Gemeinderat,
53. Sitzung vom 24.11.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 84 von 101
Hier wird mit Hochdruck an einer Verbesserung gearbeitet. Die
Budgetzahlen zeigen es. Und ich glaube, die Eltern, die Kinder und auch die
Pädagoginnen und Pädagogen brauchen letztlich diese Arbeit, um ihre Situation
zu verbessern, und nicht immer die gleichen undifferenzierten Lamentos!
Ich habe noch vier Minuten, das ist knapp! – Bildung in Wien
findet nicht nur in Kindergärten und Schulen statt. Ich könnte jetzt auch lange
darüber reden, wo lebenslanges Lernen und Lernen in allen Lebenslagen überall
verwirklicht wird, etwa in der außerschulischen Jugendarbeit. (Zwischenruf
von GR Mag Wolfgang Jung.) Das ist das Lieblingsthema von Herrn
Kollegen Jung! Ich finde es total spannend, wie man ahnungslos sein und
zugleich ein Lieblingsthema haben kann! Aber darauf kommt Kollegin Straubinger
noch zurück. In den genannten Bereichen werden Unmengen an wertvollen
Kompetenzen vermittelt.
Die Volkshochschulen mit einem Jahresbudget von über 20 Millionen EUR
in dem jetzt zu beschließenden Budget 2010 erreichen mit ihren Angeboten
statistisch 2 Millionen TeilnehmerInnen. Weiters sind die Musikschulen,
Singschulen und das Konservatorium zentrale Lernorte für die Stadt Wien.
Übrigens werden wir den Antrag mit den Instrumenten aus unterschiedlichen
Weltreligionen respektive Weltregionen – jetzt habe ich mich versprochen,
ich bin auch schon ganz im Zeichen des Kreuzes! – selbstverständlich
annehmen.
Wahre Bildungstempel sind für mich die Büchereien. Mit einer Frequenz
von über 800 000 BesucherInnen ist die Hauptbücherei sogar mit Wiener
Sehenswürdigkeiten messbar. In einem Bericht von Wien Tourismus, in dem Wiener
Sehenswürdigkeiten, darunter der Prater, das Riesenrad et cetera, verglichen
werden, liegt die Hauptbücherei auf Platz 5. Und der Trend ist weiterhin
positiv. Es gibt heuer im Vergleich zum letzten Jahr um 6,15 Prozent mehr
Besuche mit Entlehnungen. Und die Büchereien, und zwar alle Zweigstellen, nicht
nur die Hauptbücherei, tun sehr viel, um die Entwicklung mit viel Kreativität
und Innovation voranzutreiben. Ich denke etwa an die neuen Homepage-Auftritte,
jetzt mit Gebärdensprachenvideos, die ich Ihnen allen empfehlen kann, oder an
das Lesofantenfest, das gerade gelaufen ist.
Weil wir gerade bei Innovation sind: Wirklich beeindruckend ist auch
die Entwicklung der Modeschule Hetzendorf. Es gibt jetzt eine neue Leiterin der
Modeschule, und es gibt in diesem Universitätsjahr eine neue Leitung für die
Bachelor-Ausbildung in Kooperation mit der Kunstzone Linz. Das international
erfolgreiche Wiener Modelabel „Fabrics Interseason“ ist, wie ich glaube, ein
sehr positives Zeichen und signalisiert einen weiteren Schritt nach vorne für
diese ohnehin schon extrem erfolgreiche Ausbildung.
Zur Bildung – und dann bin ich auch schon fertig, das ist meine
positive Nachricht für alle Gelangweilten – gehört selbstverständlich auch
Information der BürgerInnen. Lieber Kollege Aigner! Auch wenn Sie das immer
wieder konsequent negieren: Der Presse- und Informationsdienst der Stadt
erfüllt genau diesen Informationsauftrag. Dazu gehört die internationale
Positionierung in den Compress Offices. Dazu gehört zum Beispiel der
Homepage-Auftritt „wien.at“. Es ist dies eine der besten und informativsten
Seiten Österreichs überhaupt, was die Millionen Zugriffe ja auch zeigen. Dazu
gehört aber selbstverständlich auch die Inseratenschaltung, auch wenn Sie das
100 Mal als Selbstbeweihräucherung definieren! Es ist unser Auftrag, die
Bürgerinnen und Bürger über Angebote der Stadt zu informieren.
Ich bringe ein Beispiel aus dem aktuellen „News“ dieser Woche. Es gibt
da viele Inserate zum Thema Weihnachten. Ich schlage einfach eine Seite auf. Da
steht: Man soll umweltbewusst schenken, man soll weniger Verpackungsmaterial
verwenden. Es sind Servicestellen rund um Weihnachten aufgelistet, zum Beispiel
der 24 Stunden Frauennotruf, der Verein Wiener Frauenhäuser, die Psychiatrische
Soforthilfe und so weiter und so fort. (Zwischenruf von
GR Mag Wolfgang Jung.)
Herr Kollege Jung! Ich kann mir gut vorstellen, dass man in Ihrem
Umfeld psychiatrische Hilfe braucht! Ich gehe einmal davon aus, dass auch
andere diese brauchen! (Beifall bei der
SPÖ.)
Erasmus
von Rotterdam hat gesagt: Ohne Bildung hört der Mensch auf, Mensch zu
sein. – Ich hoffe, ich konnte ein bisschen dazu beitragen, Ihr eigenes
Lernen über die vielen Bildungsinitiativen der Stadt zu verbessern. Damit das
alles machbar ist, brauchen wir ein Budget und das Engagement der vielen,
vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kindergärten, bei der
Modeschule, in den Volkshochschulen, kurz: in allen Bereichen, die ich erwähnt
habe. An deren Adresse richte ich ein großes Dankeschön aus diesem Haus! (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter:
Zu Wort gemeldet ist Herr Mag Gudenus. Ich erteile es ihm.
GR Mag Johann Gudenus, MAIS (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Meine sehr geehrten Damen und Herren! (Zwischenruf von
GR Mag Rüdiger Maresch.) Bitte? (Zwischenrufe bei den GRÜNEN.)
Das war bei einer Weihnachtssitzung vor drei oder vier Jahren. Das werden
wir dann im Dezember machen!
Kollege Wutzlhofer hat uns jetzt geschildert, warum wir überhaupt ein
Budget brauchen. – Natürlich brauchen wir ein Budget, aber sicherlich
nicht jenes, das Sie uns hier gestern und heute vorgelegt haben!
Herr Kollege Wutzlhofer hat von skurrilen Vereinen gesprochen, die am
Wochenende aufgetreten sein sollen. – Vielleicht hat er vom Kommers in der
Wiener Hofburg gesprochen! Diese Vereine bekommen aber vom roten Wien keinerlei
Subventionen, sehr geehrter Herr Kollege! Sie können sich aus eigener Kraft
erhalten, sie brauchen keine Steuergelder von Ihnen! Sie haben ein kräftiges
Lebenszeichen gesetzt, im Gegensatz zu den „Wiener Lichtern“, die irgendwo
hinter dem Rathaus aufgetreten und eher verglüht sind wie Glühwürmchen! Sie
sind eher untergegangen und dann eher als Wiener Leuchten dagestanden! Das
Ganze war eher ein sehr, sehr kleines Lebenszeichen!
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