Gemeinderat,
52. Sitzung vom 30.10.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 54 von 95
sich einmal herzunehmen
und zu informieren, und vielleicht auch mit dem Planungsstadtrat und anderen
Dienststellen gemeinsam zu entwickeln, wie man Bauvorhaben ordentlich
abwickelt, sodass für uns alle die beste Lösung, die wirtschaftlichste Lösung
und die nachhaltigste Lösung herauskommt.
Wir werden diesem
Tagesordnungspunkt, sollte er nicht abgesetzt werden, natürlich nicht
zustimmen. - Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender
GR Dr Wolfgang Ulm: Über
den Absetzungsantrag lasse ich nach dem Bericht des Berichterstatters
abstimmen.
Eine weitere Wortmeldung liegt mir nicht vor,
weshalb ich den Herrn Berichterstatter um seine Ausführungen bitte.
Berichterstatter GR Heinz Vettermann: Vielen Dank. - Zu den Einwendungen möchte ich nur
sagen, es ist ja im Ausschuss zugestimmt worden, auch von den GRÜNEN, weil es
hier überhaupt um die Renovierung des Bades geht, die ja, glaube ich, außer
Streit steht, soweit im Inneren auch die Decken dort bleiben, wo sie jetzt
geplant sind, und eigentlich nur eine Sauna und Garderobenbereiche vielleicht
ein bisschen verändert werden. Es geht also hauptsächlich um den, sage ich
einmal, Eingangsbereich, der verändert werden soll oder kann, und da gibt es
auch in unserem Akt verschiedene Vorschläge, die gemacht wurden.
Dazu muss man sagen, dass das Bundesdenkmalamt
natürlich einbezogen ist und wir da auch eine Stellungnahme haben, worin eine
2a-Lösung präferiert wird, sodass wir sagen, ja, das können wir uns durchaus
vorstellen, wenn es dann noch einiges an Änderungen gibt, aber das wäre hier
durchaus kompatibel. Ich bin auch der Meinung, dass man mit Roland Rainer und
seinem Erbe sensibel umgehen soll. Gerade aus dem Grund gibt es ja verschiedene
Varianten.
Wir sind jetzt wegen der Architektenhonorare bei dem
Akt, und dazu ist Folgendes zu sagen: Erstens wurde ja die Honorarordnung
aufgehoben, aber zweitens haben wir uns an die vereinbarten Honorarsätze, die
es eben in Wien gibt, durchaus gehalten und mit denen auch gerechnet, sodass
wir hier zu durchaus gesetzes- und richtlinienkonformen Zahlen kommen.
Im Moment ist es so, dass wir im ersten
Verfahrensschritt sind, einer europaweiten Interessentensuche. Wenn diese
abgeschlossen ist, wird es einen zweiten Schritt geben, nämlich, dass man auch
diejenigen, die entsprechend geeignet sind, bittet, ein endgültiges Angebot zu
legen. Zu diesem Zeitpunkt werden dann allen, die geeignete Bieter sind,
sämtliche Vorinformationen und Unterlagen zur Verfügung gestellt, wodurch
natürlich Chancengleichheit hergestellt wird, was ja durchaus auch in unserem
Sinne ist. Wenn das dann gewährleistet ist, gibt es noch einen
Verfahrensschritt, nämlich, dass letztendlich das günstigste Angebot ermittelt
wird.
Daher kann ich nicht verstehen, dass man das
mittendrin stoppen will. Ich teile auch die Befürchtungen nicht. Daher würde
ich vorschlagen, dass wir es erstens nicht absetzen und zweitens, wenn es zur
Abstimmung kommt, zustimmen. - Vielen Dank. (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzender
GR Dr Wolfgang Ulm: Danke
schön. - Ich lasse nun über den Absetzungsantrag der Frau Gemeinderätin
abstimmen.
Wer für diesen Absetzungsantrag ist, bitte ich um
ein Zeichen mit der Hand. - Hier stelle ich die Zustimmung der GRÜNEN fest, der
Antrag hat nicht die erforderliche Mehrheit.
Ich lasse nun das Geschäftsstück und den Antrag des
Berichterstatters abstimmen. Wer dafür ist, bitte ich um Zeichen mit der Hand.
- Hier stelle ich die Zustimmung von ÖVP, FPÖ und SPÖ fest, der Antrag ist
mehrstimmig angenommen.
Wir kommen zur Postnummer 3 der Tagesordnung:
8. Gemeinderats-Subventionsliste 2009. Eine Wortmeldung liegt mir nicht
vor. Wir kommen sofort zur Abstimmung. - Wer für diese Postnummer ist, bitte
ich um ein Zeichen mit der Hand. - Ich stelle die Zustimmung von ÖVP, FPÖ und
SPÖ fest, die Subventionsliste ist mehrstimmig angenommen.
Wir kommen nun zu dem Verlangen, dass die von den
GRen Dr Franz Ferdinand Wolf und Ing Mag Bernhard Dworak
eingebrachte, an den Herrn Bürgermeister gerichtete Dringliche Anfrage
betreffend Subventionen für die Vereinigten Bühnen Wien durch die Stadt Wien
vom Fragesteller mündlich begründet werde und hierauf eine Debatte über den
Gegenstand stattfinde.
Auf die Verlesung der Dringlichen Anfrage wurde verzichtet.
Für
die Begründung der Dringlichen Anfrage sieht die Geschäftsordnung eine Redezeit
von 20 Minuten vor. Zur Begründung der Dringlichen Anfrage erteile ich nun
Herrn GR Dr Wolf das Wort.
GR Dr Franz Ferdinand Wolf (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Herr Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen und
Herren! Herr Bürgermeister!
Meine Fraktion hat eine Dringliche Anfrage an Sie gestellt, um endlich
klare, eindeutige Informationen zu bekommen über den Abgang und den
Finanzbedarf der Vereinigten Bühnen Wien, einer wesentlichen Kulturinstitution
dieser Stadt, die Jahr für Jahr mit hohen Beträgen subventioniert wird.
Offenbar besteht eine dramatische finanzielle Situation. Es gibt in der
Öffentlichkeit Spekulationen, dass der Abgang im heurigen Jahr bis zu
50 Millionen EUR betragen könnte. (Bgm
Dr Michael Häupl: Das haben wir heute schon besprochen, oder? - VBgm Dr Michael Ludwig: Alles!)
Aus diesem Grund haben wir einen Sonderausschuss des
Kulturausschusses beantragt und haben dort versucht, vom geschäftsführenden
Direktor, Herrn Drozda, dem Ghostwriter von Herrn Vorsitzenden Woller, nähere
Informationen über die tatsächliche finanzielle Situation der Vereinigten
Bühnen Wien zu bekommen. Das ist leider nicht geglückt. Der Herr
Geschäftsführer hat keine präzisen Informationen gegeben. Er hat einerseits
darauf hingewiesen, dass erst im kommenden Jahr Bilanz gelegt werden würde, und
andererseits gesagt, dass es zwar richtig sei, dass die Einnahmenentwicklung
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