Gemeinderat,
54. Sitzung vom 25.11.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 27 von 57
machen eine kurze thematische Reise in den 22. Bezirk, weil wir
von der U2, die den 2. Bezirk aufgewertet hat, die Trasse weitergegangen
sind. Und wenn wir jetzt dieses Problem sehen, dass diese Spange zur S1 nicht
realisiert werden kann oder wie die ASFINAG angedacht hat, nur eine Teillösung (GR
Karlheinz Hora: Sie haben ja keine Ahnung!) realisiert werden kann vom
Flugfeld zur S1 und wenn wir uns dann noch in Erinnerung rufen, dass der StR
Schicker gestern gemeint hat, das Flugfeld ist doch mit Bim und U-Bahn künftig
eh bestens angebunden und eigentlich brauchen wir die A23-Spange nicht, dann
frage ich mich schon, in welchem Film wir uns befinden. weil dann könnten wir
uns ja das Ganze sparen. (GR Karlheinz Hora: Ich würde irgendwann einmal
aufpassen!) Wenn wir da uns das Ganze sparen könnten, ja, wieso haben wir
das überhaupt geplant? (GR Karlheinz Hora: Für Künftiges, Kollege Mahdalik!)
Nein, der Rudi Schicker hat genau gesagt, das Flugfeld ist zukünftig bestens
durch Bim und Bus angebunden. Wir brauchen aber, und das werden wir heute auch
beantragen, die geplante Trasse der A23 von Hirschstetten bis zur S1 und wir
brauchen das im vorgesehenen Zeitraum. Alles andere, und wenn man die Situation
kennt und vielleicht sollte sich der Vorsitzende des Planungsausschusses jetzt
einmal zum Flugfeld begeben und sich in der Früh den Verkehr anschauen, der
jetzt schon durch den Baustellenverkehr stattfindet, der schon massiv ist. Das
sei nur am Rande erwähnt. Wir haben das im Bezirk auch beantragt. Es muss auch
in der Ostbahnbegleitstraße, bei den Siedlungen, Kleingartenverein, am
Heidjöchl, bei der Genossenschaftssiedlung und nachher bei der
Stadtrandsiedlung natürlich eine begrünte Lärmschutzwand errichtet werden, denn
in den nächsten zehn Jahren wird dort, auch wenn diese Umfahrung, diese Spange
irgendwann errichtet werden sollte, massiver LKW-Verkehr stattfinden. Das
findet jetzt schon statt und der wird natürlich mit der Zeit stärker werden.
Man kann aus unserer Sicht die weitere Bebauung des Flugfeldes nicht
verantworten, solange nicht gesichert ist, dass diese Spange auch in voller
Länge und im vorgesehenen Zeitraum realisiert wird. Sobald dies fixiert ist,
und da muss die Stadt Wien in Verhandlungen mit der ASFINAG aber raschestens
reden, sind wir natürlich für die Weiterführung der Bauarbeiten. Aber so lange,
und das steht in diesem Antrag auch schwarz auf weiß, muss ein Baustopp auf dem
Flugfeld Aspern verhängt werden und da verlangen wir die sofortige Abstimmung. (GR
Robert Parzer: Ich komme mir vor wie in einem Panikkrimi! Was soll das?)
Die einen nennen es Panikmache, die anderen nennen es Hetze. Sobald man einmal
die Wahrheit sagt, macht man sich unbeliebt bei jenen, die die Wahrheit vertuschen
wollen beziehungsweise den Leuten etwas weismachen wollen, das nicht stimmt.
Wir sind die einzige Partei in dieser Stadt, die nicht Realitätsverweigerung
betreibt. (Aufregung bei GR Alfred Hoch.) Nach diesem Satz werde ich mir
einen Schluck vom Hochquellwasser nehmen. Wir sind natürlich die einzige Partei
und das merkt man nicht nur in ganz Österreich, man merkt es an den letzten
Wahlergebnissen, sondern auch in Wien, wo wir den (GR Karlheinz Hora: Lass
den Wähler entscheiden! So lass doch den Wähler entscheiden!) Finger auf
die Wunden der Politik legen und die die Wahrheit ausspricht und das werdet ihr
am eigenen Leib (GR Karlheinz Hora: Wer weiß, was der Wähler entscheidet!)
sowohl hier als auch hier 2010 mandatsmäßig und stimmenmäßig verspüren, meine Damen
und Herren. (GR Karlheinz Hora: Wer weiß, was der entscheidet! Lass ihn
entscheiden!)
Aber ich möchte noch kurz (GR Karlheinz Hora: Lass ihn entscheiden!)
beim Flugfeld bleiben. Da möchte ja die SPÖ 25 000 neue Bewohner
ansiedeln. Über das Flugfeld beziehungsweise knapp weiter östlich führt auch
die Flugroute zum Flughafen Schwechat. Wir haben dort noch immer keine
Nachtflugregelung im Gegensatz zum Westen Wiens, von einem Nachtflugverbot ganz
zu schweigen. Und natürlich werden auch die Bewohner des Flugfeldes massiv
unter dem Fluglärm leiden. Darum haben wir heute auch einen Fluglärmantrag
vorbereitet, der aber jetzt, weil dieses Projekt, solange die A23-Spange nicht
gesichert ist, aus unserer Sicht natürlich noch in Schwebe ist, und der
betrifft die andere Landebahn im Westen und Südwesten Wiens und betrifft dort
zehntausende Leute und schadet ihrer Gesundheit. Die Begründungen liegen Ihnen
vor, es sind sieben Punkte angeführt. Das sind die absoluten Mindestforderungen
aus der Sicht der Bevölkerung und natürlich auch aus der Sicht der FPÖ. Der
Fluglärmantrag lautet folgendermaßen:
„Die Stadt Wien möge die Umsetzung dieser Forderungen der betroffenen
Bevölkerung gemeinsam mit dem Flughafen und der Austro Control vorantreiben und
eine rasche Umsetzung bewirken.“
Die ÖVP hat heute schon probiert, zwei dieser Punkte rauszureklamieren.
(GR Robert Parzer: Das ist doch idiotisch!) Dann wären sie gnädigerweise
mitgegangen. Aber da hätten wir den ganzen Antrag gleich zerreißen können. (GR
Robert Parzer: Das wäre eh gescheiter gewesen!) Das wäre genau wieder eine
Politik oder ein Antrag im Interesse der Fluglärmlobby gewesen (GR Robert
Parzer: Ich wohne in der Flugschneise! Mir braucht niemand etwas erzählen!),
in deren Diensten auch die ÖVP-Wien steht und leider durch die
ÖVP-Niederösterreich dort am Gängelband hängt beziehungsweise weil das von
Bundesseite so vorgegeben wird. Natürlich steht auch die SPÖ-Wien in den
Diensten der Fluglärmlobby und die Politik sieht auch dementsprechend aus. Aber
auch das bleibt in der Bevölkerung nicht unbemerkt. Ich merke das am steigenden
Zuspruch bei den Bürgerinitiativen. Ihr werdet es, und das sei noch einmal
gesagt, 2010 besonders merken, weil ihr im Westen und Südwesten Wiens sehr
viele Stimmen auf Grund eurer wirklich brutalen Fluglärmpolitik, die auf rein
finanzielle Interessen ausgerichtet ist, verlieren werdet. Diesen Antrag wollen
wir an die betreffenden Ausschüsse Stadtentwicklung und Verkehr und natürlich
auch Umwelt, weil es sich hier um Lärm handelt, zugewiesen wissen. (Beifall bei der FPÖ.)
Und um jetzt wieder in den 2. Bezirk
zurückzukehren:
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