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Gemeinderat, 53. Sitzung vom 24.11.2009, Wörtliches Protokoll  -  Seite 69 von 101

 

ökologisch höchstem Niveau errichtet werden. Da kann ich Sie ganz einfach beruhigen.

 

Wie ein roter Faden bewegt sich aber diese Kulturvermittlung, gerade auch für Kinder, durch sehr viele Budgets, die wir jetzt diskutieren. Verweisen möchte ich aber auf das Theater der Jugend, das auch das Theater der Kinder natürlich inkludiert. 40 Prozent der Abonnenten sind niederösterreichische Kinder, - weil so etwas gibt es in Niederösterreich gar nicht - aber das Land Niederösterreich hat seine Subventionszahlungen eingestellt, im Unterschied zum Burgenland, das auch hier mitfinanziert.

 

Erwähnen möchte ich hier noch abschließend auch die Kinder- und Jugendförderung, das Programm „Cash for Culture“, wo die kreative Kunst- und Kulturgestaltung von Kindern und Jugendlichen im Alter von 13 bis 23 Jahren massiv gefördert und subventioniert wird, und das halte ich für eine ganz besonders spannende Leistung.

 

Wenn man sich über Kulturpolitik und den finanziellen Rahmen dafür unterhält, dann denke ich mir, ist es schon angebracht, einmal eine Diagnose zu stellen, und diese Diagnose möchte ich mit einer Frage einleiten: Hat Wien ein funktionierendes Gedächtnis? Das Gedächtnis einer Stadt, gibt es das, gibt es das nur in der Theorie oder gibt es das auch materiell? Und ich denke, das Gedächtnis einer Stadt hat zu tun mit Zeitgeschichte, mit Erinnerungskultur, mit unserem Umgang mit der Geschichte dieser Stadt, und das beginnt bei der Denkmalpflege. Kollege Ebinger hat gemeint, 1,1 Millionen EUR, das ist ja viel zu wenig. Nun immerhin, gefördert wurde da auch die Spinnerin am Kreuz, ein Wahrzeichen von Favoriten, die nun schon fertig geworden ist, sowie die Pestsäule am Graben, das alles würde sich mit 1,1 Millionen EUR nicht ausgehen. Herr Ebinger, was ist da los? Was hat Rechenkünstler Ebinger hier falsch überlegt? Nun, Kollege Ebinger glaubt, dass dieser Budgetansatz von - übrigens 1,17 Millionen EUR - schon alles ist.

 

Herr Kollege Ebinger, Sie täuschen sich. Ich kann Ihnen empfehlen, das Kulturbudget hier ein bisschen genauer zu studieren und darauf zu achten, dass einfach auch in anderen Budgetbereichen Ansätze hiefür vorhanden sind. Es gibt hier, das hat Kollege Ebinger offensichtlich verschlafen, den Altstadterhaltungsfonds. Nun, was wird denn dort gemacht, was wird im Altstadterhaltungsfonds gemacht.

 

Dort wird Denkmalschutz betrieben. Nun, so eine Überraschung. Nicht um 1,1 Millionen EUR, sondern um mehr als 6 Millionen EUR, darunter auch Denkmalschutz. Und genau die Spinnerin am Kreuz und die Pestsäule am Graben sind eben nicht aus dem eigentlichen Denkmalansatz, sondern genau aus dem Altstadterhaltungsfonds finanziert worden. Aber, Kollege Ebinger, ich kann Sie beruhigen, es gibt noch andere Budgetansätze im Budget der Stadt Wien und es wäre auch einmal interessant, sich diese anzuschauen. Zum Beispiel werden das Schloss Neugebäude und alle Immobilien der Stadt aus den Mitteln der Magistratsabteilung 34 erhalten.

 

Ich darf Ihnen ein Beispiel aus meinem Heimatbezirk bringen: In meinem Heimatbezirk gibt es das bemerkenswerte Renaissanceschloss Neugebäude, wo jetzt im kommenden Jahr die Fassade des Haupttraktes neu gestaltet wird. Das findet sich auch nicht im eigentlichen Budget der Geschäftsgruppe Kultur, weil das kommt aus der MA 34. Nun, so eine Überraschung.

 

Ich sage aber, wenn wir vom Gedächtnis der Stadt sprechen, dann geht es hier aber auch um Straßenbenennungen, es geht um Nachlassankäufe, und es geht auch zum Beispiel um das Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Forschung, das neu eingerichtet wird. Ich kann das nur auf das Allerherzlichste und Beste begrüßen. Es ist eine wunderbare Geschichte.

 

Und ich sage auch, die jüdische Geschichte ist uns sehr viel wert. Es gibt aber nicht nur den Jüdischen Friedhof Währing, sie haben auch die Seegasse erwähnt. Da wird jetzt was gemacht, selbstverständlich in Absprache mit der jüdischen Kultusgemeinde. Und ich darf auch daran erinnern, und es ist schon erwähnt worden, der Zentralfriedhof, 1. Tor. Hier sind eine ganze Reihe von bedeutenden Gräbern zu Ehrengräbern der Stadt Wien erklärt worden, und da gibt es auch einen Budgetansatz im Kulturbereich, mit dessen Mittel diese Gräber renoviert werden. Und das passt auch zum Thema jüdische Geschichte und jüdische Kultur in Wien.

 

Geschichte und Wissenschaft. Wir haben ja heuer das Darwin-Jahr, und es hat hier im Darwin-Jahr eine spannende Begegnung stattgefunden, eine spannende Begegnung im Naturhistorischen Museum. Der Abt Henckel von Donnersmarck trifft auf den Wiener Bürgermeister. Und der Wiener Bürgermeister hat dort in, meiner Meinung nach wirklich brillante Weise, eine ... (GR Mag Wolfgang Jung lacht.) Sie waren ja nicht dabei, sie gehen ja auf so was nicht, denn eine Diskussion zu diesem Thema, glaube ich, das ist nicht das Ihre, Herr Jung, aber in brillanter Weise hat der Wiener Bürgermeister zu den Themen Natur, Sozialdarwinismus, politisches Weltbild, aktuelle gesellschaftliche Themen Stellung genommen. Und ich könnte jeder anderen Partei hier, außer meiner, zu einem Kandidaten wie dem Bürgermeister, der zu diesen Fragen meiner Meinung nach in vorbildlicher und phantastischer Weise Stellung genommen hat, nur gratulieren. Ich glaube, der blaue Kandidat wird da nicht viel Meinung abgeben können zu diesen Dingen, aber das wundert mich auch nicht. (GR Mag Wolfgang Jung: Das ist ja unglaublich!) Gut.

 

Zur Forschung abschließend noch ein paar Worte. Hier ist, denke ich mir, in erster Linie das Konjunkturpaket erwähnenswert, ein Sonderkonjunkturpaket, das die Finanz und Kultur hier geschnürt haben, nämlich ein Sonderbudget von 60,5 Millionen EUR für die Wiener Spitzenforschung. Hier geht es einfach darum, die Zukunft des Wissens- und Technologiestandortes Wien abzusichern. Es ist ein Mix an Investitionen, es geht vor allem um die Forschungsinfrastruktur, und hier geht es aber nicht nur um die Wissenschaftseinrichtungen, sondern es geht um tausende Arbeitsplätze von Wissen

 

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