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Gemeinderat, 53. Sitzung vom 24.11.2009, Wörtliches Protokoll  -  Seite 35 von 101

 

von verantwortungsvollem politischen Handeln ist es, und das tun wir, nämlich die ausreichende Versorgung von Opferschutzeinrichtungen sicherzustellen, die rasche und unbürokratische Hilfe anzubieten und wirklich alles dafür zu tun, um eine bestmögliche Unterstützung und Schutz vor Gewaltakten zu gewährleisten. Wien ist sehr gut aufgestellt. Wir sind eine sichere Stadt. Wir sind europaweit Vorzeigestadt. Wir haben ein breites und enggewobenes Gewaltschutznetz. Unser Motto in Wien lautet: „Jede Frau soll sich in dieser Stadt sicher fühlen.“ Wir haben drei Säulen: Das ist der 24 Stunden-Frauennotruf der Frauenabteilung, europaweit einzigartig. Wir haben die vier Frauenhäuser. Wir haben viele Vereine in Förderung mit den unterschiedlichsten Projekten und Zielgruppen.

 

Aber um diese Maßnahmen zu bewerten, auszubauen, hier zu schauen, wie wir gewisse Maßnahmen weiterentwickeln können, hat die MA 57 eine Studie beim Institut SORA in Auftrag gegeben. Wir haben hier über das subjektive Sicherheitsempfinden der Wienerinnen nachgefragt. Die Ergebnisse, sehr interessant, sehr detailreich, können Sie unter der URL „www.frauen.wien.at“ nachlesen. Ich möchte hier nur einige Blitzlichter anführen. Eben dass Wien eine sichere Stadt ist, spiegelt sich im subjektiven Sicherheitsempfinden der Wienerinnen wider. Sie werden nachlesen können, dass mehr als die Hälfte, nämlich 54 Prozent der befragten Frauen, sich in ihrer Wohnumgebung sicher fühlen und mehr als ein Viertel ziemlich sicher fühlen. Wichtige Einflussvariablen auf das Sicherheitsempfinden in der Wohnumgebung für Frauen sind die Wohnverhältnisse und sie fühlen sich umso weniger sicher, je größer das Wohngebäude ist, in dem sie leben. 80 Prozent der befragten Frauen erleben nie oder nur selten bedrohliche Situationen im öffentlichen Raum und Frauen wenden jene Maßnahmen an, die ihnen ExpertInnen in diesem Bereich als sinnvoll und wirkungsvoll nennen. So versuchen 81 Prozent der Befragten Selbstbewusstsein auszustrahlen und keine Angst zu vermitteln, 61 Prozent vermeiden Wege, sie nehmen also Umwege in Kauf. Und fast jede fünfte Frau in Wien hat bereits einen Selbstverteidigungskurs absolviert. (GR Mag Wolfgang Jung: Wo haben Sie die Statistik dieser Verteilung her?) Das Frauenbarometer zeigt uns also, Wien hat für die Sicherheit von Frauen viel zu bieten. Aber das Frauenbarometer zeigt auch, dass wir ... (GR Mag Wolfgang Jung: Wo haben Sie die Statistik dieser Verteilung her?) Bitte? (GR Mag Wolfgang Jung: Wo haben Sie die Statistik dieser Verteilung her?) Das ist auch alles aus diesem Frauenbarometer, das ich erst zitiert habe und das Sie sehr genau auf der Website nachlesen können. Ein Drittel der Befragten gab allerdings an, die bekannten Opferschutzeinrichtungen nicht zu kennen, also den Weißen Ring, 24 Stunden-Frauennotruf, Frauenhäuser, Interventionsstelle gegen Gewalt. Und genau hier setzen wir in Wien an. Wir wollen Frauen und Mädchen ermutigen, sich Information, Unterstützung und Hilfe zu holen und wir werden hier die Öffentlichkeitsarbeit noch verstärken, um die Operschutzeinrichtungen noch bekannter zu machen. Wir machen Öffentlichkeitsarbeit, um Einrichtungen, um Maßnahmen bekannter zu machen, nicht um uns selbst als sozusagen regierende Partei hier zu profilieren. (Beifall bei der SPÖ.) 

 

Konkret gibt es zum Thema Sicherheit auch bei der MA 57 kostenloses Info-Material. Ich möchte hier die Sicherheitstipps für Mädchen und Frauen erwähnen, die es auch in den verschiedensten Sprachen zu erwerben gibt. Es werden natürlich kontinuierlich Infoveranstaltungen, Messen genutzt, um auch hier das Angebot, das breite, das wir haben, vorzustellen. Ganz besonders stolz bin ich auf die neue Kampagne „Standpunkte gegen Gewalt“, die auch genau darauf abzielt, nämlich jede betroffene Frau und jedes betroffene Mädchen zu ermutigen und zu stärken, darüber zu sprechen, sich Hilfe zu holen, Hilfe in Anspruch zu nehmen, das Thema Gewalt an Frauen generell stärker ins öffentliche Bewusstsein zu bringen und um die Beratungsstellen eben auch zu bewerben, da wir aus dem Frauenbarometer wissen, dass sie noch nicht zu jeder Frau gedrungen sind. Wir wollen auch jede und jeden zur Auseinandersetzung mit dem Thema Gewalt aufrufen, also Männer und Frauen sind gefordert. Die Solidarität aller ist hier gefordert. Und das impliziert es auch, wir wollen an die Zivilcourage jedes Einzelnen, jeder Einzelnen appellieren.

 

Sie haben es sicher schon gesehen, es sind prominente Testimonials, die die Kampagne jetzt eingangs auch tragen neben unserer Frauenstadträtin. Sie haben die einzelnen Standpunkte gegen Gewalt, die wir in Inseraten in den Printmedien veröffentlichen. Es gibt Spots in U-Bahn-Stationen, Plakate in U-Bahnen und Straßenbahnen. Hier werden eben die Standpunkte öffentlich gemacht und auch die Beratungsstellen beworben. Ab 2010 sind wir dann alle am Zug. Es sind alle aufgefordert, alle, Frauen, Männer, Mädchen und Buben, sich an der Kampagne zu beteiligen. Es würde mich sehr freuen, wenn auch alle Kolleginnen und Kollegen hier mitmachen würden, den eigenen Standpunkt gegen Gewalt mit einem Foto dabei auf der Kampagne-Website „frauen.wien.at“ zu veröffentlichen. Es wird dann nächstes Jahr auch noch einen mehrsprachigen Freecardfolder geben, ein Gemeinschaftsplakat aller Einrichtungen, die in Wien im Opferschutz tätig sind, also von Polizei über Beratungsstellen und Spitäler. Die Kampagne wird in mehreren Wellen bis Ende 2010 laufen. Es wird dazu auch einige themenbezogene Veranstaltungen geben. Aber wie gesagt, alle Materialien können Sie auch unter der Website „frauen.wien.at“ herunterladen oder auch kostenlos bestellen.

 

Besonders freuen würde es mich auch, wenn möglichst viele von uns morgen beim Pfeifkonzert mit dabei sein können. Setzen wir gemeinsam ein Zeichen gegen Gewalt: Ich pfeif’ auf Gewalt. Auf Initiative der Frauenstadträtin werden wir um 11.30 Uhr vor dem Rathaus auf die Gewalt pfeifen. Pfeifen Sie mit!

 

Unser Anliegen ist es, nicht nur die Öffentlichkeitsarbeit zum Gewaltschutz auszubauen, sondern generell den Schutz der Frauen an sich zu verbessern. Und es freut mich hier sehr an dieser Stelle, einen gemeinsamen

 

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