Gemeinderat,
50. Sitzung vom 09.09.2018, Wörtliches Protokoll - Seite 5 von 37
Ihren
Pressesprecher dort versorgt? Wann war das? (Bgm
Dr Michael Häupl: Als Vorstand?) Das war 2003, in der
Kommunikationsabteilung. 2003, da waren Sie, wenn ich richtig gerechnet habe,
neun Jahre Bürgermeister. (VBgmin
Mag Renate Brauner: Gibt es ein Berufsverbot?)
Angesichts dieser Personalliste fragt man sich ja: Wie oft ist dort
interveniert worden? Wie oft hat Frau Brauner dort interveniert, die jetzt die
Flucht ergreift und hinausläuft? All das wird eine Untersuchungskommission
klären! (Amtsf StRin Mag Sonja Wehsely:
Reißen Sie sich ein bisschen zusammen! Das ist ja unerhört!)
Herr Bürgermeister! Zur Vorstandsbesetzung, wenn Sie den Vorstand
ansprechen: Wann war die Vorstandsbesetzung? Nehmen Sie doch Stellung dazu!
Können Sie sich nicht erinnern? Oder wollen Sie sich an das alles nicht
erinnern? Das war nicht vor Ihrer Zeit, wie Sie sagen, sondern das war 1999. (Amtsf StRin Mag Sonja Wehsely, in Richtung
GRÜNE: Das sind eure Partner!) Wir haben jetzt gerade 15 Jahre Häupl
gefeiert, nach Adam Riese waren Sie da also bereits fünf Jahre Bürgermeister! (GR
Karlheinz Hora: Ist nicht vielleicht
der Neid ...?)
Fünf Jahre waren Sie Bürgermeister im Jahr 1999, da haben Sie persönlich
den Büroleiter Ihres Vorgängers Helmut Zilk dort versorgt. 1999 haben Sie Herrn
Schmid dort zum Vorstandsdirektor gemacht! (Amtsf
StRin Mag Sonja Wehsely: Schauen Sie einmal ins Aktiengesetz! Dann können Sie
wissen, wie ein Vorstand bestellt wird!) Ja, ja, der Syndikatsvertrag ist
das. (Amtsf StRin Mag Sonja Wehsely:
Schauen Sie ins Aktiengesetz!)
Herr Bürgermeister! Ich fordere Sie daher auf: Kommen Sie heraus, wie
es Ihrer Pflicht entspricht, kommen Sie heraus an dieses Pult und stehen Sie
uns hier Rede und Antwort. Aber erklären Sie uns nichts von einem
börsennotierten Unternehmen, mit dem Sie nichts zu tun haben, das glaubt Ihnen
doch in Wien kein einziger Mensch mehr! Ministersöhne, Büroleiter,
Pressesprecher - lauter SPÖ-Günstlinge, ein rotes Versorgungsparadies ist das,
Herr Bürgermeister! (Beifall bei der FPÖ.
- VBgmin Mag Renate Brauner: Ich glaube, Sie reden von Seibersdorf!)
Meine Damen und Herren! Die bisher noch nie da gewesene Ignoranz, die
Überheblichkeit am Schluss der Amtsperiode von 15 Jahren eines
Bürgermeisters, der glaubt, uns alle hier täuschen zu können, hat uns dazu
bewogen, eine Untersuchungskommission einzusetzen, alle drei
Oppositionsparteien zusammen. (Amtsf
StRin Mag Sonja Wehsely, in Richtung GRÜNE: Darauf könnt ihr stolz sein,
wirklich!)
Das ist aber erst der Beginn einer Zusammenarbeit, meine Damen und
Herren, die nach jahrzehntelanger sozialistischer Blockade weitergehen wird,
vor allem nach den Wahlen, Herr Bürgermeister. Eine Zusammenarbeit, meine Damen
und Herren, die Wien tatsächlich von Grund auf besser machen wird, Herr
Bürgermeister! (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich bitte Sie, zum
Schlusssatz zu kommen. (GR DDr Eduard Schock verlässt das Rednerpult. -
GR Prof Harry Kopietz: Diese Zusammenarbeit ...!
- Bgm Dr Michael Häupl, in Richtung GRÜNE: Danke schön! - Weitere
Zwischenrufe bei der SPÖ in Richtung GRÜNE.)
Es kann nun wieder Ruhe im Saal einkehren. (Bgm Dr Michael Häupl: Der Beginn einer Zusammenarbeit! - Amtsf StRin
Mag Sonja Wehsely, in Richtung GRÜNE: Darauf können Sie stolz sein! Eine
Meisterleistung der GRÜNEN, wie so oft! - Weitere Zwischenrufe.)
Für die nun folgenden Wortmeldungen möchte ich bemerken, dass die
Redezeit des Erstredners jeder Fraktion 30 Minuten beträgt. Die Redezeit
jedes weiteren Redners ist mit 15 Minuten begrenzt.
Als nächster Redner hat sich Herr StR Herzog zum Wort gemeldet. Ich
erteile es ihm.
StR Johann Herzog: Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Herr Vorsitzender! Herr Bürgermeister!
Die Aufregung ist groß, verständlicherweise! Denn ich glaube, was hier
hochkommt, zusammen mit Skylink, ist wieder einmal ein Skandal, wie er oft
genug in Wien passiert ist und wie er vielleicht in Zukunft in Wien in Bälde
wieder eintreten wird, wenn wir das Krankenhaus Nord zu beachten und beurteilen
haben werden. Das heißt also, das ist etwas, was die Netzwerke Wiens deutlich
darstellt und wovon man klar feststellen muss, dass es diese Verlinkungen
innerhalb der SPÖ gibt. Die Verwandtschaft wird noch genannt werden dürfen; das
ist zumindest ein Hinweis darauf, dass eine Zuordnung in irgendeiner Form
möglich und gegeben ist. (GR Kurt Wagner: Schaut einmal bei euren Mandataren, wie das mit den Verwandten ist!)
Es geht hier also um die wirtschaftliche Gestion einer Flughafen AG,
die in Grund und Boden gefahren wird mit einem Projekt Skylink, wodurch
600 Millionen EUR von einem unfähigen Management in den Sand gesetzt
werden - das, glaube ich, kann man hier sagen -, das nicht gehandelt hat, und
von politisch Verantwortlichen, die für ihre Verantwortung nicht tätig geworden
sind und ihre Aufsichtspflicht in keiner Weise wahrgenommen haben.
Sie, die Wiener Sozialisten, Sie, Herr Bürgermeister, Sie, Frau
Finanzstadträtin und Vizebürgermeisterin, haben genau diese Personen in den
Vorstand und den Aufsichtsrat entsandt, die dort damals und bis heute ihre
Tätigkeit ausüben und 600 Millionen EUR in den Sand gesetzt haben!
Das steht fest, das wird Gegenstand der heutigen Debatte sein, und ich hoffe,
dass auch eine Untersuchungskommission, von allen drei Oppositionsparteien
getragen, deutlich die Verantwortung klarmachen wird.
Die Verantwortung liegt, wie gesagt - zumindest, was Wien betrifft -,
hauptsächlich bei zwei Personen: beim Bürgermeister und bei VBgmin Brauner. Der
Vorstand dieser Flughafen AG setzt sich aus drei Personen zusammen, von denen
zwei der Wiener SPÖ zuzurechnen sind. Rein proporzmäßig zusammengesetzt ist der
Aufsichtsrat. Das heißt also, Ihre Aufregung, meine Damen und Herren von der
SPÖ, ist künstlich!
Der
Versuch einer Kindsweglegung, wie Sie ihn seit längster Zeit betrieben haben -
vor allem der Herr
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