Gemeinderat,
54. Sitzung vom 25.11.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 28 von 57
Wir hatten ja das leidige Problem der Parkplätze in Wien heute schon in
der Fragestunde hier unter dem Aspekt der Baustellen, die oft zu lange
eingerichtet sind und nicht kontrolliert werden. StR Schicker hat gesagt, das
sollen die freiheitlichen Bezirksräte machen. Na klar. SPÖ-Bezirksräte, die als
Vertrauensleute des Bezirksvorstehers zu den Ortsverhandlungen hingeschickt
werden, stecken die 50 EUR ein. Die freiheitlichen Bezirksräte gehen
nachher kontrollieren. Ist schon recht, Kollege Schicker. Aber wir werden diese
Initiative in den verschiedenen Bezirken noch einmal starten. Das um das Geld
und wir halten die Bezirksräte natürlich für überbezahlt, aber für die
50 EUR ist ja wohl eine Endkontrolle, zumindest wenn schon die
begleitenden Kontrollen der Baustellen nicht abgeführt werden, wohl drinnen.
Aber das Parkplatzproblem ist auch im 2. Bezirk evident und hat
sich durch die Einführung des Parkpickerls natürlich um keinen Deut gebessert,
außer dass die Leute jetzt weniger im Brieftascherl haben. Parkplatzprobleme
werden vor allem von der SPÖ, aber auch von manchen Bezirken künstlich
geschaffen. Ein aktuelles Beispiel, und das war heute auch wieder in den Medien
nachzulesen, ist der FH-Campus am Verteilerkreis Favoriten, wo für über
3 500 Studenten und ungefähr 160 Lehrkräfte genau 160 Parkplätze
geschaffen werden. Da dürfen nur die Lehrer reinfahren beziehungsweise die
Mitarbeiter des FH-Campus und die Studenten können schauen, dass die Garage
vielleicht halb gefüllt ist, wenn grün ist, sie dürfen aber nicht reinfahren,
weil sie halt nur für die ganz wichtigen Leute vorgesehen ist, dass die dort
reinfahren dürfen. Der Verteilerkreis ist weder an die U-Bahn angeschlossen und
hat eine wirklich miserable Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel. Es
ist ja nicht so, dass alle Studenten aus Wien kommen. Schaut´s euch dort einmal
um. Schaut´s euch die herumkurvenden Studenten an. Die kommen aus Linz, die
kommen aus Oberpullendorf, die kommen aus vielen Bundesländern, um dort zu
studieren und die werden schwerlich mit der Bim oder mit der U-Bahn oder sonst
mit irgendetwas nach Wien reinkommen, bevor sie zum FH-Campus kommen können.
Die müssen natürlich mit dem Auto kommen oder sie stehen um 3 Uhr in der
Früh auf oder kommen um 2 Uhr in der Früh nach Hause. Nicht jeder kann
sich hier eine Studentenwohnung leisten. Also wem das eingefallen ist, 160
Parkplätze für 3 700 Studierende und Beschäftigte am FH-Campus zu
schaffen, wer das zugelassen hat, der ist entweder ahnungslos oder er macht es
absichtlich, um die Anrainer zu verärgern, denn mich haben schon einige
angerufen. Die bekommen jetzt auch am Abend keinen Parkplatz und können eine
halbe, dreiviertel Stunde herumkurven, obwohl sie ziemlich am Stadtrand wohnen,
zumindest bis die U-Bahn dann weiter hinaus verlängert ist, weil ihre
Parkplätze in den ganzen Gasseln von Studenten verstellt sind. Da mache ich den
Studenten keinen Vorwurf, weil die natürlich ihre Autos irgendwo hinstellen
müssen. Dort geht es zu wie im wilden Westen. Die Autos stehen an den Ecken
herum, an den Gehsteigen oder sonst irgendwo. Wie das der SPÖ einfallen kann,
diesem Regulativ da zuzustimmen, ist mir und meinen Kollegen von der FPÖ ein
Rätsel. Die Meinung der ÖVP würde mich dazu interessieren oder vielleicht auch
unter vier Augen. Also ich glaube auf jeden Fall und die Anrainer fordern das
auch vehement ein, dass auf dem Campus und der ist groß genug, zusätzlich
Parkplätze errichtet werden. Man könnte dort eine Palettengarage mit 500, 600,
700, 800 Stellplätzen errichten. Das ist platzmäßig drinnen und würde das
Gesamtbild nicht stören und sollte rasch in Gesprächen zwischen Bezirk, Stadt
Wien und den Verantwortlichen des FH-Campus auf Schiene gebracht werden. Ich
glaube, das ist nicht zuviel verlangt. Wie sollen die Leute, wie sollen die
Studierenden dort hinkommen? Auf die Begründung seitens der SPÖ wäre ich
neugierig. Was die GRÜNEN dazu sagen, kann ich mir vorstellen, die sollen
wahrscheinlich alle mit dem Radl kommen oder halt mit der Bim und den Rest zu
Fuß gehen oder mit dem Bus. Wenn man Tagesfreizeit hat, geht das vielleicht.
Aber viele Studenten arbeiten daneben etwas, aber nicht, weil die
Studiengebühren sie reinreißen würden, das ist ja nicht mehr der Fall, sondern
weil sie daneben auch Praktika machen und die haben ihre Zeit nicht gestohlen
und die können ihre Zeit auch nicht mit den Öffis verplempern, mit denen sie
dort ein bis zwei Stunden unterwegs sind. Aus Rücksicht auf die Studenten und
im Interesse der Anrainer müssen dort – aus unserer Sicht und aus Sicht der
anrainenden Bevölkerung – natürlich noch weitere Parkplätze errichtet werden
und das werden wir hier auch in diesem Antrag klarstellen. Wir wollen diesen
Antrag dem Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr zugewiesen bekommen und
hoffen auf eine fruchtbare Diskussion. (Beifall bei der FPÖ.)
Zusammenfassend ist zu sagen und da ich das Doppelte der veranschlagten
Zeit verbraucht habe, wird der Schlusssatz recht kurz ausfallen. (GR
Karlheinz Hora: Was habe ich gesagt!) Die Baustellen in der Stadt, aber
nicht die Baustellen, wo etwas repariert wird, sondern die stadtplanerischen
Baustellen, die verkehrstechnischen Baustellen sind viele an der Zahl und sind
groß. Einige davon habe ich jetzt angesprochen. Wir haben Anträge zur
Verbesserung der Situation eingebracht und wir hoffen zumindest im Wahljahr im
Hinblick auf die Wahl zumindest jetzt auf Vernunft der SPÖ und auch der ÖVP. -
Danke. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Liebe Kolleginnen und
Kollegen! Nachdem wir das Pfeifen gehört haben, möchte ich mir erlauben, im
Sinne derer, besonders der KollegInnen, die da geblieben sind, auch einmal auf
die Gewalt zu pfeifen. (Allgemeines Pfeifen.) Danke für die Kundgebung.
Aber irgendwer muss ja da sitzen bleiben.
Als Nächste am Wort ist die Frau Dipl-Ing Gretner, bitte sehr.
GRin Dipl-Ing Sabine Gretner (Grüner Klub im Rathaus):
Sehr geehrte Frau Vorsitzende!
Ich möchte jetzt wieder, sehr geehrte Damen und
Herren, von dieser Reise quer durch Wien, wo es wirklich nicht einfach war, zu
folgen, zurück zum eigentlichen Tagesordnungspunkt kommen. Wie Sie da die
einzelnen
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