Gemeinderat,
48. Sitzung vom 22.06.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 92 von 118
einmal stimmen sie zur Hälfte, einmal stimmen sie gar
nicht oder sind sehr subjektiv gefärbt. Aber ich sage auch, einmal stimmen sie.
Natürlich gibt es das. Da muss man dann im Einzelfall darauf schauen, wo etwas
schief gelaufen ist, dass man entsprechende Änderungen macht. Nachdem ich den
einen oder anderen Fall das erste Mal höre oder bei dem einen Antrag, der dann
kommen soll, gar nicht kenne, weiß ich gar nicht, wie wir dann abstimmen
werden. Vielleicht kann man das in der Schnelligkeit gar nicht so schnell
recherchieren. Ich finde nur, dieser anekdotische Zugang hat einen
Unterhaltungswert, war politisch nicht der aussagekräftigste. Denn alles in
allem sagt auch die IFES-Studie, dass 85 Prozent mit den Erfahrungen mit
dem Callcenter durchaus zufrieden waren, was wiederum bedeutet, 15 Prozent
sind es nicht und die werden wirkliche Rechte und subjektiv wahre Gründe haben.
Natürlich wird man sich immer verbessern wollen und auch darauf schauen, dass
es mehr an Zustimmung, mehr an subjektivem Wohlbefinden gibt. Alles in allem
sind es aber eigentlich, verglichen mit allen anderen Callcenter-Leistungen,
durchaus respektable und sehr gute Werte. Deshalb sage ich, uns hier mit
Einzelfällen zu bombardieren, ist in dem Sinn nicht fair, weil man es nicht
nachprüfen kann. Das sagt dann auch politisch nicht aus, ist das ein Hauptfall
oder ist das eben da oder dort ein Einzelfall, was von niemandem geleugnet
werden wird, dass es das auch gibt. Daher habe ich das jetzt erstmals gehört
und daraus politisch noch keinen Schluss gezogen, weil es bei solchen
Einbahnanekdoten auch nicht möglich ist.
Jetzt bin ich genau bei der Hälfte, zehn Minuten.
Jetzt sage ich ein paar Dinge, die wir auch gut gemacht haben, damit ich mich
nicht nur bei den Vorrednern aufhalte, sondern im Eilzugstempo, im Wordrap, ein
paar Dinge sage, von denen ich glaube, dass sie schon entsprechend gesagt
werden sollen.
Das Erste ist, dass wir so viel wie keine andere
Stadt in Europa ausgeben. Das ist von den Zahlen her klar, eben
830 Millionen EUR gesamt, über die Wohnbauförderung 614
Millionen EUR. Ich werde versuchen, nicht mit Millionen herumzuwerfen.
Interessant ist schon, was mit dem Geld geschieht, aber neben dieser
beeindruckenden Quantität ist auch die Qualität, sind auch die Inhalte eine
entscheidende Sache. Ich glaube, die können sich schon sehen lassen, denn mit
der Wohnbauförderung wird der Neubau, der entsprechend gestiegen ist,
gefördert, wird die Sanierung finanziert und wird die Subjektförderung
finanziert, die auch entsprechend gestiegen ist, wo die Opposition zwischen Lob
und Kritik schwankt, dass es überhaupt arme Menschen gibt, die das brauchen,
und da zu keiner richtigen inneren Einschätzung kommt.
Was mir gut gefällt und was bisher zumindest noch
nicht angesprochen wurde, ist, dass wir zum Beispiel mit dem Geld auch sehr
viel ökologischen Wohnbau in der Stadt vorantreiben, denn wir haben die höchste
Dichte an mehrgeschoßigen Wohnbauten innerhalb Österreichs, was mich deshalb
freut, weil natürlich Stadt mit Stadt, mehrgeschoßiger Wohnbau mit
mehrgeschoßigem Wohnbau verglichen werden muss und nicht im flachen Land
sozusagen Einzelwohnungen oder Einzelhäuser. 24 Prozent aller Neubauten
haben heute schon den Passivhausstandard. In der Realisierung ist die größte
Passivhaussiedlung Europas mit 740 Wohneinheiten.
Wien wächst und die Stadt Wien hält mit, 2007
6 738 Wohneinheiten, 2008 6 017 Wohneinheiten und so geht
es weiter. Wir werden das noch weiter steigern, sodass wir bis 2010
20 000 Wohnungen mehr gebaut haben werden. Dieses Ziel wird erreicht
werden.
Wir haben sozusagen bei dem, was wir bauen, auch eine
vierte Säule in den Bauträgerwettbewerben und im Grundstücksbeirat eingeführt,
mit dieser sozialen Nachhaltigkeit, neben Architektur, Ökonomie und Ökologie.
Dafür haben wir uns die Latte hochgelegt und kommen trotzdem noch leicht
darüber.
Aus Zeitgründen, obwohl es ich mir wirklich ein
Anliegen ist, was an Nachhaltigkeit in die Wohnbauforschung einfließt, werde
ich nicht ausführen, was damit alles Gutes kommt, aber eines ist klar, es wird
bewohnerInnenfreundlicher, es wird nachhaltiger und es werden auch die Dinge,
die wir besprechen und erforschen, entsprechend einfließen können.
Zwei Dinge, die ich selbst, nachdem ich die
rechtlichen Dinge im Ausschuss selbst betreue, wenn man so will, einbringe,
wollte ich auch erwähnen, nämlich die Bauordnung, die hier beschlossen wurde
und die, glaube ich, auch in einer guten Form durchgeführt wurde, weil wir
einen Arbeitskreis mit allen Parteien hatten und wir es dann mit Ausnahme der
FPÖ auch gemeinsam beschließen konnten, wobei die FPÖ durchaus im Arbeitskreis,
wie mir berichtet wurde, sehr konstruktiv mitgearbeitet hatte, aber dann
sozusagen über höher gelegene Oppositionsüberlegungen anscheinend nicht
zustimmen durfte, wollte oder konnte. Diese Vorgangsweise wird auch bei den
Garagen, im Garagengesetz in der Zukunft entsprechend angewendet werden, eine
positive Erfahrung, auf die wir aufbauen können.
Sie wissen, bei der Bauordnung wurde § 69 neu
gestaltet, diese so genannten unwesentlichen Abweichungen damit konkretisiert,
dass sie übereinstimmend mit dem Flächenwidmungs- und Bebauungsplan sein
müssen, dass es nur möglich ist, wenn die Wohnqualität steigt, dass das auch
entsprechend nachgewiesen wird. Die Bezirksausschüsse aber bleiben in ihrer
Entscheidungsfindung belassen, was auch deshalb nützlich und gültig ist, weil
auf Grund der örtlichen Gegebenheiten die Bezirke näher dran sind. Die
Giebelflächen sind auch entsprechend verbessert, verändert worden.
Was mich besonders freut, ist, die Kinder- und
Jugendspielplätze sind gekommen. Wir haben das nicht nur sozusagen quantitativ
hineingeschrieben, sondern über die Spielplatzverordnung auch eine qualitativ
neue und bessere Nutzung ermöglicht.
Die angekündigte
Sanierungsverordnung ist ebenfalls beschlossen worden. Um zu sagen, was dort
mit dem Geld geschieht, was dort inhaltlich geschieht, geht
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