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Gemeinderat, 54. Sitzung vom 25.11.2009, Wörtliches Protokoll  -  Seite 6 von 57

 

Also ich denke, wir haben sowohl in der Struktur mit den Einrichtungen als auch mit der Verantwortlichkeit der jeweiligen Abteilungsleiter und mit den brillanten Instrumenten, die ja, glaube ich, auch von niemandem in Frage gestellt werden, interne Revision und Kontrollamt, alle Rahmenbedingungen geschaffen, um nach Menschenermessen zu verhindern, dass es hier zu Fehlverhalten kommen kann beziehungsweise, wenn es wirklich kommen sollte, es so rasch wie möglich zu beseitigen.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die 4. Zusatzfrage wird von GR Hursky gestellt, bitte.

 

GR Christian Hursky (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Ja, guten Morgen Frau Vizebürgermeisterin!

 

Es geht ja in solchen Fällen wie immer auch um Menschen. Die FPÖ versucht wie in diesem gegenständlichen Fall immer wieder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieses Unternehmens Wiener Linien schlechtzureden. So wurde auch im Zuge der Einführung des neuen Linienservices in einer Presseaussendung der FPÖ vom 20.9. diese Mitarbeiterin wörtlich als „Hansel“ bezeichnet. Frau Vizebürgermeisterin, teilen Sie auch diese entwürdigende Ansicht?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Vizebürgermeisterin!

 

VBgmin Mag Renate Brauner: Ja, natürlich nicht und ich bin auch irgendwie entsetzt darüber, dass Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen eines Unternehmens so bezeichnet werden. Offensichtlich ist da wenig Respekt vor anderen Menschen als Charakterzug im Hintergrund, sehr bedauerlich. Ich halte das, bei allem Verständnis für Kritik, wenn sie sachlich vorgetragen ist, wirklich für eine Art und Weise der Auseinandersetzung, die ich zutiefst ablehne. Es passt wahrscheinlich dann auch dazu, dass die Behauptungen, die hier aufgestellt wurden, auch noch dazu zu 100 Prozent falsch sind. Aber auch das ist vielleicht Teil des Charakterzugs desjenigen, von dem hier diese Aussendung kommt, denn ich darf Sie informieren, dass genau wie angekündigt vom Wiener Linien-Service seit 1. November 40 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Dienst sind. Genauso war es angekündigt. Ab 1. Jänner werden es dann 70 sein und 50 unser zusätzlicher Reinigungstrupp, dessen Spezialität es ja ist, auch während der Dienstzeiten und nicht nur in der Nacht unterwegs zu sein, wo ja vorher schon sehr viel an Reinigungsarbeiten war, sondern auch während des Tages, dass die Leute auch sehen, hier wird etwas für die Sauberkeit getan und damit auch für ihre Sicherheit, dass die auch entsprechend unterwegs sind.

 

Sie sind im Übrigen auch in sehr ansprechenden und qualitativ hochwertigen Schulungen. Es ist nicht so, dass hier irgendwelche Frischg’fangten, wenn ich das so sagen darf, geschickt werden, sondern wir haben hier sehr bewusst langjährige und sehr erfahrene Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Wiener Linien ausgesucht, die dazu dann noch eine wirklich intensive Ausbildung in Theorie und Praxis bekommen. Das sind immer kleine Teams zu acht, die einen Coach und einen Trainer haben, also wirklich auch in Kleingruppen, wo intensiv zum Thema rechtliche Rahmenbedingungen, Deeskalation gearbeitet werden kann, auch praktische Beispiele, damit das auch geübt werden kann.

 

Also sowohl die Bezeichnung ist herabwürdigend und ich distanziere mich davon, aber auch der Hintergrund der Kritik ist falsch. Es funktioniert das Wiener Linien-Service sehr gut und wir haben auch viele, viele positive Rückmeldungen. Also es ist wirklich bemerkenswert, wie oft positive Rückmeldungen von den Nutzern und Nutzerinnen der Wiener Linien kommen.

 

Erlauben Sie mir auch noch anzumerken, dass das kein Einzelfall ist. Insgesamt wird den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Wiener Linien, den Fahrern und Fahrerinnen ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt. Auch hier bedienen wir uns Externer, um uns das entsprechend bestätigen zu lassen, damit man nicht wieder sagt, hier lobt man sich selber.

 

Zum einen gibt es einen allerjüngsten Kontrollamtsbericht, der die Arbeit gerade der Fahrer und Fahrerinnen, des Fahrpersonals würdigt. Ich zitiere: „Es wird hier positiv erwähnt: Bei seiner Einschau gewann das Kontrollamt den Eindruck, dass die Wiener Linien ihr Fahrpersonal sorgfältig auswählen, regelmäßige Kontrollen durchführen und sie in besonders belastenden Situationen zu unterstützen versuchen.“ Also ein positiver Befund sowohl für die Wiener Linien als Unternehmen als auch für die Fahrer und Fahrerinnen, die oft belastende Situationen haben.

 

Ich persönlich bewundere zum Beispiel jeden Fahrer vom 13er, weil ich tät dort nach drei Minuten die Nerven wegwerfen. Also das wird hier wirklich sehr gut gemacht. Und auch bei der Kundenzufriedenheit, die wir jedes Mal extern beauftragen und jedes Jahr machen lassen, wo eben das bekannte Ergebnis ist, dass 88 Prozent der Nutzer und Nutzerinnen mit dem öffentlichen Personen- und Nahverkehr in Wien zufrieden sind, ist natürlich ein Element der Befragung „Zufriedenheit mit den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen“, und auch da schneiden sie gut ab.

 

Ich möchte also die Gelegenheit benutzen, mich bei allen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Wiener Linien auch entsprechend zu bedanken. Sie machen einen tollen Job. Und dass Wien so gut dasteht und der öffentliche Verkehr so gut angenommen wird, ist im hohen Ausmaß ihrer Arbeit zu verdanken.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die 5. Zusatzfrage wird von Herrn GR Dr Günther gestellt.

 

GR Dr Helmut Günther (Klub der Wiener Freiheitlichen): Frau Vizebürgermeisterin!

 

Sie haben gesagt, das ist ein ausgelagerter Bereich. Na, selbstverständlich, aber er gehört zu 100 Prozent der Stadt Wien und Sie sind dort Eigentümervertreterin. Darum kann man nicht sagen, es geht uns eigentlich nichts an. Aber zurück zum Kollegen Hursky. Er hat gesagt: „Die Freiheitlichen sind menschenverachtend in ihrer Einstellung zu den Mitarbeitern.“ Ich glaub das so nicht ganz, wie die Personalabteilung in diesem Haus das sieht, denn Datenbespitzelungen haben Freiheitliche noch nie gefordert. Die ist durchgeführt worden und das

 

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