Gemeinderat,
52. Sitzung vom 30.10.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 25 von 95
Neuhuber wurde ein Ersuchen an das Kontrollamt gemäß § 73
Abs 6a der Wiener Stadtverfassung betreffend „Kostenexplosion
Zentralfeuerwache Wien“ eingebracht. Dieses Prüfersuchen wurde an das Kontrollamt
weitergeleitet.
Die Anträge des Stadtsenats zu den Postnummern 1 und 2, 4 und 5, 7, 10
bis 12, 14 bis 16, 19 bis 21, 23, 25 bis 27 und 29 gelten gemäß § 26 der
Wiener Stadtverfassung als bekannt gegeben. Bis zu Beginn dieser Sitzung hat
kein Mitglied des Gemeinderats zu diesen Geschäftsstücken die Verhandlung
verlangt. Ich erkläre daher gemäß § 26 der Wiener Stadtverfassung diese
als angenommen und stelle fest, dass die im Sinn des § 25 der Wiener
Stadtverfassung erforderliche Anzahl von Mitgliedern des Gemeinderats gegeben
ist.
In der Präsidialkonferenz wurde nach entsprechender Beratung die
Postnummer 13 zum Schwerpunkt-Verhandlungsgegenstand erklärt und
gleichzeitig folgende Reihung der Tagesordnung vorgeschlagen:
Postnummer 30, 13, 8, 9, 18, 17, 28, 22, 24, 6 und 3. Die Postnummern
werden in dieser Reihenfolge zur Verhandlung gelangen.
Wir kommen als Erstes zur Postnummer 30. Sie betrifft die Wahl von
zwei Schriftführerinnen. Bevor wir über den vorliegenden Wahlvorschlag
abstimmen, ist über die Art der Abstimmung zu entscheiden. Gemäß § 27
Abs 2 der Wiener Stadtverfassung sind Wahlen mittels Stimmzettel
vorzunehmen, wenn der Gemeinderat nicht mit Zweidrittelmehrheit anderes
beschließt. Ich schlage vor, die vorgesehenen Wahlen durch Erheben der Hand
vorzunehmen.
Ich bitte nun jene Kolleginnen und Kollegen, die mit meinem Vorschlag
einverstanden sind, um ein Zeichen mit der Hand. - Ich stelle die
Einstimmigkeit fest, obwohl nur die Kollegin Frank aufgezeigt hat. (Heiterkeit
bei den GRÜNEN.) - Gut, also einstimmig angenommen.
Die GRe Mag Eva Lachkovics und Mag Rüdiger Maresch haben ihre Funktion
als Schriftführer zurückgelegt. Der entsprechende Wahlvorschlag des Grünen
Klubs im Rathaus lautet auf die GRinnen Mag Waltraut Antonov und Frau Dr Sigrid
Pilz.
Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die diesem Vorschlag ihre
Zustimmung geben wollen, um ein Zeichen mit der Hand. - Ich stelle auch hier
die Einstimmigkeit fest. Somit sind die beiden Kolleginnen in den Kreis der
Schriftführer wieder aufgenommen.
Es gelangt nunmehr die Postnummer 13 der Tagesordnung zur
Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an die Vereinigten Bühnen Wien
GesmbH. Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GRin Bluma, die Verhandlung
einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Susanne Bluma: Sehr geehrte Frau
Vorsitzende! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich ersuche um Zustimmung!
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke, ich eröffne die
Debatte. Zum Wort gemeldet ist Herr Kollege Mag Ebinger, 40 Minuten. (Erstaunen
bei GR Mag Gerald Ebinger.) Ja, die erste Runde sind 40 Minuten. (Heiterkeit
bei Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny.)
GR Mag Gerald Ebinger (Klub der Wiener
Freiheitlichen): So lange muss ich reden? Jetzt habe ich gar nicht so viel
Unterlagen mit, nicht einmal mit Vorlesen.
Vorsitzende GRin Inge Zankl (unterbrechend): Das
ist eine Kann-Bestimmung.
GR Mag Gerald Ebinger (fortsetzend):
Wir haben heute, meine Damen und Herren, das Thema Vereinigte Bühnen ja als
zentrales Thema des Tages, könnte man sagen. Dieses Thema verfolgt uns auch
schon eine ganze Zeit und wir haben erst in jüngster Vergangenheit auf
Initiative der Grün-Alternativen und der ÖVP-Fraktion eine Sondersitzung des
Gemeinderatsausschusses gehabt. Konkret geht es dabei um diese Subvention von
2,1 Millionen EUR für den Umbau Seiteneingang, Lift, Hubbühne des
Theaters an der Wien. Meine Fraktion hat sich dazu auch negativst geäußert und
ich kann das hier kurz wiederholen.
Wir sind ganz sicher nicht gegen die Neuausrichtung des Theaters an der
Wien. Wir haben das immer begrüßt und wir sind auch ganz sicher nicht - jetzt
habe ich da aber nur mehr drei Minuten stehen, Entschuldigung, verwirrend -
gegen irgendwelche Sanierungsmaßnahmen, nur man muss das Ganze unserer Meinung
nach schon im Gesamtkontext sehen. Jetzt sind einmal die Vereinigten Bühnen
drei Theater mit jeder Menge Defizit und diese Löcher gilt es von allen Seiten
zu stopfen. Und plötzlich kommt dort, wo eigentlich noch die höchste Auslastung
ist und tatsächlich auch alle Karten verkauft und nicht mehr oder weniger
hergeschenkt werden, wo man es am leichtesten vertreten kann, eine
Zusatzsubventionierung, die konjunkturbelebend - so hat es ja geheißen - sein
soll, die, wie uns der Herr Geschäftsführer Drozda gesagt hat, überhaupt nichts
mit dem operativen Budget der Vereinigten Bühnen zu tun hat. Das Ganze gipfelte
dann in dem Pressedienst vom Kollegen Woller, der sagt: „Die Vereinigten Bühnen
kosten den Steuerzahler 2009 2,7 Millionen EUR weniger.“ (GR
Ernst Woller: Das ist er erste richtige Satz! Der erste richtige Satz!) Das
ist dein Pressetext, ja. Aber er ist ja bekannt dafür und es gibt ja kaum
einen, der Ergebnisse - er hat das sogar einmal selber gesagt, wir machen alles
schlecht und er tut alles schönbeten, hat er, glaube ich, gesagt.
Jetzt ist es natürlich so, wenn man das faktisch aus der Sicht des
Steuerzahlers sieht, dass wir 37,3 Millionen anstelle von 40 wie das
letzte Jahr haben und 2,1 Millionen. Dass die jetzt aus einem anderen
Ressort kommen und es eigentlich ein großes Glück war, dass dieses Geld
plötzlich aus Konjunkturbelebungsgründen zur Verfügung gestellt wurde, ist ja
eine Ansichtssache. Faktum ist, den Steuerzahler kostet das jetzt 39,4, also
daher nur mehr um 600 000 weniger. Wie viel das unserer Meinung nach tatsächlich
ausmachen wird, der Betrieb der Vereinigten Bühnen im Jahre 2009, ist ein
Thema, wo ich mich, damit ich nicht zwei Mal dasselbe erzähle, dann erst später
bei der ersten Dringlichen zum Wort melde. Faktum ist, allein aus dieser
Rechnung ist diese Rechnung nicht schlüssig.
Wenn man uns jetzt sagt, und das hat der Herr
Stadtrat gesagt, man muss sich doch freuen, wenn die Kultur
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