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Gemeinderat, 53. Sitzung vom 24.11.2009, Wörtliches Protokoll  -  Seite 76 von 101

 

Jugendarbeit wirklich als jemand geoutet, der sich nicht auskennt! (Beifall bei den GRÜNEN und von Teilen der SPÖ.)

 

Hier zu fragen, was aufsuchende Jugendarbeit ist, zeigt, dass Sie keine Ahnung haben (GR Mag Wolfgang Jung: Das habe ich nicht gesagt!), dass Sie noch nie mit den Leuten in der Jugendarbeit gesprochen haben, noch nie Fachliteratur gelesen haben und noch nie versucht haben, sich in diesem Thema einzulesen, weil sonst würden Sie nicht kritisieren, dass man den Fachbegriff „aufsuchende Jugendarbeit" verwendet. Es ist echt lächerlich, sich so hier herauszustellen!

 

Noch etwas, Jugendliche haben eine eigene Sprache. Es ist für Sie, glaube ich, nicht wirklich einfach, sie zu verstehen. Ich kann Ihnen ein Beispiel nennen. Ein gängiger Begriff unter Jugendlichen ist „Schnecken stechen". Viele haben bei dem Ding total arge Assoziationen. Ich kann es Ihnen übersetzen: Das sind die Nordic-Walking-Stecken. So sprechen Jugendliche. Sie haben offensichtlich keine Ahnung davon, dass man unter Jugendlichen halt andere Wörter verwendet als bei Ihnen und in Ihren Buden.

 

Ich möchte trotzdem zum Budget kommen und einige Worte zu zwei Themenbereichen verlieren:

 

Zu den Kindergärten: Im Budget ist jetzt ausgewiesen, dass sich der Fast-Gratiskindergarten, der beitragsfreie Kindergarten, niederschlägt, indem die Einnahmen zurückgehen. Trotzdem sind nach wie vor 10 Millionen EUR an Einnahmen über die Elternbeiträge hier angeführt. Das heißt, der Gratiskindergarten, und das ist das, was wir hier schon öfters gesagt haben, ist nicht gratis, denn es würden hier sonst keine 10 Millionen EUR Einnahmen stehen. Ich hoffe sehr, dass da in der nächsten Zeit Anstrengungen unternommen werden. (GR Mag Jürgen Wutzlhofer: Essens- und Bundeszuschüsse!) - Nein, Leistungserlöse und Betreuungsbeiträge, Post 2810 im Budget. Die Nebenerlöse sind hier budgetiert, scheinen aber dann wieder woanders auf. Die Essensbeiträge haben wir schon im Ausschuss geklärt. Trotzdem glaube ich, dass wir versuchen sollten, den beitragsfreien Kindergarten für alle Kinder im nächsten Jahr beziehungsweise in den nächsten Jahren beitragsfrei auch hinzubekommen.

 

Zur Demo, die schon kurz angesprochen wurde, und zur Situation der KindergartenpädagogInnen: Nachdem wir das hier erst vor Kurzem ausführlich diskutieren konnten, möchte ich trotzdem noch einige Worte dazu verlieren. Wir haben jetzt eine Demonstration der KindergartenpädagogInnen und AssistentInnen und den Aktionstag am Samstag gehabt. Ich glaube, dass wir sehr ernst nehmen sollten, was dort in unterschiedlichen Redebeiträgen geäußert wurde. Ich finde, dass die Aussendungen, die der Kollege Wutzlhofer macht, dass er uns als Opposition wieder Panikmache vorhält, sehr kontraproduktiv sind, nicht in Bezug auf mich und die Kollegin Riha, denn wir halten das aus, sondern das kommt, und das kann Ihnen vielleicht der Kollege Vettermann bestätigen, der sich das bei den Podiumsdiskussionen dann immer anhören kann, in der so genannten Zielgruppe der KindergartenpädagogInnen nicht wirklich gut an, wenn man ihnen dauernd ausrichtet, die Situation, in der sie sich tagtäglich befinden, ist eh super. Das ist nämlich nicht so. Ich weiß nicht, was die KindergartenpädagogInnen noch tun sollen und sich noch gefallen lassen sollen, um klarzumachen, dass ihre Situation eine ernsthaft angespannte ist, dass sie ihrem Bildungsauftrag, den sie sehr gerne wahrnehmen würden, nicht mehr nachkommen können.

 

Ich glaube, dass man das ernst nehmen sollte, wie es auch der Kollege Meidlinger mit der FSG und seiner Aussendung gemacht hat und andere GewerkschafterInnen, die auf der Demonstration am Aktionstag vertreten waren, dass man anerkennen muss, dass dieser Berufsstand Änderungen braucht, ob das jetzt in der Änderung der Besoldung ist, aber nicht nur, denn es braucht auch die Änderung der Rahmenbedingungen. Auch das haben wir hier schon sehr oft angeführt. Ich glaube, man muss davon wegkommen, die Personen, die in diesem Bereich arbeiten, auszurichten. Die Aussendungen, die ausgesendet werden, werden sehr genau registriert und in den unterschiedlichsten Netzwerken verteilt, dass eh alles super ist und die Opposition nur Panik macht. Es ist nicht so, die Situation ist eine angespannte. Das wissen Sie, das hat auch der Herr Stadtrat schon eingestanden. Es ist eine angespannte Situation, und wir müssen gemeinsam versuchen, diese Situation zu lösen. Es geht nicht, indem man es schönredet. Das haben Sie jahrelang gemacht.

 

Ich möchte auf ein sehr interessantes Heft verweisen, nämlich „Unsere Kinder", sehr zu empfehlen, vielleicht auch für Leute, die sich pädagogisch informieren wollen, was zu dem Thema Kindergarten auf der pädagogischen Ebene läuft. Ich möchte eine Frau Universitätsprofessorin zitieren, nämlich Lieselotte Ahnert, die Professorin für Entwicklungspsychologie ist und die sich in diesem neuesten Heft zur Kleinkinderbetreuung äußert, nämlich zu den Krippenkindern. Auch das haben wir hier schon öfters besprochen, dass im Bereich der Krippe die Situation schon auch eine angespanntere ist, weil die Kinder dort sehr viel kleiner sind und in einem Alter sind, wo die Bindung zu einer Bezugsperson sehr relevant ist. In diesem Artikel weist Frau Prof Ahnert darauf hin, dass die Qualität dieser Bindungsbeziehung eine relevante ist und diese Qualität nur hergestellt werden kann, wenn es die Gruppengröße erlaubt, dass sich die ausgebildete Pädagogin auch wirklich mit den Kindern beschäftigen und ihnen die Nähe und Wärme, die sie in einer bestimmten Entwicklungsphase brauchen, anbieten kann.

 

Wenn ich dann lese: „Die Beziehungsqualität zur Betreuungsperson und die Größe der Gruppen: Vor allem bei Kleinstkindern gilt, je kleiner die Gruppe, desto besser, beeinflusst unmittelbar die Kompetenz und Verhaltensentwicklung ...“ Dann geht es weiter: „... dass Pädagoginnen nicht nur bessere Ausbildungsangebote brauchen, sondern überlegtere Rahmenbedingungen für ihre tägliche Arbeit.“ - Wenn Sie schon uns nicht glauben, wenn Sie den PädagogInnen und den

 

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