Gemeinderat,
52. Sitzung vom 30.10.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 74 von 95
um die 800 Bundesplanstellen. Es wurden in Wahrheit 200 Planstellen aus
dem Wiener Bereich ausgegliedert. Das Gleiche gilt auch für die Cobra. (Zwischenruf
von GR Godwin Schuster.)
Ich rechne nicht die ganzen 800! Und ich rede auch von der Cobra, wo
wir bundesweit insgesamt 400 Bundesplanstellen haben, von denen 110
ausschließlich für Wien arbeiten. Sie sitzen noch immer dort, wo sie in der
Vergangenheit gesessen sind. (Zwischenruf von GR Godwin Schuster.) Ein
Teil der Wega, Herr Kollege,
geben Sie mir recht? Das stimmt schon! Wenn es die Hälfte ist, dann ist es noch
günstiger für meine Berechnung! Sie sitzen noch immer an ihrem Platz in der
Roßauer Kaserne. Das sind jetzt 370 Personen, die tatsächlich mittlerweile
Bundesplanstellen haben, die im Jahr 2000 noch als Wiener Planstellen gerechnet
wurden. – Wenn ich das weiß, dann kann ich feststellen, dass es heute mehr
Planposten in Wien gibt, als das im Jahr 2000 der Fall war. (GR Godwin Schuster:
Da sind Sie definitiv falsch informiert!)
Nein! Wir haben 400 Bundesplanstellen bei der Cobra, von denen 110
aus der WEGA rekrutiert wurden. Sie sitzen nach wie vor dort, wo sie immer
gesessen sind, nämlich in der Roßauer Kaserne. (GR Godwin Schuster: Die
gesamte WEGA ist im Personalstand der Landespolizei!)
Ich darf daher festhalten, dass wir keinen einzigen Polizisten verloren
haben und dass kein einziger Polizist eingespart wurde, geschweige denn
1 000 Polizisten oder noch mehr. (GR Siegi Lindenmayr: Sie haben
sich falsch informiert!)
Wir haben Ende dieses Jahres 2009 7 050 Planstellen im
Bereich der Bundespolizeidirektion Wien, und wir hatten 7 044 im Jahr
2000. (Zwischenruf von GR Godwin Schuster.) Es sind genauso viele wie im
Jahr 2000! (GR Heinz Hufnagl: Das sagen Sie jetzt wider besseres Wissen!)
Wir haben natürlich Karenzierungen, wir haben natürlich
Abkommandierungen, es befinden sich natürlich Personen in Ausbildung, und
deshalb ist der Ist-Stand logischerweise unter dem Soll-Stand, wie das in den
vergangenen Jahrzehnten auch der Fall war.
Aber auch wenn uns keine 1 000 Polizisten fehlen, freue ich
mich, hier sagen zu dürfen, dass es um 1 000 mehr werden, weil Jahr für
Jahr allein 450 Schüler nur für Wien zugeteilt sind. (Zwischenruf von
GR Siegi Lindenmayr.)
Herr Kollege! Wenn wir 150 bis 200 pro Jahr verlieren sollten, was viel
ist, dann bleibt noch immer ein Nettozuwachs von 250 Personen, um
letztlich in 4 beziehungsweise 5 Jahren auf 1 000 zusätzliche Beamte zu
kommen. (GR Siegi Lindenmayr: Aber erst sei 2007, seit die SPÖ in der
Regierung ist!)
Ich freue mich auch über die Postler, die jetzt endlich eine sinnvolle
Tätigkeit bei der Wiener Polizei bekommen. (Zwischenruf von GR Godwin
Schuster.) Das stimmt überhaupt nicht! Dort, wo die Postler im
administrativen Bereich die Polizisten ersetzen und der Polizei Arbeit
abnehmen, können diese natürlich mehr im Außendienst tätig sein. (GR Godwin
Schuster: Keine einzige Person kommt ersatzweise auf die Straße!)
Wir hatten mit 1.9.2009 40 Postbedienstete, die sich für diese
sinnvolle Arbeit entschieden haben, mit 2.11.2009 waren es weitere 25 und mit
1.12.2009 60. Und wenn es Ihnen so sehr darum geht, die Polizei noch stärker zu
machen und zu unterstützen und es in Wien offensichtlich Überkapazitäten gibt,
dann würde ich mir einmal überlegen, ob man diese Kapazitäten nicht dem Bund
zur Verfügung stellen könnte?
Damit kommen wir wieder auf eine alte Forderung: Frühpensionierung aus
organisatorischen Gründen. – Mit Personen, die Gott sei Dank sehr viel
Erfahrung haben und die pumperlgesund sind, könnte man selbstverständlich auch,
anstatt sie aus organisatorischen Gründen in Frühpension zu schicken – Sie
wissen, das waren in den vergangenen Jahren immer zwischen 70 und 80 Personen,
und wir werden sehen, ob es dieses Jahr wieder so viele sind –, einen
Beitrag zur Unterstützung der Polizei und zu mehr Sicherheit leisten.
Ein weiterer Beitrag wäre natürlich, die 17 Ordnungsdienste, die es
mittlerweile gibt, zusammenzufassen, und zwar nicht nach Uniform und
organisatorisch, sondern auch unter der Leitung eines Sicherheitsstadtrates.
Dieser Sicherheitsstadtrat wäre der ideale Ansprechpartner für die Bürger, für
den Bund und für die Polizei, und er könnte mit einer Organisationseinheit
einen effizienten Beitrag zu einer sinnvollen kommunalen
Kriminalitätsprävention leisten. (Zwischenruf von GR Godwin
Schuster.)
Herr Kollege! Es gibt ein großes Argument Ihrerseits gegen die
Stadtwache. Das ist Ihr Vorwurf beziehungsweise der Vorwurf von Herrn Kollegen
Stürzenbecher: Wir wollen etwas, wofür an sich der Bund zuständig wäre, jetzt
von Wien bezahlen lassen. – Mitnichten!
Punktuell haben Sie ja schon erkannt, dass es Handlungsbedarf gibt. Ich
konzediere Ihnen das sogar. Das grenzt jetzt schon fast an ein Lob! Diese 17
Ordnungsdienste, die Sie ins Leben gerufen haben, haben an sich eine sinnvolle
Tätigkeit. Und es ist erfreulich, dass Sie jetzt mehr für Schönheit, Sauberkeit
und Sicherheit im öffentlichen Raum übrig haben und dass diesbezüglich jetzt
mehr geschieht als in der Vergangenheit.
Es kostet aber keinen einzigen Euro mehr, wenn man die bestehenden
Ordnungsdienste zusammenfasst, Synergien nutzt und für die Bürger ein
Instrument zur Verfügung stellt, dass diese auch verstehen. Kein Mensch kennt
sich nämlich mit den bestehenden 16 oder 17 Ordnungsdiensten aus! (Beifall
bei der ÖVP. – GR Siegi Lindenmayr: Sie wollen davon ablenken, dass Sie
die Polizei dezimiert haben!)
Nicht einmal Ihr Chef, nicht einmal der
Bürgermeister kennt sich aus! Sogar er hat sich bei der letzten Pressekonferenz
vergogelt. Er hat sich geirrt! Er war der Meinung, dass es auch noch einen
Ordnungsdienst für die Krankenanstalten gibt. Aber ich werfe ihm das gar nicht
vor! Das kann schon passieren, denn wenn man 17 Ordnungsdienste und keinen
einzigen Ansprechpartner in der Stadtregierung hat, dann wird es ein bisschen
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