Gemeinderat,
48. Sitzung vom 22.06.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 102 von 118
Wienerinnen und Wiener einen leistbaren und gut
ausgestatteten Wohnraum in unserer Stadt leisten können, und dafür treten wir
auch ein.
Meine Damen und Herren! Ganz zum Schluss noch der
Hinweis auf das, was wir legistisch auch gemeinsam durchgesetzt haben: Die
Sanierungsverordnung habe ich schon angesprochen, mit einem völlig neuen
Fördersystem, mit einem Staffelfördersystem, wodurch wir auch private
Hauseigentümer noch stärker motivieren, Sanierungen durchzuführen.
Es ist uns auch gelungen, gemeinsam eine Novelle zur
Bauordnung zu beschließen - fast gemeinsam, sage ich, bedauerlicherweise nur
fast gemeinsam, obwohl die gemeinsame Diskussion in der Arbeitsgruppe eine sehr
konstruktive war. Ich glaube, dass wir mit der Präzisierung des § 69 viel
erreicht haben, aber auch mit der Neudefinition der Giebelflächen in den
Gebäudehöhen oder auch mit der Frage, inwieweit jetzt Jugendliche stärker
berücksichtigt werden, auch im Neubau und in der Sanierung. Da bin ich sehr
froh, dass die Arbeitsgruppe der GemeinderätInnen Heinz Vettermann und Tanja
Wehsely Vorarbeiten dafür geleistet hat, dass das auch in die Bauordnung
einfließt.
Ich glaube, das muss auch der weitere Weg sein, dass
wir gemeinsam versuchen, zu überlegen, in welcher Bandbreite es unsere
politischen Stellungnahmen gibt und wie wir gemeinsam zu einer Lösung kommen. Wir
hätten es mit einer absoluten Mehrheit leicht, wir hätten uns das alles nicht
anhören müssen, aber ich glaube, es war richtig, dass wir es gemacht haben.
Ich sage, ich habe auch gelernt auf Grund von
Vorschlägen, die auch von den Oppositionsparteien
gekommen sind, und wir haben, wie ich meine, eine gemeinsame Lösung getroffen,
zu der wir stehen können. Ich denke, das wird uns bei der Novelle zur
Garagenverordnung auch gelingen, auch wenn sich hier zeigt, dass die Bandbreite
eine große ist. Aber ich bin davon überzeugt, dass wir uns im Ausschuss
gemeinsam bemühen werden.
Meine sehr geehrten Damen
und Herren! Deshalb möchte ich mich für die Unterstützung im vergangenen Jahr
herzlich bedanken, bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern meiner insgesamt
sieben magistratischen Abteilungen, aber auch beim städtischen Unternehmen
Wiener Wohnen, beim Wohnfonds und beim Wohnservice Wien, bei allen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die wirklich hervorragende und sehr
intensive Arbeit leisten.
Ich möchte mich aber auch
ganz besonders herzlich bei allen Mitgliedern des Wohnbauausschusses für die
sehr konstruktive Diskussion bedanken und hoffe, dass wir das auch im heurigen
und im kommenden Jahr weiter so pflegen. Denn ich bin davon überzeugt, dass wir
zum Wohle der Wienerinnen und Wiener gemeinsam sehr viel bewerkstelligen
können. - Danke schön. (Beifall bei der
SPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Zur
Geschäftsgruppe Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung und zur Unternehmung Stadt
Wien - Wiener Wohnen liegt mir keine Wortmeldung mehr vor.
Wir kommen nun zur Geschäftsgruppe Kultur und
Wissenschaft. Zum Wort gemeldet ist Herr GR Mag Gudenus. - Bitte.
GR Mag Johann Gudenus, MAIS (Klub
der Wiener Freiheitlichen): Meine sehr geehrten Damen und Herren! Sehr
geehrter Herr Vorsitzender! Sehr
geehrter Herr Stadtrat!
In meiner ersten Rede zum
Rechnungsabschluss im Bereich Kultur darf ich auch hier sagen, dass wir den
Rechnungsabschluss in diesem Geschäftsbereich natürlich ablehnen, weil wir der
Meinung sind, dass hier in vielen Bereichen falsche Prioritäten gesetzt werden,
dass viel zu sehr ideologische Kunst und Kultur subventioniert wird und auch
ideologisch grenzwertige Kunst und Kultur gefördert wird, und auch, weil hier
viel zu wenig Kontrolle und Transparenz vorhanden ist.
Es ist auch heuer wieder
symptomatisch, dass wir erst in der Früh den Kulturbericht und den
Wissenschaftsbericht fürs letzte Jahr vorliegen hatten, kurz vor Beginn der
Sitzung, wodurch eben die Gemeinderäte der Opposition immerhin auch keine Gelegenheit
mehr hatten, sich wirklich einzulesen und in der heutigen Sitzung darauf
einzugehen. Da sieht man auch, wie seitens der Mehrheitsfraktion, der SPÖ, hier
im Gemeinderat vorgegangen wird, in welcher Arroganz gegenüber den Oppositionsparteien vorgegangen wird. Das
wiederholt sich natürlich jedes Jahr, und es wird somit auch schwer sein, auf
die Berichte einzugehen.
Trotzdem
ein paar Punkte zum Budget der MA 7, ein paar Punkte zum Beispiel, die mir
am Herzen liegen und die auch in den letzten Sitzungen schon erwähnt wurden,
wie zum Beispiel das Volkstheater, das jährlich 10 Millionen EUR an
Subventionen bekommt, 6 Millionen von Wien, 4 Millionen vom Bund. Der
Rechnungshofbericht hat auch eine mangelnde Auslastung festgestellt. Man sieht
daran schon eines, nämlich dass das Volkstheater hier im roten Wien irgendwie
ein ganz besonderes Prestigeobjekt ist. Es hängt ja nicht umsonst der rote
Stern vor dem Volkstheater.
Ich
darf, nachdem ich gerade das Wochenende in Moskau verbracht habe, gemeinsam mit
freiheitlichen Freunden, auch sagen: In Moskau, der Hauptstadt des Kommunismus
- da ja Moskau auch das Zentrum der kommunistischen Ideologie und Macht war -,
gibt es keine roten Sterne mehr! Da sind am Kreml, bei den Kremltürmen, bei der
Einfahrt in den Kreml, die Sterne schon längst vergoldet worden, sie sind nicht
mehr rot. (Zwischenrufe
bei der SPÖ.) Aber
hier - und das ist schon eigenartig -, im roten Wien, gibt es doch noch einen
roten Stern am Volkstheater, der stolz präsentiert wird. (Beifall von StR Johann
Herzog.)
Zurück
zum Theater selbst: Überhöhte Gagen, mangelnde Auslastung, wie eben
festgestellt, Pensionsversorgung für Geschäftsführer, kein Marketingkonzept,
keine Kostenrechnung - da fragt man sich schon: Warum sorgt hier angesichts dieser
hohen Förderung, die immer beschlossen wird, niemand für Ordnung?
Oder zum Ronacher: Die Vereinigten Bühnen haben
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