Gemeinderat,
53. Sitzung vom 24.11.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 19 von 101
Sachen für die befragten Mieterinnen und Mieter des Gemeindebaus, dass
die Hausordnung eingehalten werden soll. Wir leisten dem mit diesen KollegInnen
Folge und werden sie einsetzen oder setzen sie dort ein, wo es natürlich
gehäufte Beschwerden gibt. Das ist klug und effizient. Diese Kolleginnen und
Kollegen sind natürlich gut geschult, Konfliktmanagement, Gesprächsführung, et
cetera, das ist gar keine Frage. Sie sind ja mitunter auch mit aufgebrachten
Mieterinnen und Mietern konfrontiert. Das ist ihre Aufgabe, das ist auch gut
so. Diese Zusammenarbeit Wiener Wohnen Service unterwegs, Beratung vor Ort
genauso wie die OrdnungsberaterInnen, die Hausbetreuung, wo man auch schon
nicht mehr allzu viel gehört hat, weil natürlich schon viele Probleme gelöst
worden sind, vieles schon angegangen worden ist, auch von VBgm Ludwig,
natürlich auch schon ein Umbau in der Hausbetreuung stattgefunden hat und wir
zumindest in unserem Bezirk, Kollege Valentin und ich im 20. Bezirk, schon
viele gute Rückmeldungen über die letzte Saison bekommen haben, was uns
natürlich sehr, sehr freut. Betreffend Grasschnitt, et cetera konnten wir uns
selber davon vor Ort in den Gemeindebauten auch überzeugen.
Aber das wirklich große Projekt und wirklich schöne Projekt ist
natürlich die Umwandlung der Gebietsbetreuung Wohnen, der Gebietsbetreuung Neu
in die Wohnpartner. Eine neue, soziale, Gemeinwesen orientierte Einrichtung
entsteht in Wien. Allein sie geht an den Oppositionsparteien leider Gottes
vollkommen vorbei, so wie es scheint. Es wird viel Geld investiert, um aus dem
alten System, wo wir auch wiederum erkannt haben, dass es nicht effizient und
bürgernahe genug ist, nämlich die Ausschreibungen in einer Gebietsbetreuung
Neu, Know-how Verlust zu haben, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht gut
auslasten zu können, ein halbes Jahr das Programm raufzufahren in der
Gebietsbetreuung Neu, Gebietsbetreuung Wohnen, ein halbes Jahr runterzufahren,
insgesamt von den drei Jahren vielleicht nur zwei wirklich gut zur Verfügung zu
haben und den Mieterinnen und Mietern zur Verfügung zu stehen, jetzt die
Wohnpartner zu machen. Es werden 100 Leute sein, 100 Profis aus der sozialen
Arbeit, aus der Gemeinwesen orientierten Arbeit und so weiter und so fort, die
in multikulturellen und interdisziplinären Teams den Mieterinnen und Mietern
zur Verfügung stehen werden. Sie werden Unterstützung für die Mieterbeiräte
sein und ich möchte einmal mehr betonen, ein Mietermitbestimmungsstatut, wie es
Wiener Wohnen hat, gibt es ansonsten nicht. Ich lasse mich aber gerne belehren.
Also wenn Sie eines haben, bitte zeigen Sie es uns. Ich kenne ein
Mietermitbestimmungsstatut, ein so ausgebautes Demokratieverständnis einer
Wohnhausverwaltung ehrlich gesagt nicht. Sie werden ja sicher das
Mietermitbestimmungsstatut kennen, nehme ich an, nach dem auch die
Mieterbeiräte arbeiten und berechtigt sind. Für sie sollen die Wohnpartner eine
ganz wichtige Anlaufstelle sein. Durch sie sollen sie Unterstützung und Schulungen
bekommen. Durch sie sollen sie in ihrer Tätigkeit als VertreterInnen natürlich
der Bewohnerinnen und Bewohner und Mieterinnen und Mieter der Gemeindebauten
unterstützt werden. Eine ganz wichtige Geschichte.
Wir werden auch die Wohnpartner weiterhin Nightwatch durchführen
lassen, dieses Pilotprojekt, wie es jetzt heißt. Nightwatch wird flächendeckend
in den Regelbetrieb gehen, das heißt, da, wo auch viele Probleme anfallen,
offenbar nach 20 Uhr, 21 Uhr, wenn die Mieterinnen und Mieter sich
selbst so nicht zu helfen wissen, wird es die Kolleginnen und Kollegen geben,
die da vor Ort schlichtend im Dialog und deeskalierend eingreifen. Das sind
nämlich die wirklich guten Mittel, wie man die Leute unterstützen kann,
friedlich und gut zusammen zu wohnen, nicht durch Eskalation, nicht durch
gegenseitiges Ausrichten, nicht durch gegenseitiges Aufhetzen, sondern durch
Unterstützung, durch Empowerment der Leute, damit sie auch selbst dort wieder
gut miteinander auskommen können. Es geht hier um gute Nachbarschaft, es geht
hier um vernetztes Arbeiten und natürlich auch wieder mit der
Integrationsabteilung, mit der Jugendarbeit, mit den Bezirken, mit der
Verwaltung. Das ist das, wie wir Gemeinwesen orientiertes Arbeit in Wien
verstehen: Ein vernetztes Miteinander, Aufgaben aufgeteilt, um für die
Bürgerinnen und Bürger da zu sein und auch das werden die Wohnpartner
sicherlich hervorragend leisten. (Beifall bei der SPÖ.)
Ich möchte mich wirklich einmal mehr bedanken für die Einsicht, für den
Aufbau, für die Entwicklung dieser Einrichtung Wohnpartner, herangeholt an das
Wohnservice Wien mit dauerhaften Verträgen, auch für die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter ein wirklicher Qualitätssprung. Ich glaube, das gehört wirklich
herausgestrichen, dass wir nicht den Weg weitergehen, die Ausschreibung machen,
zuschauen, wie uns Know-how verloren geht, sondern den Mut haben und ein Danke
an den Michi Ludwig in diesem Sinne das zu machen, zu sagen, wir holen das
heran. Wir machen das dauerhaft, die Mieterinnen und Mieter der Gemeindebauten
haben sich das verdient, so einen sehr, sehr guten Service zu bekommen. Sie
werden sehen, 11.1. ist der Start. Es wird wunderbar laufen, sie sind super
vorbereitet. Wie gesagt, noch einmal, fast schade, dass es von niemandem
erwähnt wurde. Ich kann es mir nicht wirklich erklären, warum es so ist, aber
es wird schon irgendeinen Grund haben.
Also um das noch einmal zusammenzufassen: Wiener Wohnen unterwegs ist
ein Teil eines Bündels an Maßnahmen, die wir gesetzt haben, die Michi Ludwig
gesetzt hat. Die Gebietsbetreuung Städtische Wohnhausanlagen wird in die
Wohnpartner dauerhaft umgesetzt mit Ausbau auch der Nachtstunden, die betreut
werden, Ausbau der Mietermitbestimmung, Stärkung der Mietervertreter findet
statt, OrdnungsberaterInnen flankieren die Einhaltung der Hausordnung im
Gemeindebau. Abgesehen davon Sanierungsoffensive et cetera, Kurt Stürzenbecher
hat es schon gesagt, neue Säule bei den Bauträgerwettbewerben, soziale
Nachhaltigkeit. Auch da kann man nicht sagen, wir ruhen uns auf den Lorbeeren
der 30er Jahre aus. Das find’ ich ein bissel komisch, wie dem auch sei.
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