Gemeinderat,
53. Sitzung vom 24.11.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 96 von 101
werden. – Wir haben das nicht getan! Ferner hat man gesagt, dass
wir den Personalschlüssel in der Kindertagesheimverordnung reduzieren
werden. – Auch das haben wir nicht getan! Wir stehen jetzt, aber auch für
die Zukunft zu unseren Qualitätsansprüchen! Jetzt geht es darum auszubilden,
und letztlich geht es natürlich auch darum, zu einer neuen Entlohnung der
PädagogInnen zu kommen.
Wir führen hier die entsprechenden Gespräche. Man muss aber auch
feststellen: Die Demonstration, die am vergangenen Samstag hier stattfand, hat
keine speziell Wiener Situation, sondern eine österreichweite Problematik
aufgezeigt! Wenn ich mir dann anschaue, wer Gespräche führt, dann kann ich
sagen: Die Stadt Wien tut es bereits mit der Gewerkschaft. Das werden harte
Verhandlungen werden! Das ist so! Da stehen Arbeitgebervertreter auf der einen
und Arbeitnehmervertreter auf der anderen Seite. Wir werden die entsprechenden
Gespräche führen.
Wir bilden auch aus. Zeigen Sie mir ein anderes Bundesland, welches das
tut! Wir tun es, und wir bauen gleichzeitig aus. Ich glaube, das ist gut für
die PädagogInnen, für die Qualität in unseren Einrichtungen, aber auch für die
Eltern und Kinder in dieser Stadt, meine Damen und Herren! (Beifall bei der
SPÖ.)
In diesem Zusammenhang noch eine Anmerkung: Man kann sich natürlich
darüber lustig machen, ob man tatsächlich in einer Zeit wie Weihnachten die
vielfältigen Angebote der Einrichtungen dieser Stadt bewerben soll, die man vielleicht
nicht braucht, wenn es einem relativ gut geht, und die man nicht automatisch
mit Weihnachten in Verbindung bringt, ob es jetzt die Telefonseelsorge ist oder
ob es die entsprechenden Krisenzentren beziehungsweise die verschiedenen
anderen Beratungs- und Betreuungseinrichtungen sind, die es in dieser Stadt
gibt.
Kollege Jung! Es gibt aber viele Menschen, die diese Einrichtungen
brauchen! Und diese Menschen brauchen die entsprechenden Informationen genau
dann, wenn sie in eine Krisensituation kommen. Uns allen geht es hoffentlich zu
Weihnachten gut. Es gibt aber viele Menschen, denen es dann nicht so gut geht
und die gerade dann Unterstützung und Betreuung brauchen, die aber auch die
Information brauchen, welche Möglichkeiten es gibt. Darüber braucht man sich
wirklich nicht lustig zu machen, Kollege Jung! (Beifall bei der SPÖ.)
Es gäbe noch viel zu sagen, etwa über die
Ausbildung von jungen Menschen. Kollegin Straubinger hat es erwähnt: Wir geben
derzeit 4 500 Menschen die tatsächliche Chance auf eine entsprechende
Ausbildung. Und wir schicken sie nicht, wie es durchaus vor einigen Jahren der
Fall war, ein Jahr lang in eine Warteschleife, sondern wir bieten ihnen eine
qualitätsvolle Berufsausbildung. Das ist keine Selbstverständlichkeit, und das wissen
auch viele Wiener Jugendliche, denen genau erinnerlich ist, wie es ihnen vor
vier, fünf Jahren in der Folge der Schließungen von Lehrwerkstätten und der
Einstellung von Lehrlingsstiftungen et cetera gegangen ist!
Ob Sie es hören wollen oder nicht: Das lag
an Ihrer Beteiligung an der Bundesregierung und der Beteiligung der ÖVP an
dieser Bundesregierung. Junge Menschen hatten teilweise überhaupt keine Chance,
einen Lehrberuf abzuschließen und eine entsprechende Ausbildung zu bekommen.
Wir haben das mit der Unterstützung der jetzigen rot-schwarzen Bundesregierung
wieder in Gang gebracht. Tatsache ist: Wir geben damit 4 500 Menschen
in dieser Stadt eine Perspektive. Auch dazu gebe ich ein klares Bekenntnis ab.
Das ist nicht nichts!
Wir haben alle Zeiten erlebt, in denen es
anders war, und wir wissen, wie schnell das gehen kann. Und ich bin davon
überzeugt, dass viele junge Menschen letztlich die Erinnerung in die Zukunft
mitnehmen werden, wer ihnen tatsächlich und nicht nur rhetorisch eine Chance
gibt! Sie werden sich daran erinnern, wer ein paar hundert Meter weiter gerade
im Bereich der Lehrlingsausbildung nachhaltig Schaden angerichtet hat, meine
Damen und Herren! (Beifall bei der SPÖ.)
Zum Abschluss richte ich ein ganz herzliches
Dankeschön an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter meiner Geschäftsgruppe. Es
waren dies für uns alle durchaus einige harte und heftige, aber auch
interessante und spannende Monate. Ich habe mich einmal mehr davon überzeugen
können, welch tolle Arbeit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Stadt
leisten, seien es die Abteilungsleiterinnen und Abteilungsleiter, seien es aber
auch die vielen, vielen Kolleginnen und Kollegen, die in dieser Geschäftsgruppe
tagtäglich arbeiten. Ihnen allen sage ich ein herzliches Dankeschön für ihre
tagtägliche Arbeit im Interesse der Wienerinnen und Wiener! Auch wenn sie da
nicht im Mittelpunkt der Debatte gestanden sind, mögen sie das als Anerkennung
ihrer Arbeit werten!
Ich freue mich auf die weitere
Zusammenarbeit und kann nur sagen: Wenn man sich das Budget dieser
Geschäftsgruppe ansieht, dann kann man diesem nur zustimmen! Es ist dies ein
Budget für weitere qualitätsvolle Kinderbetreuung in dieser Stadt. Es ist ein
Budget für weitere innovative Schritte im Bereich des Schulwesens, der außerschulischen
Jugendarbeit und in allen anderen Bereichen. Darum bitte ich um Zustimmung zu
diesem Budget. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster:
Zur Geschäftsgruppe Bildung, Jugend, Information und Sport liegt keine Wortmeldung
mehr vor.
Ich erkläre die Debatte zum Voranschlagsentwurf für das Jahr 2010 und
zum Gebührenprüfungsantrag – das sind die Postnummern 1 und 2 der
Tagesordnung – für geschlossen. Die Berichterstatterin Frau VBgmin
Mag Brauner hat das Schlusswort.
Berichterstatterin VBgmin Mag Renate Brauner: Sehr
geehrte Damen und Herren!
Ich nehme an, Sie werden jetzt ein langes und ausführliches Schlusswort
von mir erwarten. Ich muss Sie leider enttäuschen! Es ist nur ein kurzes
vorbereitet. (Zwischenruf von GR Dipl-Ing Martin Margulies.)
Ich widerspreche dir allzu gerne, Kollege Margulies!
Deswegen werde ich mich darauf beschränken, Sie im Sinne der Stadtverfassung
zunächst darauf hinzuweisen,
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