Gemeinderat,
48. Sitzung vom 22.06.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 91 von 118
das verstehe ich überhaupt nicht, weil die
IFES-Studie haben wir x-fach selbst präsentiert. Ich weiß also nicht, wieso Sie
glauben, es ist geheim, wer gegen uns gerichtet ist. (GRin Henriette Frank: Das hat niemand gesagt!) Diese IFES-Studie
zeigt uns, dass zum Beispiel 85 Prozent sehr gerne im Gemeindebau wohnen,
dass es eine hohe Zufriedenheit gibt, dass die Menschen sagen, es taugt ihnen,
weil es viel Grün gibt, weil die Mieten im Vergleich geringer sind. Sie wissen
ja, was es woanders kostet, nämlich im Genossenschafts- und im privaten
Wohnbau. Wenn jemand im Gemeindebau wohnt, weiß er, was woanders bezahlt werden
würde. Das kommt aus der IFES-Studie klar heraus. Ich weiß nicht, was das für ein
Vorwurf sein soll, dass es 15 Prozent trotzdem schlecht geht. Dass diese
sozusagen aus dem Grund individuell nicht hundertprozentig zufrieden sind,
wurde nie verschwiegen, ist aber aus meiner Sicht mehr eine Frage des
Einkommens und der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung, als direkt über
das Wohnbauressort zu lösen, wobei wir hier, wie Sie gesagt haben,
entsprechende Individualförderungen ausschütten, sodass wir hier unterstützend
wirken.
Alles in allem muss ich sagen, meinetwegen zitieren
Sie die IFES-Studie. Ich finde, es gibt eigentlich ein gutes Beispiel und das
zeigt übrigens, dass die Menschen durchaus zufrieden sind mit dem Zusammenleben
im Gemeindebau. Das sage ich einmal grosso modo. Daher sollte uns das zwar
freuen, nur weiß ich nicht, warum Sie das extra gebracht haben.
Beim Hausbesorgergesetz, und damit komme ich schon
zur Kollegin Frank, muss ich sagen, nicht nur, dass das bei Ihrem Antrag von
der Jahreszahl her nicht stimmt, bin ich dankbar, dass Sie gesagt haben, Sie
haben es abgeschafft. Das haben Sie uns immer vorgeworfen. Was haben wir getan?
Da kann ich Ihnen sagen, was wir getan haben. Wir haben gefordert, weil es ein
Bundesgesetz ist, dass man es wieder einführt, dass wir wieder Hausbesorger in
der alten Art und Weise anstellen können. Das wurde jeweils von Schwarz und
Blau zurückgewiesen und wird bis heute von der ÖVP blockiert. So ist es und das
ist der politische Skandal! (Beifall bei der SPÖ. - StR Johann Herzog: Aber
der liegt bei euch!)
Sechs Jahre lang ist das ignoriert worden. Sechs
Jahre lang haben Sie es abgelehnt. (StR
Johann Herzog: Wir haben gar nichts abgelehnt!) Die entsprechende
Schwierigkeit ist die Haftungsübertragung, die bei normalen Angestellten nicht
geht, aber im alten Hausbesorgergesetz schon da war. Das kann ich mit normalen
Angestellten nicht machen und dementsprechend brauchen wir ein modernes, ein
anderes, ein neues Hausbesorgergesetz (StR
Johann Herzog: Da sind wir einer Meinung!) und nicht den Hinweis, dass das
auch mit anderen Angestellten geht und aufrechenbar sein muss. Beide Dinge sind
nicht gegeben. Daher können wir es bisher nicht durchführen. Daran war
Schwarz-Blau schuld und ist heute die ÖVP die Bremserin, die uns nicht
entsprechend unterstützt. (Beifall bei der SPÖ. - StR Johann Herzog: Das ist
Ihre Verantwortung! Ihr versucht, in der Geschichte des vorigen Jahrhunderts zu
leben!)
Dass das aus dem vorigen Jahrhundert ist, stimmt. (StR
Johann Herzog: Das haben Sie ja gerade gesagt!) Ich sage, ja, das stimmt.
Nichtsdestotrotz sagen die meisten von den Zeitzeugen, die sich noch erinnern,
wie es war, weil es sozusagen nicht ganz weit weg ist. Dementsprechend habe ich
eben auch darauf hingewiesen. Nebenbei hat der Herr StR Norbert Walter das aus
meiner Sicht sozusagen auf die Haustierebene gebracht, indem er gesagt hat,
auch heute könnte man sich Hausbesorger halten. Bei einer Aussendung von
gestern also eine merkwürdige Diktion. Ich nehme an, Sie haben damit gemeint,
anstellen, beschäftigen oder wie auch immer. Auch das hat mich ein wenig befremdet.
Zum Kollegen Dworak gesagt, ich meine, dass Sie jetzt
6 Prozent mehr kritisieren, aber gleichzeitig ständig mehr fordern, da
sind Sie selbst schon ins Schleudern gekommen, weil man muss sich schon einmal
entscheiden, entweder oder. Entweder dass man sagt, man bleibt ganz hart an den
vorgegebenen Linien oder man macht das, was notwendig ist. Wenn mehr Geld
ausgegeben wurde, als notwendig ist, muss ich sagen, ist das nicht unbedingt
ein Grund zur Freude. Wenn das Richtige ausgegeben wird, ist es zumindest
politisch klar begründbar.
Die Sache mit den „Night Watchers“ haben Sie, glaube
ich, nicht richtig verstanden, aber soll sein.
Nachdem ich ein bisschen in Zeitdruck bin, möchte ich
nur noch eine Sache ansprechen, nämlich den einen Mieterbeirat. Ich kenne
diesen Herrn oder die Dame nicht, von dem oder der er da gesprochen hat, aber
eines ist klar, Mieterbeiräte werden nicht eingesetzt, sondern werden gewählt.
So ist es. Sie haben ein eigenes Statut, nach dem sie zu handeln haben. Ich
muss nur sagen, nachdem ich zum Beispiel in der Josefstadt in einem Privathaus
wohne, aber es die größte private Hausverwaltung ist, die mein Wohnhaus
verwaltet, würde niemand auf die Idee kommen, mit den ganzen Problemen
sozusagen direkt zur Hausverwaltung zu gehen und irgendeinen Mieterbeirat zu
wählen. Wenn wir das machen würden, hätte er nämlich keinerlei Deckung. Das
alles macht Wiener Wohnen freiwillig, aus sich heraus. Das zeigt eben, dass wir
entsprechend politisch dafür sind, dass man Mieterbeiräte hat und es die entsprechende
Mitbestimmung gibt, was ich eigentlich als massiven Fortschritt erlebe.
Wir haben beim letzten Mal wieder über 700 sehr
aktive Mieterbeiräte im Rathaus gehabt, wo all das, was Sie dieser einen Person
vorwerfen oder über sie sagen, entsprechend nicht vorgekommen ist.
Zum StR Ellensohn gesagt: Auf die Sanierungsoffensive
werde ich dann kurz eingehen, das bringe ich dann nach. Auf die Initiative
Wagenplatz und auf die Gemeindebauten wird der Kollege Florianschütz eingehen.
Was mich ein bisschen stört, auch
wenn ich es im Einzelfall da und dort gar nicht abstreiten will, ist diese Art
anekdotischer Zugang zur Politik. Natürlich gibt es entsprechende Berichte,
Schreiben, die einmal stimmen,
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