Gemeinderat,
48. Sitzung vom 22.06.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 110 von 118
Opernhaus der Stadt Wien etablieren. Es bietet auch
in den Sommerferien Aufführungen an und hat in kurzer Zeit ein begeistertes
Stammpublikum erreicht.
Im Musical-Bereich gibt es zur Zeit Rückgänge im
Kartenverkauf. Ich denke aber, dass nicht die Qualität der Produktionen der
Grund ist, sondern die allgemeine wirtschaftliche Lage. Uwe Kröger meint dazu
im „News" vom 4. Juni: „Es ist seltsam, über den Untergang des
Musicals zu lesen, wenn man jeden Abend allen Kritikern zum Trotz in die
begeisterten Gesichter im Publikum schaut und Standing Ovations erlebt. Wien
ist zur wichtigsten Musical-Quelle im deutschsprachigen Raum geworden. Die
Österreicher sollen stolz darauf sein.“
Mit vier zeitgenössischen Opern konnten sich die
Wiener Festwochen an ein neues, junge Publikum wenden. Insgesamt gab es 44
Produktionen, davon 4 Uraufführungen, und, Herr Kollege Gudenus, 10
Produktionen waren restlos ausverkauft. Bei der frei zugänglichen Eröffnung auf
dem Rathausplatz waren voriges Jahr 44 000 Personen anwesend, und über
200 000 konnten diese im Fernsehen sehen.
Luc Bondy wurde als Intendant der Wiener Festwochen
bestätigt. Damit bleibt er den Wiener Festwochen als wichtige
Künstlerpersönlichkeit von internationalem Format erhalten.
Ich möchte das Festival „Impuls Tanz“ besonders
hervorheben. Intendant Karl Regensburger schafft es seit 25 Jahren,
internationale und heimische Größen des modernen Tanzes nach Wien zu locken.
Viele Aktivitäten der Stadt sind einfach gut und
unbestritten. Die Opposition redet immer über das, was angeblich nicht
funktioniert, jedoch nie oder nur selten über die Aktivitäten der Stadt, in die
unser Steuergeld einfließt und die den Wienerinnen und Wienern gut gefallen.
Das Volkstheater konnte zum Beispiel seine
Verkaufszahlen 2008 erheblich steigern und bietet mit dem Theater in den
Bezirken den Wienerinnen und Wienern das Theater vor der Haustüre zum Preis
einer Kinokarte.
Das Schauspielhaus Wien hatte eine sensationelle erste
Saison unter der Leitung von Andreas Beck und heimste in- und ausländische
Preise ein.
Im November vorigen Jahres fand erstmals die „Buch
Wien – Internationale Buchmesse“ in der Neuen Messe Wien statt. Die
„Frankfurter Rundschau“ schrieb vom größten Literaturfestival, das Österreich
je gesehen hat.
Treffpunkt für junge Leseratten ist „Literatur für
junge LeserInnen“. – Meiner Ansicht nach ist auch in Zeiten der
elektronischen Medien ein gutes Buch am besten geeignet, die Phantasie von
Kindern anzuregen.
Im Rahmen der Aktion „Eine Stadt – ein Buch“ wurde
das Buch "weiter leben" von Ruth Klüger verteilt. Es erzählt die
Erfahrungen eines Kindes im KZ und die Erfahrungen der erwachsenen Frau, wie
sie selbst als Überlebende des Holocaust wahrgenommen wird.
Das MUSA Museum auf Abruf ist der Ausstellungsraum
der Stadt. Genaueres können Sie in der aktuellen Mitarbeiterzeitung der Stadt
Wien lesen, die wir alle bekommen. Für die Sammlung der Stadt Wien konnten 352
Kunstwerke durch Kauf und 117 durch Schenkungen erworben werden. Die Qualität
unserer Kunstwerke ist bekannt. Auch Linz hat sich für die
Kulturhauptstadt-Ausstellung im Lentos Werke aus dem Besitz der Stadt Wien
ausgeliehen.
Das Museumsquartier mit seinen 40 Kultureinrichtungen
zählt zu den 10 weltweit bedeutendsten Kulturzentren. Eine dieser
Kultureinrichtungen ist das Tanzquartier. Ich möchte mich bei Frau Sigrid
Gareis bedanken, die das Tanzquartier von der ersten Stunde an bis heuer
geleitet und ihm ein klares Profil gegeben hat. Die Idee, Theorie und Praxis in
einem Haus zu verbinden, ist voll aufgegangen. Dadurch wurde die Wiener
Tanzszene insgesamt gestärkt. Mir ist dort bei Aufführungen die hohe Anzahl
junger Leute im Publikum aufgefallen. Sogar die Tanzquartier-Plakate sind so
gut, dass wir regelmäßig in die engere Auswahl für die Prämierung der besten
Kunstplakate kamen.
Eine erste Adresse für Freunde und Freundinnen
internationaler zeitgenössischer Kunst ist die Kunsthalle. Ich erwähne die
Ausstellung „Punk". Sie entwickelte
sich bei den mehrheitlich jungen Besucherinnen und Besuchern zum
Publikumsmagnet. Mehr als 170 000 Personen haben im Jahr 2008 die
Kunsthalle besucht. Die meisten Ausstellungen wurden vom Team der Kunsthalle
konzipiert und teilweise an internationale Ausstellungshäuser exportiert. Diese
Kooperationen führten zu Einsparungen oder zusätzlichen Einnahmen.
Für das Wiener Stadt- und Landesarchiv war die
Inbetriebnahme des Wiener Archivinformationssystems WAIS ein wichtiger Schritt.
Der Zugang zu den Daten wurde damit wesentlich erleichtert, weil seit der
Übersiedlung in den Gasometer vor 8 Jahren die Bestände um mehr als
25 Prozent angewachsen sind. Das 800-jährige Jubiläum der ältesten Urkunde
im Besitz der Stadt war Anlass für eine große internationale Tagung
„Europäische Städte im Mittelalter“.
Auch hier regierte kurze Zeit der Fußball. Aus den
Beständen des Stadt- und Landesarchivs und der Wien Bibliothek wurde die
Ausstellung „Die Eleganz des runden Leders“ gestaltet.
Seit einigen Jahren steigt die Zahl der Besucherinnen
und Besucher, die zu Veranstaltungen und Ausstellungen der Wien Bibliothek
kommen, stark an. Highlights des vergangenen Jahres waren die Ausstellungen
über Wiener Kochbücher, geraubte Bücher und ihr Schicksal, zum 100. Geburtstags
Friedrich Torbergs und der Themenkomplex „Stadt und Frauen“.
Die Handschriftensammlung erhielt 2008 ein wertvolles
Geschenk, die Sammlung von Otto Kallir. Die Musiksammlung konnte um den
umfangreichen musikalischen Nachlass von Gustav Zelibor, dem langjährigen
Klavierbegleiter Heinz Conrads, erweitert werden. (Zwischenruf von GRin Dr
Sigrid Pilz. – Weitere Zwischenrufe bei den GRÜNEN.) Ja, das muss auch
gesagt werden! So ist es. Von vielen Daten muss ich ein paar hier erwähnen!
Die Wien Bibliothek erstellte 324
Biographien für Ehrungen und für die Verkehrsflächenbenennung. 2008 wurden
übrigens vom Kulturausschuss 99
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