Gemeinderat,
53. Sitzung vom 24.11.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 36 von 101
Antrag aller Fraktionen zum Thema „Gewalt an Frauen“
einbringen zu können. Dieser Antrag ist ein ganz klares Bekenntnis gegen
Gewalt, zum anderen aber auch ein sehr umfassender Forderungskatalog. Es freut
mich wirklich hier sehr, dass alle Fraktionen hier ein gemeinsames Zeichen
gegen Gewalt an Frauen setzen. (Beifall bei der SPÖ.)
Der Antrag liegt allen Fraktionen, allen Kolleginnen
und Kollegen natürlich vor. Aber ich möchte nur einzelne Forderungspunkte
erwähnen. Wir werden fordern, dass die Verankerung des Themas Gewalt
verpflichtend in der Ausbildung der Justizberufe enthalten ist, dass wir ein
umfassendes Schutzprogramm für Opfer von Gewalt für einen sicheren Start in ein
neues Leben haben und die Verankerung des Themas „Gewalt gegen Frauen“ in
Ausbildungen in pädagogischen sowie in medizinisch-gesundheitlichen Bereichen
in ausreichendem Umfang. Auch die Täterarbeiten mit dem primären Ziel der
Beendigung der Gewalt und der Verhinderung weiterer Gewalttaten muss gesetzlich
verankert werden und finanziell sichergestellt werden. Und der Bund muss für
den Kampf gegen Gewalt gegen Frauen und Kinder sowohl in der Prävention als
auch in der Intervention und längerfristigen Versorgung und Absicherung
ausreichende finanzielle Mittel zur Verfügung stellen. In formeller Hinsicht
wird die sofortige Abstimmung verlangt.
Ein zweites Thema, das natürlich auch mit dem ganzen
Thema Frauen sollen ermutigt werden, sich zu öffnen, darüber zu sprechen, Hilfe
zu holen, einhergeht, ist das Grundthema Selbstbestimmtheit von Frauen. Unser
Motto lautet ja, die Stadträtin proklamiert es „Sicher, selbstbestimmt und
unabhängig soll jede Frau in dieser Stadt leben können.“ Zum Thema
Selbstbestimmtheit von Frauen gehört meiner Meinung natürlich hier das Thema
Rollenbilder, also das Aufbrechen von den Rollenstereotypen, also die Bilder im
Kopf, die wir immer noch haben, typisch männlich - typisch weiblich denken. Es
gehört dazu die Mädchenarbeit, die mit den Initiativen wie den Töchtertag oder
die Workshops in Kindergärten und Volksschulen auch für Eltern, die ja sehr
wichtig sind, auch 2010 fortgeführt werden, auch alles sehr konkrete Maßnahmen.
Fakt ist, Rollenklischees greifen nicht nur viel zu kurz, sie schränken
wirklich auch alle Handlungen und Entfaltungsspielräume von Frauen von
Kindesbeinen an ein. Aber wir haben ja eine gute Nachricht, die wir auch immer
wieder proklamieren: Rollen sind veränderbar. Wir haben die Botschaft unserer
Frauenstadträtin am letzten Frauentag besonders hervorgehoben: „Bestimme deine
Rolle selbst.“ Hier geht es vor allem eben darum, die Berufswünsche junger
Frauen zu hinterfragen, an sie zu appellieren, denn in einem Alter von 10, 12
Jahren haben Mädchen noch viele Berufsideen im Kopf. Also wenn man sie hier
fragt, was sie einmal werden wollen, haben sie noch sehr engagierte Antworten
wie Astronautin, Profifußballerin oder Meeresforscherin zu werden. Aber
Informationsmangel und gesellschaftliche Erwartungshaltungen tragen dann dazu bei,
dass Mädchen mit zunehmendem Alter ihre Ausbildungs- und Berufswünsche
aufgeben, sich an diesen stark typischen Frauenberufen orientieren und diese
dann natürlich eben sehr oft auch anstreben und angehen. Uns geht es darum,
dass sich alle Menschen frei entfalten können, je nach Berufs- und Lebensform,
eben aus dem ganzen Spektrum aller Möglichkeiten auswählen können und zwar
unabhängig vom Geschlecht.
Ich habe schon das Rollenbilder-Thema angesprochen,
das wir am Frauentag heuer sehr stark proklamiert haben. Wir haben hier
Publikationen wie das Rollenbilderbuch herausgegeben und ich muss sagen, dieses
Rollenbilderbuch hat wie eine Bombe eingeschlagen. Wir haben hier 15 300
Exemplare verteilen können. Wir werden das hier sicher auch fortführen. Konkrete
Aktionen wie den Wiener Töchtertag habe ich schon angesprochen. Hier auch immer
eine Ausweitung von beteiligten Unternehmen, von Mädchen, von Kindern, die hier
an dieser Aktion teilnehmen. Workshops zur betrieblichen Frauenförderung sind
auch noch eine konkrete Maßnahme, die wir in diesem Bereich setzen. Das heißt,
wir brauchen Bewährtes nicht neu erfinden. Wir müssen nur schauen, dass alle
Maßnahmen und Projekte zu den Frauen gelangen.
Unsere Geschäftsgruppe umfasst so viele Themenbereiche, dass ich noch
kurz auf zwei Themenbereiche eingehen möchte. Das eine ist der Tierschutz und
dann noch die WAST.
Frau Matiasek, auch wir lieben Tiere, auch die Sozialdemokratie liebt
Tiere und deshalb sind wir beim Tierschutz in dieser Stadt ausschließlich mit
SpezialistInnen befasst. Das heißt, es sind hier ausschließlich SpezialistInnen
im Tierschutz tätig, die allen TierfreundInnen mit Rat und Tat zur Seite stehen
und eben wertvolle Tipps zur Verfügung stellen. Gemeinsam mit verschiedensten
Organisationen und Vereinen, die ihre Arbeit in den Dienst der Tiere stellen,
bieten wir hier eine außerordentliche Qualität. Wir haben getreu dem Motto
„Wissen schützt Tiere“ für 2010 den Schwerpunkt auf die präventive
Tierschutzarbeit gelegt. Auch hier werden erfolgreiche Veranstaltungen, die wir
heuer durchgeführt haben, natürlich auch nächstes Jahr stattfinden. Den
Tierschutzaktionstag, der ja neu konzipiert wurde und mit 20 000
BesucherInnen heuer stattgefunden hat, wird es auch nächstes Jahr geben. Wir
werden die frisch ins Leben gerufene Veranstaltung „Spiel und Spaß mit Hunden“
weiterführen. Wir haben ja hier 15 000 BesucherInnen gehabt. Wir werden
aber auch neue thematisch fokussierte Veranstaltungen anbieten, also zum
Beispiel den Reptilientag im Haus des Meeres. Es geht uns hier auch wirklich
darum, möglichst wirksam und gezielt zielgruppenspezifisch zu informieren und
zu beraten, oder auch eine Kleintierveranstaltung. Es soll das Angebot ja auch
in diesem Bereich 2010 erweitert werden.
Im Speziellen wird es auch für Kinder und Jugendliche umfangreiche
Sensibilisierungsangebote geben, denn die Kinder und Jugendlichen sind die
TierfreundInnen von morgen. Wir haben hier die Wildtiertage in Schönbrunn,
Ferienspiel, sicherheitspädagogische Tage. Alles das wird auch 2010 weitergeführt
werden.
Neben diesen Veranstaltungsangeboten,
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