Gemeinderat,
48. Sitzung vom 22.06.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 81 von 118
auf einem Wachstumskurs sind, der ein
hochqualitativer ist. Dieses Wachstum haben wir den Programmen zu danken, die
in Umsetzung sind und den Damen und Herren, die uns in der Beamtenschaft
unterstützen, denen ich auf diesem Weg auch herzlich danken möchte, sowie der
sozialdemokratischen Politik und dem Zukunftsstadtrat Rudi Schicker. (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Zu einer tatsächlichen
Berichtigung hat sich Herr Kollege Mag Maresch gemeldet. Drei Minuten.
GR Mag Rüdiger Maresch (Grüner
Klub im Rathaus): Danke schön. Nachdem ja mein Vorredner gesagt hat, das
Internet ist so wahnsinnig schnell, dann sollte man sich vielleicht auch einmal
die Internetseite der Stadt Berlin anschauen. Berlin ist ein bissel größer als
Wien und will bis 2010 den Fahrradanteil um 50 Prozent steigern und zwar
von 10 auf 15 Prozent. Das ist ein bissel mehr als Wien hat und ist ein
bissel größer. Das darfst du wieder einmal nachrechnen, ob sich das ausgeht.
Also Wien ist schon nicht ganz vorne, sondern ist schon ein bissel weiter
hinten. Das ist die erste Geschichte.
Und die zweite Geschichte: Das mit dem Sessellift
habe nicht ich gesagt, sondern die Geschichte mit dem Sessellift hat die Frau
Bezirksvorsteherin aus dem 4. Bezirk gesagt. Was ich berichtigen möchte,
ist nämlich, dass die Stadt Wien schon eine Studie über den Cable-Liner hat und
zwar von der MA 18 durchgeführt. Die hat allerdings niemals das Licht der
Öffentlichkeit erblickt, sondern nur das Licht der Zeitung „Österreich“. Dort
hat es Seiten drinnen gegeben, wo das aufgezeichnet wurde. Ein bissel schlecht
dabei war die Landkarte. Aber wie gesagt, diese Studie hat es geben und ich
möchte dich nur daran erinnern, du hast sie ja gesehen, ich habe sie vielleicht
auch gesehen. Und da stehen die Zahlen, die ich verwendet habe, drinnen. Ich
finde es interessant, dass es noch eine Studie braucht, dass man dieses
unheimlich interessante Verkehrsmittel, wie du es sagst, endlich einmal an die
WienerInnen verkaufen kann. Interessant ist, dass der Zuschlag oder die Studie
wieder mit Hilfe von Siemens gemacht wird. Siemens hat ja das Plus. Im Moment
haben sie allerdings einen Haufen mehr Arbeitslose. – Danke schön (Beifall
bei den GRÜNEN.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Am Wort ist Herr Amtsf
StR Dipl-Ing Schicker. Ich erteile es ihm.
Amtsf StR Dipl-Ing Rudolf Schicker: Danke, Frau
Vorsitzende! Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich glaube, dass Lebensqualität sehr viel damit zu
tun hat, dass die wirtschaftliche Situation einer Stadt in Ordnung ist. Ja, ich
bin sogar überzeugt davon, dass Lebensqualität etwas damit zu tun hat, dass die
Umweltbedingungen in einer Stadt in Ordnung sind. Ich bin auch davon überzeugt,
dass Lebensqualität in einer Stadt damit etwas zu tun hat, dass die
Wohnsituation geordnet, gesichert und für alle zu erschwinglichen Preisen
erreichbar ist. Und ganz besonders bin ich als Verkehrsstadtrat davon
überzeugt, dass die Lebensqualität in einer Stadt stark davon abhängt, wie der
Verkehr organisiert ist. Dass es nämlich sehr darauf ankommt, dass man
intelligente Verkehrspolitik in einer Stadt betreibt und dass intelligente
Verkehrspolitik dazu führt, dass mit den Verkehrsmitteln des Umweltverbunds
gefahren oder gegangen wird, nämlich zu Fuß gehen, mit dem Rad fahren oder mit
dem öffentlichen Verkehrsmittel unterwegs sein. Und das ist die Maxime, das
sind die Prinzipien auch des Masterplans Verkehr, der im vergangenen Jahr
evaluiert hier zur Kenntnis gebracht und nachjustiert worden ist. Dieser
Masterplan Verkehr hat in seinen ersten fünf Jahren auch bewirkt, dass sich der
Modal-Split ganz deutlich und eindeutig in Richtung öffentlicher Verkehr
verschoben hat und wir in Wien einen Anteil am öffentlichen Verkehr haben, wo
ich den Herrn Bürgermeister Bondam gerne nach Wien einlade, damit er sich das
anschaut und er dann vielleicht auch einmal diese Erfolge hat. Ich weiß, dass
er und sein Vizebürgermeister, mein Kollege Verkehrsstadtrat, sehr oft in Wien
sind, um sich eben hier anzuschauen, wie der öffentliche Verkehr organisiert
ist, wie der gut funktioniert. Die kommen hierher, um auch zu zeigen, welche
Maßnahmen man zur Sicherheit des Radverkehrs setzen kann. Dazu auch gleich zum
Kollegen Gerstl. Du hast behauptet, dass Radfahren in Wien unsicherer geworden
sei. Du hast behauptet, dass die Radfahrunfälle in Wien gestiegen sind. Das
stimmt nicht, das ist schlicht falsch. Die Radfahrunfälle sind in Wien trotz
Steigerung des Radverkehrsanteils zurückgegangen. Und das ist auch ein Teil der
Wiener Verkehrspolitik, nämlich die Verkehrssicherheit in den Vordergrund zu
stellen, zu schauen, dass in Wien die Verkehrssicherheit so hoch ist, dass wir
tunlichst gar keine Toten mehr haben, egal, mit welchem Fahrzeug oder wie
jemand unterwegs war und dass wir möglichst wenig Verletzte und möglichst
wenige Unfallzahlen insgesamt haben. Hier sind wir auf dem besten Weg. Hier
sind wir gemeinsam mit Berlin genau dort, wo wir hin gehörten, nämlich an die
erste Stelle. Nichtsdestotrotz lassen wir dabei nicht nach, denn
Verkehrssicherheit ist ein Bereich, wo es um Menschenleben geht, wo es darum
geht, dass Menschen ohne Behinderung und ohne Schmerzen leben können und nicht
durch unfaires, gegenseitiges Verhalten im Verkehr zu Schaden kommen können.
Deswegen haben wir auch diese Aktion „Straße fair teilen und ein gemeinsames
faires Nutzen des Straßenraumes“ gemacht.
Diese Stadt zu bauen, ist vor mehr
als 2 000 Jahren begonnen worden. Dabei ist es klar, hier gibt es vor
allem in der Innenstadt a priori keine Straßen, die für das Automobil und schon
gar nicht für ganz große SUVs gebaut wurden oder wie diese Dinger heißen,
sondern die gebaut wurden, als Menschen noch sehr viel zu Fuß unterwegs waren
und wo Menschen ihre Waren transportiert haben. Und genau das ist auch der
Punkt, wo unser Masterplan Verkehr ansetzt, nämlich dass wir eine Priorisierung
für jene machen, die zu Fuß unterwegs sind, für jene, die mit der Straßenbahn
oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln insgesamt unterwegs sind, für jene,
die mit dem Rad unterwegs sind, für den
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