag, in dem steht, die Geschäftsordnung soll
dahin gehend verändert werden, dass eine Zuweisung von Anträgen an Ausschüsse
oder Kommission nur mit dem Einverständnis des Antragstellers möglich ist. Wenn
ein Antrag einmal eingebracht ist, dann ist er sozusagen Allgemeingut der
Bezirksvertretung. Da verliert der Antragsteller quasi das Verfügungsrecht, und
dann kann man das auch zuweisen, wie es die Mehrheit eben für wichtig erachtet.
Das ist ein Grundprinzip der Demokratie, dass Anträge ab einem gewissen
Zeitpunkt nicht mehr Eigentum und Verfügungsrecht sind, sondern dass sie dann
Allgemeingut werden.
Weiters glaube ich, dass es richtig ist, dass der Bezirksrat, der beim
Ortsaugenschein ist, derjenige ist, der eben den Bezirksvorsteher oder die
Bezirksvorsteherin vertritt und dass der natürlich der Schwerpunkt ist und
nicht der, der ursprünglich den Antrag gestellt hat.
Also man könnte noch viel weiter diskutieren. Es ist bedauerlich, dass
nirgends auf Zuweisung gegangen ist. Man wird alle diese Problematiken auch
weiter diskutieren. Es ist nicht der erste kleine Schritt, wie Matthias Tschirf
gesagt hat, sondern ein weiterer Schritt, aber man wird sicher alle diese
Fragen vermutlich in der nächsten Gesetzgebungsperiode weiterbehandeln. Manche
Sachen, wie gesagt, wollen die Bezirke ganz dezidiert nicht, und wir wollen sie
nicht oktroyieren, andere sind noch unausgereift, aber werden perspektivisch
vielleicht umgesetzt.
In dem Sinn ist es richtig, dass wir heute den ersten Schritt einmal
beschließen. – Danke schön. (Beifall bei
der SPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Eine weitere
Wortmeldung liegt mir nicht vor. Die Frau Berichterstatterin hat das
Schlusswort. – Die Frau Berichterstatterin verzichtet auf das Schlusswort.
Damit kommen wir gleich zur Abstimmung über das Geschäftsstück. - Wer
dafür ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Ich stelle die
Zustimmung fest bei allen vier Fraktionen. Damit ist das Geschäftsstück
einstimmig angenommen.
Ich komme nun zur Abstimmung der sieben Beschluss- und
Resolutionsanträge der Grünen. Es
ist jeweils die sofortige Abstimmung beantragt.
Ich beginne mit dem Antrag „Aufnahmen während der Sitzungen". Wer
für diesen Antrag ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Es gibt die
Zustimmung von FPÖ und Grünen.
Der Antrag hat nicht die erforderliche Mehrheit.
Antrag „Zustellung von Anfragebeantwortungen". Wer ist hiefür? –
Es gibt die Zustimmung von FPÖ und Grünen.
Der Antrag hat nicht die erforderliche Mehrheit.
Antrag „Anfragebeantwortungen". Wer ist dafür? – Hier gibt es die
Zustimmung von FPÖ und Grünen.
Der Antrag hat nicht die erforderliche Mehrheit.
Antrag
„Protokollierung". Wer ist dafür? – Wiederum FPÖ
und Grüne. Das ist nicht die
erforderliche Mehrheit.
Antrag „Zuweisung von Anträgen". Wer
ist dafür? – Wiederum FPÖ und Grüne. Der Antrag
hat nicht die erforderliche Mehrheit.
Antrag „Beiziehung von GebärdendolmetscherInnen". Wer ist dafür? –
ÖVP, FPÖ und Grüne. Der Antrag
hat nicht die erforderliche Mehrheit.
Antrag „Ortsverhandlungen". Wer ist dafür? – FPÖ und Grüne. Der Antrag hat nicht die
erforderliche Mehrheit.
Wir kommen zur Postnummer 1 der Tagesordnung: Subvention an den
Verein ZARA. Eine Wortmeldung liegt mir nicht vor. Wir kommen sofort zur
Abstimmung. Wer ist dafür? – Es gibt die Zustimmung von ÖVP, SPÖ und Grünen. Der Antrag ist mehrstimmig
angenommen.
Postnummer 6 der Tagesordnung: Subvention an den Verein ICE.
Berichterstatter ist Herr GR Baxant. Ich bitte ihn, die Verhandlung
einzuleiten.
Berichterstatter GR Petr Baxant: Ich bitte um Zustimmung.
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Zu Wort gemeldet
ist Herr GR Dr Aigner. – Bitte schön.
GR Dr Wolfgang Aigner (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Abermals
eine namhafte Subvention an einen Verein im Nahebereich der Stadt Wien,
612 000 EUR für die Errichtung und den Betrieb einer Gaming
Plattform.
In dem ganzen Akt gibt es nicht eine einzige Darstellung, warum das
612 000 EUR kostet. Das ist das Zweieinhalbfache dessen, was vor
vielen Jahren Karl-Heinz Grasser für seine viel gescholtene und viel
kritisierte Homepage bekommen hat. Jetzt soll es 600 000 EUR geben,
ohne dass es nur einen Ansatz gibt, wie sich dieser hohe Betrag erklären lässt.
Meine Damen und Herren! Allein diese Tatsache reicht
eigentlich schon aus, diese gigantische Subvention abzulehnen. Es geht aber
auch ums Inhaltliche. Wenn man sich den Subventionstext im Antrag anschaut,
dann
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