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Gemeinderat, 48. Sitzung vom 22.06.2009, Wörtliches Protokoll  -  Seite 111 von 118

 

Verkehrsflächen benannt.

 

Wolfgang Kos wurde wieder zum Direktor des Wien Museums bestellt. Die Neupositionierung der letzten Jahre war sehr erfolgreich, was sich in den Besucherzahlen niederschlägt. Nach der Vergrößerung der Ausstellungsfläche des Römermuseums auf dem Hohen Markt konnten in kurzer Zeit über 35 000 Besucherinnen und Besucher gezählt werden.

 

Zur Vorbereitung des Haydn-Jahres wurde die Dauerausstellung im Haydn-Haus überarbeitet, der Eingangsbereich, der Garten und der Innenhof neu gestaltet.

 

Im Zuge der Restitution wurden sieben Kunstwerke rückgestellt. Das Gemälde „Mühle in Plankenberg“ wurde von den rechtmäßigen Besitzern rückgekauft und wieder in die Sammlungen eingegliedert. Auch der rückgekaufte Stutzflügel Johann Strauß’ wurde wieder in der Strauß-Wohnung aufgestellt.

 

Meine Lieblingsausstellungen 2008 waren: „Zauber der Ferne – Imaginäre Reisen im 19. Jahrhundert“ und „Glanzstücke Emilie Flöge und der Schmuck der Wiener Werkstätte“.

 

Ich bedanke mich auch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bezirksmuseen, die heute schon erwähnt wurden und die mit großem Engagement und ehrenamtlich hervorragende Arbeit leisten.

 

Was war für mich im vorigen Jahr noch ein besonderes Ereignis kulturpolitischer Art? – Zweifellos der Spatenstich des Palais Kabelwerk in der Meidlinger Oswaldgasse. Heuer im Winter fand die Gleichenfeier stand, und die Meidlinger Künstlerinnen und Künstler hatten vorige Woche das Privileg, in der Baustelle bereits eine Gemeinschaftsausstellung Meidlinger Schaffens zu präsentieren. Ich freue mich schon auf das zukünftige Programm!

 

Kultur in Wien gehört fix zu unserem Leben und bietet für jede Wienerin und jeden Wiener etwas. Unsere Stadtregierung hat richtigerweise die Investitionen in kulturelle Einrichtungen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten noch verstärkt, was mehr Lebensqualität mit sich bringt und sich nachweislich positiv auf das Steuereinkommen Wiens und ganz Österreichs auswirkt.

 

Es ist kein Geheimnis, dass meine Fraktion dem Rechnungsabschluss die Zustimmung erteilen wird. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Univ-Prof Dr Eisenstein.

 

GR Univ-Prof Dr Herbert Eisenstein (Klub der Wiener Freiheitlichen): Ich entschuldige mich bei Herrn Schreuder. Ich habe Ihnen nicht gesagt, dass ich vor Ihnen dran bin!

 

Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Liebe Frau Zankl! Ich werde jetzt über etwas sprechen, worüber wir nicht unzufrieden sind, damit Sie heute noch einen schönen Abend haben. (GRin Inge Zankl: Danke schön!) Gerne! So bin ich.

 

Zu den Förderungen der Stadt Wien: Ich spreche jetzt nicht von den Vereinen und Organisationen, denen wir skeptisch oder ablehnend gegenüberstehen, sondern ich spreche von den Wissenschaftsförderungen und vom Wissenschaftsbericht 2008, also von den Förderungen, gegen die wir im Allgemeinen keinen Einwand haben, ob das jetzt die größeren Forschungsgesellschaften, Projekte von Institutionen, Einzelpersonen, Stipendienvergaben oder Förderungen des wissenschaftlichen Nachwuchses, insbesondere im Zusammenhang mit Wien oder mit einem bestimmten Wien-Bezug betrifft.

 

Ich spreche jetzt davon, dass mir hier etwas fehlt und dass ich einen Nachtrag einzubringen habe. Mir fehlt nämlich eine Förderung von Dissertationen. Es ist für Dissertantinnen und Dissertanten – wir sprechen jetzt natürlich von Wien – häufig schwierig, ihre Dissertationen fertigzustellen, weil sie gezwungen sind, für ihren Lebensunterhalt zu sorgen, und dadurch ruhen die Abschlussarbeiten nicht selten für viele Jahre. Insbesondere wird die Situation für die Dissertanten in den geistes-, kultur- und sozialwissenschaftlichen Fächern erschwert, weil es hier viel zu wenig Projekte gibt. Das heißt, Projekte gibt es ja nicht, Projekte beantragt man, aber es werden in diesem Bereich zu wenig Projekte beantragt und bewilligt, an denen diese Personen fachlich kompetent mitarbeiten könnten.

 

Ich meine, dass eine sichere und regelmäßige Subventionierung von Dissertationswerberinnen und –werbern an Wiener Universitäten beziehungsweise Hochschulen dem genannten Personenkreis ganz wesentlich helfen würde, Dissertationen in einer auch fachlich vertretbaren Zeit fertigzustellen, damit auch aktuellere Ergebnisse in den Dissertationen zu liefern und dem Arbeitsmarkt früher zur Verfügung zu stehen.

 

Dabei verstehe ich vollkommen, dass eine zeitliche Begrenzung der Subventionierung durchaus sinnvoll sein könnte. Eine Subvention nach dem zweiten Dissertationsjahr, wenn also bereits Ergebnisse – früher sagten wir: Noten – des Dissertationsstudiums vorliegen, die als Kriterium für die Zuweisung gelten können, ist meines Erachtens empfehlenswert. Jedenfalls sollte eine Subvention in einer Höhe gegeben werden, die es dem genannten Personenkreis auch ermöglicht, sich ausschließlich dem Abschluss der Arbeit zu widmen. Es ist vollkommen klar, worauf ich hinaus will. Ich bringe einen Antrag ein:

 

„Der amtsführende Stadtrat für Kultur und Wissenschaft und die amtsführende Stadträtin für Finanzen, Wirtschaft, Politik und Wiener Stadtwerke werden aufgefordert, für eine zeitlich begrenzte, regelmäßige Subventionierung von Dissertanten und Dissertantinnen an Wiener Universitäten zum Zweck der Abfassung ihrer Dissertationen in kürzest möglicher Frist zu sorgen.

 

In formeller Hinsicht beantrage ich die sofortige Abstimmung.“

 

Meine Damen und Herren! In dem Antrag ist mit Absicht etliches vage formuliert beziehungsweise offen gelassen worden. Ich will die Gemeinde Wien nicht in irgendeiner Form bevormunden. Es geht darum, dass ich Stipendien für den Abschluss von Dissertationen und

 

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