Gemeinderat,
54. Sitzung vom 25.11.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 22 von 57
ÖVP-Akademie zu suchen. Zwei Bürgerversammlungen haben stattgefunden
und angedacht wurde eine Lösung Grundstückstausch Springerpark gegen
Marillenalm, was zugegebenermaßen ein idyllischer Kinderspielplatz ist,
allerdings direkt an der Grünbergstraße.
Entscheidend ist, wie weit dieses Projekt von der Bürgerinitiative,
also den Anrainern, mitgetragen wird. Von einer Packelei zwischen ÖVP und SPÖ
kann da überhaupt nicht die Rede sein, lieber Kollege Madejski! Das ist eine
blaue Phantasie und eine falsche Behauptung, wie es seitens der Blauen viele
falsche Behauptungen in Wien gibt! Das ist ein Vorschlag, der gemeinsam
entwickelt wurde, und wenn er von den Anrainern mitgetragen wird, spricht
nichts dagegen!
Allerdings möchte ich der ÖVP-Akademie schon vorhalten, dass eine ganze
Menge von Baumrodungen vorgenommen worden ist. Seitens der Behörde gibt es
Baumfällungsbescheide für 107 Bäume, die Anrainer vermissen aber bis zu 150
Bäume auf dem Areal der ÖVP! Wo sind die Bäume hingekommen? Die ÖVP ist
diesbezüglich säumig, untätig gewesen und ignoriert standhaft noch immer diese
Baumfällungsbescheide, die auch die Ersatzpflanzungen beinhalten. Bis jetzt ist
kein einziger dieser Bäume gepflanzt worden.
Einige der Bescheide wurden gestundet, auch im Hinblick darauf, dass
die Zukunft des Areals nicht ganz gesichert ist. Laut Bezirksvorsteherin sind
nun Vertreter der ÖVP gekommen und haben geraunzt, hier sollten eigentlich
dünnere, kleinere Bäume gesetzt werden können, damit sich die ÖVP Geld erspart.
Da kann ich nur sagen: Vielleicht glaubt man in der ÖVP, das Wiener
Baumschutzgesetz gilt für alle, nur nicht für die Wiener ÖVP. Dem kann ich
nichts abgewinnen. Schon bei George Orwell heißt es: „Ja, alle sind gleich,
aber manche sind gleicher." Für die ÖVP wird es in Wien keine Extrawürste
geben. Bei so einem Umgang der ÖVP mit Bürgerinitiativen, mit Bescheiden, mit
Anrainer meine ich, die Bürgerpartei ÖVP - das war einmal, Bürgernähe der ÖVP:
Ade! (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als Nächster am Wort ist
Herr GR Mahdalik.
GR Anton Mahdalik (Klub der Wiener Freiheitlichen):
Meine Damen und Herren! Sehr geehrte Frau Vorsitzende!
Grauslich ist nicht das Wiener Hochquellwasser, sondern grauslich ist
die geplante und jetzt vielleicht abgesagte Packelei zwischen Rot und Schwarz
in punkto Springerpark. Und grauslich, erbärmlich oder jämmerlich habe ich
jetzt die Distanzierung vom Kollegen Troch gehört, die Kindesweglegung, der so
tut, als wäre das eine alleinige Planung der ÖVP gewesen. (GR Kurt Wagner:
Es gibt keine Kindesweglegung!) Natürlich war schon alles hinter dicken
Polstertüren ausgepackelt, wenn nicht der Herbert Madejski und die FPÖ-Wien
eingegriffen hätten und in die Öffentlichkeit gegangen wären, dann wäre dieser
schmutzige Deal schon längst unter Dach und Fach, und da können Sie jetzt
sagen, was Sie wollen. Es glaubt Ihnen in der Bevölkerung fast niemand mehr und
wenn Sie der FPÖ, ah der ÖVP quasi, wenn Sie sie bemitleiden, weil sie Wähler
verprellt hat, gerade die SPÖ, die in den letzten Jahren eine Wahlniederlage
nach der anderen eingefahren hat, dann ist das auch jämmerlich beziehungsweise
Verleugnung der Realität. Grauslich wird auch der Wiener Wahlkampf werden, aber
nicht weil die FPÖ so grauslich sein wird, sondern weil die SPÖ Millionen an
Steuergeldern für „No-na-Befragungen“ raushauen wird.
Und wenn wir schon beim Wiener Wasser sind, hätte ich zwei weitere
Fragen vorzuschlagen, die vielleicht einzubauen sind: Man könnte die
Bevölkerung auch fragen, ob Wien weiter mit Hochquellwasser beliefert werden
soll (GR Dr Harald Troch: Zum Thema!) – komme ich schon noch – oder ob
künftig Abwaschwasser aus den Hähnen fließen soll.
Die zweite Frage, um vielleicht zehn Punkte zusammenzubekommen, wäre,
ob in Zukunft Freibier für alle gewünscht ist und die Wiener Bevölkerung soll (Aufregung
bei der SPÖ.) gefälligst erklären. Also diese und andere brennende Fragen
müssen natürlich im nächsten Jahr mit Millionen aus dem Wiener Steuersäckel
gefragt werden, denn 100 000 Leute, die im Winter nicht heizen können,
oder 140 000 in Wien, die an der Armutsgrenze leben oder darunter, sind
doch wurscht. Hauptsache, es wird Werbung für die SPÖ gemacht.
Aber um zum Springerpark zurückzukehren. Grauslich war es, jämmerlich,
wie sich der Kollege Hoch gestern und heute hat verbiegen müssen, weil der
Norbert Walter zu feig ist, hier herauszugehen. Wahrscheinlich sitzt er wieder
beim Bürgermeister und belagert sein Büro, weil der Bürgermeister auch nicht
hier ist. Es ist nämlich sein Projekt, denn wenn die ÖVP thematisch und
politisch schon nichts weiterbringt, möchte sie doch zumindest finanziell einen
Rebbach haben, wie man bei uns in Eßling sagt. Und die SPÖ hat ja natürlich von
Anfang an mitgespielt. Wie gesagt, durch die Initiative der FPÖ zeichnet sich
vielleicht ein gutes Ende für die Natur und für die Bevölkerung des
12. Bezirkes ab.
Wie sich der Kollege Hoch gestern hat verbiegen müssen, war ja allein
an der Wortmeldung anzumerken und herauszulesen, wie er sagt, das Ganze ist ja
nur eine Planungsidee, ein Vorschlag, ein Diskussionsvorschlag, das ist alles
noch ganz vage. Aber er hat schon genau gewusst, welche Spielgeräte in welcher
Qualität künftig dann im Springerpark aufgestellt werden. Also Sie zäumen das
Pferd von der falschen Seite auf, denn zuerst wird mit den Spielgeräten
begonnen, das andere wird erst nachher diskutiert. Aber, wie gesagt, der
Kollege Hoch ist nicht der Verantwortliche und muss nur seinen Kopf hinhalten,
wie zum Beispiel bei der SPÖ der Kollege Valentin für den Fluglärm den Kopf
hinhalten muss oder der Kollege Hora für die ganzen Versäumnisse am
Verkehrssektor.
Aber allein der Vorsatz der SPÖ, auch wenn das Projekt jetzt eine gute
Wendung zu nehmen scheint, weil die SPÖ kalte Füße bekommt, der ÖVP
5,5 Millionen EUR an Werten hinten nachzuwerfen, ist grauslich, meine
Damen und Herren!
Und die Wiener Bevölkerung hat von diesen und
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