Gemeinderat,
53. Sitzung vom 24.11.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 37 von 101
Sensibilisierungsangeboten darf natürlich ganz richtig formatiert die
tagtägliche Tierschutzarbeit nicht vergessen werden, die in Form von Kontrollen
stattfindet. Sie haben auch die Fiaker angesprochen. Es geht auch um Kontrollen
von Tierfachhandlungen. Wir haben die Tierschutz-Helpline. Es geht um den
amtstierärztlichen Permanenzdienst von 0 bis 24 Uhr. Es ist diese
tagtägliche wichtige Tierschutzarbeit, die eben ein gewichtiges Stück in dieser
ganzen Tierschutzarbeit in Wien ist und die Wien hier zu Recht den Titel der
Tierschutzhauptstadt Europas sozusagen verleiht.
Last but not least möchte ich noch zur WAST einige Worte verlieren. Sie
ist ja seit 1998 wirklich sehr vehement gegen Diskriminierung von Lesben,
Schwulen und Transgender-Personen aktiv. Sie setzt sich sehr aktiv für die
rechtliche und gesellschaftliche Gleichstellung dieser Community ein. Sie ist
sozusagen Schnittstelle für Lesben, Schwule und Transgender Community und
unterstützt im engen Kontakt mit den vielen, vielen Vereinen, die große
Partnerinnen hier in diesem Bereich sind, inhaltlich und organisatorisch. Die
Hauptaufgaben sind die Beratung, die Information, die Sensibilisierung. Um die
Arbeit ja fast noch ein bisschen näher zu veranschaulichen, möchte ich kurz ein
paar Beispiele hier anführen.
Es wurde 2008 die Broschüre „Recht im Alltag, ein Leitfaden für Lesben
und Schwule“ präsentiert. Hier wird die aktuell geltende Rechtslage für die
Community aufgezeigt, besonders in den relevanten Lebensbereichen in
Österreich, wie sie aussieht, wo Diskriminierungen bestehen. Also diese
Broschüre wurde in diesem Jahr sehr weit verteilt, eben in die Community
getragen. Es gab dazu auch Vorträge, Workshops, alles sehr niederschwellig und zielgruppenspezifisch,
um möglichst viele Lesben und Schwule und Transgender-Personen zu erreichen. (Beifall
bei der SPÖ.)
Die Beratung in Diskriminierungsfällen wurde auch weitergeführt. Hier
kann die WAST jährlich etwa 150 Beratungskontakte verzeichnen und in diesen den
Betroffenen helfen, konkrete Problemsituationen zu entschärfen und bestehende
Diskriminierungen zu beseitigen. Sensibilisierung hab ich als Hauptaufgabe auch
genannt. Es wurden heuer sehr viele Schulungs- und Sensibilisierungsaktivitäten
und Tätigkeiten geleistet, unter anderem in Krankenpflegeschulen und im Rahmen
der Lehrlingsausbildung im Magistrat. Hier gab es auch eine Ausweitung der
Vorträge und das wird auch ein Schwerpunkt im nächsten Jahr sein.
Die vielen Stadtgespräche, wer schon dort war, kann mir beipflichten,
sind auch eine sehr wichtige Veranstaltungsreihe, wo eben
zielgruppenspezifische, relevante Themen mit Leuten aus der Community und
ExpertInnen der Stadt Wien diskutiert werden. Auch diese werden wir 2010 wieder
weiter haben. Ich lade Sie ein, auch diese zu besuchen.
Ein aktuelles Projekt möchte ich noch ganz kurz erwähnen, was mir auch
sehr wichtig erscheint. Wenn Sie sich erinnern, haben wir uns ja bei dem
EU-Projekt „Schoolmates“ beteiligt. Es handelt sich hier um eine Befragung von
SchülerInnen, LehrerInnen und Schulpersonal. Dieses wurde ja realisiert und
ausgewertet und es ging darum, das homophob motivierte Bullying zu erforschen
und um SchülerInnen und LehrerInnen dafür zu sensibilisieren. Es handelt sich
hier um die wiederholte psychische, verbale und körperliche Unterdrückung einer
schwächeren Person oder Gruppe, die sich nicht wehren kann. Hier wurden mehrere
Workshops abgehalten und wir konnten 80 LehrerInnen sowie SchülerInnen damit
erreichen. Heuer und zwar vor wenigen Tagen am 19. November haben wir eine
große Fachkonferenz zu diesem Thema gehabt: „Bullying in der Schule. ‚Anders’ -
Sein als Risiko? Sexuelle Orientierung und Diversity im Schulalltag.“ Auch hier
haben wir wieder den Nerv der Zeit getroffen. Wir waren Vorreiterin in diesem
Bereich. Der Saal war mehr als überfüllt. Wir mussten sogar manche Anmeldungen
zurückweisen. Also auch hier wieder eine sehr wertvolle Arbeit, die erwähnt
werden sollte.
Zu diesen Themenbereichen gibt es auch drei Handbücher, die die WAST
entwickelt hat. Ich lade Sie auch hier ein, diese kostenfrei bei der WAST zu
erstehen beziehungsweise unter der Website zu bestellen. Hier sind auch
konkrete Handlungsanleitungen, die wir den LehrerInnen anbieten, aber auch den
SchülerInnen selbst, sowie eine Anleitung auch selbst für Workshops. Schauen
Sie rein, bestellen Sie sich die Unterlagen sowohl vom Frauenbereich als auch
vom Thema WAST und auch vom Tierschutz. Wir haben vieles zu bieten. Wir haben
wirklich viele Maßnahmen, die wir setzen, konkrete Projekte, die den Frauen
helfen, die die Stadt noch tierfreundlicher machen und die Stadt generell auch
in Sachen Lesben, Schwulen und Transgender-Personen noch gerechter werden
lassen. Ich lade Sie ein, sich alle Aktionen anzusehen, näher zu beleuchten,
auf die Website zu surfen und sich das anzuschauen, downzuloaden und zu
bestellen.
Abschließend möchte ich mich noch sehr herzlich bei allen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt bedanken. Ich möchte meine
Wertschätzung gegenüber allen Mitarbeitern ausdrücken. Ich danke allen für die
hervorragende Arbeit in diesem Jahr. Und nun bleibt mir nur noch, Ihnen allen
die Zustimmung zum vorliegenden Budgetvoranschlag vorzuschlagen. Ich danke für
die Aufmerksamkeit. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter:
Zum Wort gemeldet ist Frau Mag Vassilakou. Ich erteile es ihr.
GRin Mag Maria Vassilakou (Grüner Klub im Rathaus):
Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Frau Stadträtin! Verehrte Damen und Herren!
Ich finde es schade, dass wir hier in diesem Haus so
selten die Möglichkeit haben, eine substantielle Auseinandersetzung mit dem
Kapitel Integrationspolitik abzuführen. Ich finde es deshalb sehr schade, weil
Integrationspolitik für die Stadt nicht irgendein Orchideenthema darstellt,
sondern vielmehr eine zentrale Herausforderung in einer Stadt ist, in der jeder
Dritte, jede Dritte einen Migrationshintergrund hat, in einer Stadt, in der
nahezu die Hälfte aller Volksschulkinder eine andere Muttersprache als Deutsch
hat. Ich finde es auch
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