Gemeinderat,
54. Sitzung vom 25.11.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 26 von 57
Recht erwartet, dass sie dort um sehr teures Geld entweder für Miete
oder für Eigentum, auch eine anständige Lebensqualität in punkto Umgebungslärm
geboten bekommen. Es war auch in den Unterlagen für die Wohnobjekte eine
weitere Überplattung der A22 nach dem Kaisermühlentunnel bis zur Brigittenauer
Brücke oder gar bis zur Floridsdorfer Brücke zumindest zeichnerisch ausgewiesen
und die Leute haben natürlich darauf vertraut, dass die Stadt Wien, dass die
WED, dass der Bezirk und alle Beteiligten hier auch diese Planungen umsetzen
werden. Das ist bis jetzt mitnichten so gewesen und die Menschen in diesen
Bereichen haben ausnahmsweise nicht mit dem Fluglärm zu kämpfen, wie über
300 000 andere Menschen in Wien, sondern leiden unter dem massiven
Lärm der Donauuferautobahn, der A22. Die letzte Bürgerversammlung, die vor
einigen Monaten stattgefunden hat, hat eher zu ernüchternden Ergebnissen
geführt und zwar haben sich Bezirk, Stadt Wien und WED wie üblich für
unzuständig erklärt. Beim Eröffnen sind dann immer alle da, wir haben einen
Eröffnungsstadtrat, einen Eröffnungsbezirksvorsteher, Jakubek ist ebenfalls
sehr stark, wenn es Ausstellungen zu eröffnen gibt oder wenn prominente
Architekten nach Wien kommen, dann steht er erste Reihe fußfrei mit der Schere
in der Hand und präsentiert sie. Wenn es um manche Maßnahmen zum Wohle der
Bevölkerung geht, ist weder er zuständig, der BV Scheed ist nicht zuständig und
der Rudi Schicker schon gar nicht. Die ASFINAG hat dort nach langen
Diskussionen gesagt, das Ganze ist schlicht und einfach zu teuer, das machen
wir nicht. Wir überplatten das Ganze nicht. Wir können vielleicht ein paar
Lärmschutzmauern irgendwo hinstellen, die bringen genau nichts. Das war das
Ergebnis dieser Bürgerversammlung und die Anrainer haben sich zu Recht
g’häkerlt gefühlt. Darum wollen wir erneut einen Vorstoß im Sinne der Anrainer
machen und werden heute einen Antrag einbringen, der folgendermaßen lautet:
„Die amtsführenden Stadträte für Stadtentwicklung und Verkehr
beziehungsweise Finanzen, Wirtschaftspolitik und Wiener Stadtwerke mögen in
Zusammenarbeit mit dem Infrastrukturministerium, ASFINAG, WED und Bewohner der
Donau-City die Möglichkeiten der Finanzierung und Realisierung der weiteren
Überplattung der A22 im Anschluss an den Kaisermühlentunnel zumindest bis zum
Knoten bei der Brigittenauer Brücke, idealerweise aber bis zur Floridsdorfer
Brücke prüfen.
Die Zuweisung an die zuständigen Ausschüsse wird beantragt.“
Wenn wir dann die künftige U2-Trasse weiterverfolgen, kommen wir nach
einigen Kilometern zum Stadtentwicklungsgebiet am Flugfeld Aspern. Da ist ja
dieses Stadtentwicklungsgebiet am Flugfeld Aspern, Name Seestadt. Der See war
übrigens in der schon vor Jahren vorgestellten Masterplanung der FPÖ-Wien
enthalten und von dieser Masterplanung, Wohntraum Aspern, hat ja die SPÖ
einiges abgekupfert, was uns natürlich freut. Auch die ÖVP hat immer wieder in
den Zeitungsartikeln in den Bezirksblättern Ideen dort rausgenommen, wofür ich
dem Kollegen Parzer auch dankbar bin, auch wenn er sich hier das Federl zu
Unrecht an den Hut gesteckt hat. Aber man sieht, dass wir vorausschauend
planen, viele Jahre noch, bevor die Masterplanung der Stadt Wien auf dem Tisch
gelegen ist. Die Vorstellung hat schon den Nerv der Bevölkerung getroffen. Das
Einzige, was wir als Wermutstropfen empfinden, ist, dass die Stadt Wien das
Gebiet weit dichter besiedelt. Wir haben da 10 000 bis 12 000
Einwohner und Arbeitsplätze extra noch vorgesehen und die Stadt Wien geht von
25 000 Einwohnern und einigen Tausend Arbeitsplätzen aus.
Da sind wir auch schon beim Problem, das sich anzubahnen scheint, weil
die SPÖ beziehungsweise roteingefärbte Gesellschaften anscheinend nicht so
rechnen können. Anscheinend ist es ja nicht nur beim Skylink so gewesen, dass
sich die Kosten verdoppelt haben, beim Spital Nord wird es auch so sein. Da
reden wir nicht von ein, zwei Millionen, die sich auf vier Millionen
verdoppeln, sondern von 400 auf 800 Millionen. Oder jetzt bei der Spange von
der A23 zur künftigen S1, zur Nordostumfahrung, sollen die Baukosten rund
428 Millionen sein und vielleicht bis zu 1,2 Milliarden EUR
steigen, was man sich nur so erklären kann, entweder waren die ganzen
Verantwortlichen in der Schule beim Rechnen inferior, zumindest hört man das
auf der Straße öfters, wenn man mit den Leuten spricht, oder die SPÖ braucht im
Hinblick auf den Wahlkampf 2010 finanzielle Verschubmasse und darum wird das
Ganze teurer und das Ganze kommt vielleicht über Umwege wieder, über Inserate, (GR
Karlheinz Hora: Mit dieser Aussage wäre ich vorsichtig!) und über
sonstige ... (GR Karlheinz Hora: Mit dieser Aussage wäre ich
vorsichtig!) Nein, nein, ich bin überhaupt nicht vorsichtig. Ich bringe
hier die Sprache des Volkes und was die Leute sich zu Recht denken, dass viele
dieser Gelder – weil wir haben ja am Flughafen den teuersten Rohbau der Welt
stehen. Es sind bis jetzt 400 Millionen verbaut und es steht genau nichts dort,
das schaut ein bisserl wie eine größere Garage aus. Und da fragt man sich zu
Recht, wo diese hunderte Millionen hingeflossen sind und wo die anderen 430 bis
600 Millionen, die vielleicht noch notwendig sind, um Skylink fertigzustellen,
wo ein Teil dieser Gelder vielleicht hinfließen könnte. Dass sich da der kleine
Mann von der Straße denkt, dass hier manches nicht mit rechten Dingen zugehen
könnte - auch wenn es dem Kollegen Hora nicht passt -, und es steht natürlich
für viele in der Bevölkerung der Verdacht der Parteienfinanzierung nicht ganz
fern. Da ist übrigens auch die ÖVP, nicht die Wiener ÖVP aber doch die
ÖVP-Niederösterreich, schon ins Gerede gekommen, weil sie schließlich ja auch
20 Prozent Miteigentümer hat. Wenn Parteien hier wirklich finanziert
werden sollten oder geworden sein sollten und vielleicht noch in Zukunft werden
sollten, dann sitzen beide in einem Boot wie wahrscheinlich auch nach der
Wien-Wahl 2010 die Not-und Elend-Koalition zwischen Rot und Schwarz. (Aufregung
bei GR Erich Valentin.)
Aber wenn wir beim Flugfeld bleiben, wenn diese
Spange von der A23 ... (GR Alfred Hoch: Sie haben gesagt, zehn
Minuten!) Nein, wir haben gesagt, wir
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