Gemeinderat,
53. Sitzung vom 24.11.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 94 von 101
Ehre!
Da hätte ich mir auch gerne einen anderen Bericht gewünscht, gerade auch als
Mitglied der Regierung. Es wurde aber ein hervorragendes Radioprogramm auf die
Füße gestellt. Es gibt bessere Beiträge, es gibt schlechtere Beiträge. Und es
gab auch Anlaufschwierigkeiten. Das belegt auch das Kontrollamt. Infolgedessen
haben wir uns mit diesem Verein mit intensivem Engagement und Unterstützung,
was auch angenommen wurde, dann aber auf ein klares Programm geeinigt, wie dort
die Strukturen verbessert werden sollen.
Man
soll aber nicht so tun, al ob da aus irgendeinem Verein ein großes
Wirtschaftsunternehmen entstanden wäre! Vielmehr hat sich ein autonomes
Medienprojekt entwickelt, an dem sich sehr viele junge Menschen aktiv
beteiligen können und auf diese Weise sowohl kritischen Medienkonsum als auch
Medienproduktion lernen, wie etwa mit unserem Projekt Okto. Auch das ist eine
Arbeit mit all ihren Schwächen, die es immer wieder bei der Administration
geben kann.
Wir
bekennen uns zu dieser Vielfalt, und wenn es Schwächen gibt, dann muss man
diese ausmerzen und entsprechende Verbesserungen vornehmen. Aber zu den
Projekten als solche bekennen wir uns. Ich glaube, sie sind gut und wichtig,
sowohl für die Jugendlichen als auch für die Wienerinnen und Wiener insgesamt,
meine Damen und Herren! (Beifall bei der
SPÖ.)
Nun ein paar Worte zum Bereich der Jugendwohlfahrt.
Auch diese wurde genannt.
Zunächst möchte ich etwas klarstellen: Ich habe die
Präsentation der KDZ-Studie am kommenden Freitag. Ich stehe dazu, dass ich sie
selbst auch einmal sehen möchte, und dann wird es sie geben. So einfach ist
das! Ich kenne die entsprechenden Zahlen genauso wie du. Wir werden sehen, ob
es so ist! Ich möchte auch die Begleitmusik dazu kennen. Das ist auch nichts
Böses, so ist halt das politische Spiel! Natürlich gibt es gleich die eine oder
andere herausgepickte Geschichte. Ich möchte das Ganze auch einmal in Ruhe
lesen. Ich lasse mir die Studie, wie gesagt, am kommenden Freitag präsentieren,
und es wird sich voraussichtlich ausgehen, dass Sie sie im Ausschuss zur
Verfügung gestellt bekommen.
Es wurde hier durchaus auf neue Herausforderungen
im Bereich der Jugendwohlfahrt hingewiesen. Tatsache ist aber auch, dass Sie
gerade hier im Raum auch den Ausführungen des entsprechenden Volksanwaltes
lauschen und auch den Bericht lesen können hätten! Dann hätten Sie nämlich
feststellen können, dass Wien sogar das einzige Bundesland ist, in dem es
Aufstockungen gab. Über mehr kann man selbstverständlich immer diskutieren. Auf
das Mehr der Kollegin Jerusalem komme ich dann noch zu sprechen! Tatsächlich
ist aber auch nachlesbar, dass es im Bereich der Jugendwohlfahrt durchaus auch
Bundesländer gibt, in denen Kolleginnen und Kollegen der Grünen oder auch der ÖVP beteiligt
sind, wo es tatsächlich zu Kürzungen im personellen Bereich gekommen ist.
Wir haben im heurigen Jahr im Bereich der
SozialpädagogInnen aufgestockt, wir haben zusätzliche Einrichtungen geschaffen,
wir haben zwei neue Wohngemeinschaften eröffnet. In wenigen Tagen eröffnen wir
ein neues Krisenzentrum. Und wir werden das auch 2010 tun, indem wir eine neue
Wohngemeinschaft und ein neues Krisenzentrum errichten. Außerdem werden wir
auch – deshalb gibt es ja auch mehr Geld im Bereich der MA 11 –
mehr Sozialarbeiter letztendlich auch auf Basis der KDZ-Studie einstellen
können, weil wir eben mehr haben.
Jetzt zu diesem Mehr: Wenn Kollegin
Jerusalem es wirklich ernst gemeint hat, dass sich aus ihrer Sicht ein
Wettstreit der Ideen schlicht und ergreifend immer in einem Mehr
erschöpft – und „mehr“ war ja auch die Antwort auf alles, was sie
thematisiert hat –, dann muss ich sagen: Der Ideenreichtum war nicht sehr
groß! Ich könnte das Ganze aber auch umdrehen und sagen: Wenn ich mir die
konkreten Zahlen dieser Geschäftsgruppe ansehe, dann kann ich feststellen, dass
es genau dieses Mehr gibt! Es gibt mehr für Kinderbetreuungseinrichtungen, mehr
für die
Jugendwohlfahrt, mehr im Bereich der außerschulischen Jugendarbeit. Es wurde ja
mehrmals darauf hingewiesen, dass wir gerade auch in dieser Geschäftsgruppe auf
die wirtschaftliche Krisensituation reagieren müssen, und zwar vor allem auch
in den Bereichen der Jugendwohlfahrt, der Entlastung der Familien, der
außerschulischen Jugendarbeit et cetera.
Ich glaube, wir können schon auf diese Weise nachweisen, dass wir
diesen Wettstreit der Ideen durchaus gewonnen haben! Natürlich kann man sagen,
dass es noch mehr sein soll! Das ist legitim! Wir können aber durchaus noch ein
paar Punkte durchgehen, etwa den Bereich der positiven Diskriminierung.
Gott sei Dank haben wir von den durch Frau Ministerin Gehrer über
1 000 im Wiener Schulwesen eingesparten Dienstposten auf Grund der
Änderungen im Unterrichtsressort tatsächlich wieder über 1 000
Lehrerposten zurückbekommen. Und genau diese Ressourcen werden durchaus sehr
zielgerichtet an Schulen mit besonderen Problemlagen, etwa mit einem höheren
Anteil an außerordentlichen Schülern mit entsprechenden
Stützunterrichtnotwendigkeiten, eingesetzt. Wir berücksichtigen das also schon
jetzt im Stellenplan. Jetzt kann man natürlich sagen: Wir wollen mehr! Ich bin
aber überzeugt, dass sich viele Wienerinnen und Wiener ein entsprechendes Bild
machen können!
Schauen wir uns an, wie es mit den ärmeren und schwächeren Schülern
ausschaut. Auch das ist im Budget nachzulesen. Es gibt selbstverständlich auch
seitens der Stadt eine entsprechende Unterstützung zum Beispiel für
Schulveranstaltungen in diesem Zusammenhang. Dafür gibt es entsprechende
Zuschüsse. Man kann natürlich immer sagen, dass man mehr will! Das ist die
einfache Antwort! Tatsache ist aber, dass es entsprechende Maßnahmen gibt.
350 000 EUR sind ja kein kleiner Betrag, dafür brauchen wir uns nicht
zu verstecken!
Ich habe das Übergangsmanagement genannt. Schauen
wir uns das an! Gerade diesem Bereich haben wir in den letzten Monaten
besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Kollegin Wehsely hat das sehr engagiert
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