Gemeinderat,
54. Sitzung vom 25.11.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 23 von 57
anderen Grauslichkeiten der SPÖ, aber auch der ÖVP, genug und das
werden Sie spätestens im Jahr 2010 auch beim Wahlergebnis merken! (GR Dr
Matthias Tschirf: Ist das die neue Koalition? – Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als Nächste am Wort ist Frau
GRin Dipl-Ing Gretner. Ich erteile es ihr.
GRin Dipl-Ing Sabine Gretner (Grüner Klub im Rathaus):
Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Damen und Herren!
Wahrlich ein umstrittener Fall. Die FPÖ hat dankenswerterweise die
Bilder gezeigt, weil es ja doch sonst schwer vorstellbar ist, was hier geplant
ist. Allerdings muss ich sagen, verbal kann ich mich dem nicht so ganz
anschließen. Man muss schon auch die Vorgeschichte dazu erzählen. Es ist
richtig, dass es da Bemühungen gegeben hat, eine Lösung zu finden. Allerdings
drängt sich dann irgendwie das Bild auf, dass es in Wien kein Bauland mehr
gäbe, denn wieso muss eigentlich die ÖVP in einem Parkschutzgebiet bauen? Wieso
gibt es keine anderen Baulandwidmungen in Wien? Gibt es kein Bauland in Wien?
Ist uns irgendwas entgangen? Wieso muss das genau dort sein? Und man merkt das
in jeder Stellungnahme der bemühten Abteilungen MA 21 und sonst wo.
Beispielsweise schreiben die: „Als Ergebnis dieser Diskussionen und Bemühungen
und Erwägungen wurden verschiedene Optimierungen in Teilbereichen des
Plangebiets, jedoch keine grundsätzlichen Veränderungen des Planungsvorhabens
vorgenommen." Und um genau das geht es ja. Bitte, wieso muss genau dort
dieses Hotel stehen? Wieso kauft´s euch nicht wo ein Bauland und baut es
einfach dort? (GR Dr Herbert Madejski: Weil es dort ganz einfach billiger
ist!) Das wäre doch eigentlich das Naheliegendste und man würde sich diese
ganzen Streitereien und berechtigten Ängste auch der BürgerInnen vor Ort
ersparen und würde ordnungsgemäß irgendwo ein Hotel errichten. Tut der
Wirtschaft gut, et cetera.
Es ist ja auch lustigerweise ein Umweltbericht da drinnen und da sieht
man auch dieses Bemühen. Man windet sich. Es sind schon Umweltauswirkungen zu
erwarten, es ist ja immerhin Landschaftsschutzgebiet. Es wird auch bei der
baubehördlichen Bewilligung einen naturschutzbehördlichen Bescheid geben
müssen. Wieso, bitte, tun Sie sich das an?
Hinweisen möchte ich jetzt noch auf etwas sehr Wesentliches: Der
Fachbeirat, auch nicht irgendwer, immerhin das Expertengremium extern, das zu
Flächenwidmungsplänen Stellung nimmt, hat dezidiert empfohlen, vor
Beschlussfassung durch den Gemeinderat zivilrechtlich zu sichern, dass zum
Beispiel diese öffentlichen Durchgänge zu diesem Spielplatz dann gesichert
sind, denn wer sagt, dass nicht irgendwann einmal die ÖVP beschließt, dass die
lärmenden Kinder dort vielleicht doch stören könnten und dann wird da
zugesperrt und dann hat nämlich keiner mehr was von dem öffentlichen
Spielplatz. Das heißt also, ein dringender Appell, diese Dinge, die hier
vereinbart wurden, auch wirklich zu sichern.
Auf die Verkehrsproblematik hat mein Kollege schon hingewiesen. Ich
möchte jetzt abschließend noch auf ein anderes Thema lenken, ganz so
unauffällig. Am anderen Ende dieses Plans gibt es ja das Fiat-Gelände und das
hat ja auch schon für viele Diskussionen hier im Haus gesorgt. Es gab ein
Expertenverfahren im Jahr 2000. Überraschenderweise hat das der Architekt
Podsedensek gewonnen, der offensichtlich im 12. Bezirk jeden Wettbewerb
gewinnt, vor allem, wenn die BAI dort baut. 2001 hat es dann einen EU-weiten
Wettbewerb gegeben, den der Herr StR Schicker im Zusammenhang mit dem Umfeld
Schönbrunn veranstaltet hat, ein relativ aufwendiges EU-weites Verfahren. Das
gewann dann BUSarchitektur, auch bekannt, das sind die Masterplaner vom
WU-Areal, und eigenartigerweise 2007 gab es dann aber jetzt wieder ein
Verfahren. Und da muss man sich schon auch fragen, da wird ziemlich viel Geld
für diese Verfahren ausgegeben: Wieso wird das dann eigentlich nicht umgesetzt?
Der Hintergrund der Geschichte ist zum Teil auch, dass der Herr Podsedensek
sich dort in diese ganze Baugeschichte so hineingedrängt hat, dass die BUS da
rausgeflogen sind und man irgendwie dann eine Nutzungsänderung überlegt hat und
dann eben noch ein Verfahren machen musste, um hier einen neuen Planer zu
finden. Auch hier gibt es natürlich Diskussionen, da gibt es auch massive
Änderungen. Die Leute, die sich dort Eigentumswohnungen gekauft haben, fühlen
sich jetzt natürlich ein bissel, wie soll man sagen, nicht für voll genommen.
Es wurde ihnen gesagt, sie haben vorne eine niedrige Bebauung. Jetzt ist hier
eine Fünferwidmung vorgesehen und wir werden uns auch dafür einsetzen, dass
diese Bauhöhen reduziert werden, damit die Leute auf Grund der Voraussetzungen,
die relativ neu geschaffen wurden, hier zu ihrem Recht kommen.
Abschließend noch einmal der Appell an die ÖVP: Sucht’s euch Bauland,
baut’s dort ein Hotel, wo es hingehört und nicht ins Parkgebiet! - Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl:
Als Nächster am Wort ist der Herr GR Kenesei.
GR Günter Kenesei (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Eine Anmerkung einmal zum Herrn Kollegen Madejski:
70 m über Wiener Null ist eine Größenordnung, die man immer im Plan
nachlesen kann. Man weiß, da gibt es diese Linien und diese Ringerln und da
steht dann, wie hoch das dort ist. Ja und das kann man (GR Dr Herbert
Madejski: Wenn man etwas versteht!). Na ja, 70 m sind 70 m über
Wiener Null. Dann schaut man, was dort Wiener Null ist und dann sieht man, was
es ist. Das ist einmal das Erste. (GR Dr Herbert Madejski: Wenn man ein
Gebäude dort machen kann!) Egal, wer immer bei Projekten verlangt, dass man
architektonisch etwas mit Kubaturen machen kann. (GR Dr Herbert Madejski:
Das stimmt ja nicht!) Jetzt ist Kubatur ausgewiesen. Dem Herrn Kollegen
Madejski ist es nicht recht. Also Sie versuchen immer irgendetwas (GR Dr
Herbert Madejski: Die
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