Gemeinderat,
52. Sitzung vom 30.10.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 5 von 95
Mieterinnen und Mieter das Beste, und wir
wollen das in enger Kooperation mit den Mieterbeiräten und mit den Mieterinnen
und Mietern.
Niemand wird zur Einführung eines Systems
gezwungen. Dieses Angebot beziehungsweise diese Möglichkeit wird von den
Mieterinnen und Mietern sehr gerne wahrgenommen, aber es liegt in der
Entscheidung der Mieterinnen und Mieter, ob sie das beispielsweise selbst
organisieren, wie das auch in vielen Anlagen völlig friktionsfrei und
problemlos geschieht, oder ob sie gerne dieses neue System hätten, das sie
begleitet und Missbrauch ausschließt.
Nun noch zu Ihrer Frage der Verrechnung: Jede
Mieterin und jeder Mieter hat die Möglichkeit, zumindest einmal im Monat einen
Waschtermin in Anspruch zu nehmen. Welche Wäsche der Mieter oder die Mieterin
dann dort waschen, können wir wirklich nicht kontrollieren, und ich möchte das
auch nicht kontrollieren, das obliegt wirklich jedem Mieter selbst. Werden aber
darüber hinaus gehende Termine genutzt, dann müssen dieser Mieter oder diese
Mieterin auch bezahlen. Von da her ist also sichergestellt, dass auch die
Energiekosten abgedeckt werden, und ist eine weitere Benützung auch nur dann
möglich, wenn es freie Zeiten gibt und nicht andere Mieterinnen und Mieter
bereits angemeldet haben, dass sie zu diesem Zeitpunkt waschen möchten.
Ich gehe davon aus, dass das ein sehr
transparentes und verständliches System ist, das Konflikte und Schwierigkeiten
verhindert beziehungsweise ausschließt. (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die
2. Zusatzfrage wird von Frau GRin Smolik gestellt. – Bitte schön.
GRin Claudia Smolik (Grüner Klub im Rathaus):
Guten Morgen, Herr Stadtrat.
Wir waren jetzt kurz irritiert über das einmal im Monat Waschen und
haben uns gefragt, wie wir das selbst handhaben würden. Würde es uns reichen,
nur einmal im Monat zu waschen? – Ich glaube: Nein.
Zu meiner eigentlichen
Frage: Sie haben zuerst erwähnt, dass bis zum Ende des ersten
Quartals 2010 10 200 Waschküchen umgerüstet werden sollen. Wir
haben Informationen, dass alle Waschküchen umgerüstet werden sollen, auch auf
jenen Stiegen, wo es noch Hausbesorger gibt.
Meine Frage lautet: Stimmt
das, und wie kann sich die HausbetreuungsGmbH das leisten? Wenn die Umrüstung
von 1 200 Waschküchen nämlich 4,5 Millionen Eur kostet, dann kostet die Umrüstung von 5 800
Waschküchen um die 22 Millionen Eur.
Wie kann das finanziert werden? Können Sie davon ausgehen und sicherstellen,
dass diese Kosten nicht auf die Mieter umgewälzt werden?
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte,
Herr Vizebürgermeister.
VBgm
Dr Michael Ludwig: Ich beginne am Ende Ihrer Frage: Ich kann
ausschließen, dass die Kosten der Umrüstung auf die Mieterinnen und Mieter
umgewälzt werden. Die Kosten werden von der Wiener Wohnen –
Hausbetreuungs- und AußenbetreuungsGmbH übernommen. Es wird nur das
Benützungsgeld in der Größenordnung von 81 EUR plus Umsatzsteuer pro
Waschbox und Waschküche verrechnet. Diese Kosten werden auf alle Mieterinnen
und Mieter aufgeteilt, das heißt, es bleibt nur ein sehr geringer Betrag übrig.
Von daher gehe ich
davon aus, dass das ein System ist, das auch im Sinne der Mieterinnen und
Mieter ist. Es gab seit der Umrüstung auf dieses neue System keine einzige
Beschwerde wegen missbräuchlicher Benützung einer Waschküche. Man merkt also,
dass es eine deutliche Verbesserung bei der Benützung dieser Einrichtungen
gibt, woraus ich schließe, dass die Mieterinnen und Mieter großes Interesse
daran haben, dass dieses neue System auch in ihre Anlage kommt.
Wir haben bei den
Anlagen begonnen, wo es keine Hausbesorgerinnen und Hausbesorger gibt, und wir
werden jetzt auch in Abstimmung mit den Mieterbeiräten weiter voranschreiten.
Wenn es gewünscht wird, bei einem bestehenden System zu bleiben, dann werden
wir den Leuten kein System aufzwingen. Ich habe vorhin auch erwähnt, dass wir
den Mietern, wenn beispielsweise Mieterbeiräte selbst als frei gewählte
Mietervertreter die Koordination übernehmen wollen, wie das in einigen
Wohnhausanlagen der Fall ist, das neue System nicht aufzwingen werden. Auch das
ist uns recht. Es soll nur keine Beschwerden, Kritikpunkte oder Konflikte
geben. Das möchte ich mit dem neuen System ausschließen, aber wenn das selbst
organisiert funktioniert, dann werden wir uns mit keinem neuen System und
keiner anderen
Art und Weise der Waschküchenabrechnung in das bestehende System einmischen.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. Die
3. Zusatzfrage wird von GR Kenesei gestellt. – Bitte.
GR Günter Kenesei (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Schönen guten Morgen, Herr Stadtrat!
Diese Systemumstellung mag zwar durchaus für diejenigen, die nicht in
die Waschküche gehen, den Vorteil haben, dass sie in Zukunft nicht mehr
mitzahlen müssen, hat aber für diejenigen, die sehr wohl die Waschküche
benutzen, weil sie es einfach notwendig haben, auch Nachteile. Eine Familie mit
zwei kleinen Kindern benutzt die Waschküche, weil das in vielen Fällen mit dem
Trockner und so weiter einfacher ist.
Wie sollen nach Ihrer Vorstellung diese Familien mit einmal Waschen pro
Monat über die Runden kommen?
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr
Vizebürgermeister.
VBgm Dr Michael Ludwig:
Prinzipiell ist vorgesehen, dass jede Mieterin beziehungsweise jeder Mieter
einmal im Monat das Recht hat, die allgemeine Waschküche zu benützen, und dass
außerdem nach Maßgabe der Möglichkeit weitere Termine vereinbart werden können.
Ich glaube, dass es durch unser zusätzliches Serviceangebot zum Beispiel für
junge Familien in Zukunft leichter möglich sein wird, weitere Termine zu
vereinbaren. So besteht jetzt mit der neuen Servicehotline unter der Nummer
05 75 75 800 die Möglichkeit, werktags von 6 bis 20 Uhr
zusätzliche Termine zu vereinbaren und
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