Gemeinderat,
53. Sitzung vom 24.11.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 95 von 101
betreut. Wir versuchen in Kooperation mit dem AMS, dem WAFF und den
verschiedensten Einrichtungen vom Stadtschulrat bis hin zur MAG Elf, ein tatsächliches
Übergangsmanagement auf die Beine zu stellen. Unser Ansatzpunkt ist nämlich
nicht, dass wir nur informieren, wohin sich die Leute wenden sollen. Ich bin
überzeugt, dass es diese Information zur Genüge gegeben hat. Man kann immer
darüber diskutieren, ob es jetzt mehr oder weniger Information geben soll.
Wichtig ist aber, dass wir die Schülerinnen und Schüler tatsächlich begleiten.
Dieses Übergangsmanagement inklusive entsprechendes Frühwarnsystem muss
es faktisch geben. Dort können die Lehrerinnen und die Lehrer melden, dass sie
problematische Schüler haben, die genau vor diesem Übergang von Schule und
Berufsleben stehen – wobei es teilweise gar keinen Unterschied macht, ob
es sich um einen Mittel- oder Hauptschulabschluss handelt – und diesen
Abschluss nicht schaffen. Das Augenmerk muss auf all jene gelegt werden, die
keinen Abschluss haben, damit sie mit entsprechenden Unterstützungsangeboten
versorgt werden können. Und Sie werden sich überraschen lassen können: Es wird
ein solches sehr gut aufgestelltes Übergangsmanagement mit Ablauf dieses
Schuljahrs geben! Wir haben ein meines Erachtens sehr gutes, interessantes
Modell erarbeitet. Das ist nicht nur eine Idee, sondern das Projekt befindet
sich bereits tatsächlich in Umsetzung.
Noch eine kurze Anmerkung zu „Kinder gesund bewegen“: Kollegin
Straubinger hat aus dem Sportbereich einige Punkte erwähnt. Hinsichtlich
Anlaufschwierigkeiten in der 3. Klasse et cetera weiß ich allerdings nicht,
woher Sie die Information haben, dass es da um Ersatzangebote gegangen ist! Wir
haben uns im Landessportrat gemeinsam mit allen Dachverbänden sehr intensiv
auch mit dieser Initiative auseinandergesetzt und haben sogar dem Wunsch der
Dachverbände entsprochen, die gesagt haben, dass sie, um das Geld für diese
Maßnahme lukrieren zu können, auch seitens des Bundes entsprechende finanzielle
Unterstützung für den administrativen Aufwand brauchen. Das wurde vertraglich
zugesichert. Für jeden Dachverband gibt es Geld seitens der Stadt zur
Administration dieser Maßnahme.
Meine Idee war, gerade im Sinne der Nachhaltigkeit sportlicher
Betätigung dieses Programm speziell in den 3. Klassen der Volksschulen
anzusiedeln, weil das gerade ein Alter ist, in dem sehr viele junge Menschen
tatsächlich einem entsprechenden Verein beitreten. Wir wollten das nicht über
alle Einrichtungen zerfleddern lassen, wurscht, wer jetzt gerade aufzeigt und
das Angebot in Anspruch nehmen will. Man kann natürlich auch hier sagen, dass
es immer mehr geben soll, aber gerade im Sinne der Nachhaltigkeit für die
sportliche Betätigung ist das dort anzusiedeln.
Wir sind dann aus administrativen Gründen zu einem anderen Schluss
gekommen und haben gesagt: Wir machen es nicht. Nach wie vor bin ich aber
überzeugt davon, dass das im Sinne der Nachhaltigkeit der beste Zugang gewesen
wäre. Es geht hier aber weder um ein Ersatzangebot noch schläft irgendjemand!
Es gibt sogar zusätzliche Mittel der Stadt für die entsprechenden Dachverbände,
und gerade die Union ist in diesem Bereich sehr aktiv, hat sich das Geld
abgeholt und ist da durchaus unterstützend tätig. Das wollte ich auch dazu
gesagt haben.
Zum Bereich der Kindergärten: In den vergangenen sieben oder acht
Monaten, seitdem ich diese Funktion übernommen habe, ist sehr oft über den
Kindergarten diskutiert worden. Und ich finde, es ist gut und richtig, wenn wir
dem Kindergarten beziehungsweise dem gesamten Bildungssystem verstärkte
Aufmerksamkeit widmen. Ich hätte mir jedoch manche Wortmeldungen
beziehungsweise Presseaussendungen eher zu dem Zeitpunkt gewünscht, als die
Kindergartenmilliarde gestrichen wurde! Wo war da die Wortmeldung der Kollegin
Riha? (Zwischenruf bei der ÖVP.)
Wenn man davon ausgeht, dass die Situation in den Kindergärten jetzt
eng ist und voriges Jahr eng war, dann erhebt sich die Frage, wie eng sie erst
vor fünf Jahren gewesen sein muss! Kollege Wutzlhofer hat die Statistik
gezeigt: Es wurden tausende Plätze in dieser Stadt neu geschaffen. Wo war also
damals, etwa 2003, der Aufschrei, als man die gesamten Ausbaumaßnahmen und
Unterstützungen nicht nur in Wien, sondern in allen Bundesländern gestrichen
hat? Wo war da der Aufschrei?
Man kann sich ja ein Bild machen, worum es geht. Es geht natürlich
darum, dass hier auch ein politisches Spiel betrieben wird, wobei ich niemandem
absprechen will, dass es durchaus Herausforderungen in diesem Bereich, und zwar
sowohl bildungspolitisch als auch hinsichtlich der Personalsituation, und dass
es auch eine ernsthafte Auseinandersetzung gibt.
Natürlich wird auch ein politisches Spiel betrieben, da brauchen wir
uns nichts vorzumachen! Das durchschauen aber auch alle beziehungsweise sehr
viele, und darüber bin ich sehr froh! Ich habe gerade in letzter Zeit sehr
viele Dienststellenversammlungen und Einrichtungen besucht und konnte mich
überzeugen, dass dieses politische Spiel sehr wohl durchschaut wird. – Auf
die Forderung, dass es gleichzeitig kleinere Gruppen geben soll und mehr Plätze
mit zusätzlichem Personal geschaffen werden sollen, gibt es nur eine
unmittelbare Antwort.
Erstens müssen wir ausbilden, und es ist Tatsache, dass Wien bis heute
das einzige Bundesland ist, welches das tut! Ich frage die GRÜNEN: Wo ist denn
die Einrichtung in Oberösterreich, wo es entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen
gibt? Wo sind denn die Einrichtungen in den Bundesländern, wo die ÖVP das Sagen
hat? – Es gibt sie letztendlich nicht! Wir sind das einzige Bundesland,
das entsprechend reagiert, und zwar mit einem gewissen Qualitätsanspruch, und
darum dauert das halt zweieinhalb Jahre! Das ist klar!
Wir haben ganz bewusst keine Abstriche gemacht, so
wie wir auch bei den gesamten Rahmenbedingungen keine Abstriche gemacht haben,
obwohl das viele hier in diesem Raum vorausgesagt haben. Damals war ich schon
in dieser Funktion! Damals hat es geheißen, dass wir die gesetzlichen
Höchstgrenzen bei den Kinderanzahlen in den Gruppen und bei den Krippen anheben
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