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Gemeinderat, 48. Sitzung vom 22.06.2009, Wörtliches Protokoll  -  Seite 72 von 118

 

abgerechnet!) Betreffend diese Geschäftsgruppe haben die zuständigen Magistratsdienststellen gemeinsam mit den Wiener Linien und gemeinsam mit der Exekutive ein wirklich gut durchdachtes und – wie man jetzt im Nachhinein auch zugeben muss, Herr Kollege Hoch! – gut funktionierendes Verkehrskonzept erarbeitet. Wien war der einzige Austragungsort dieser Europameisterschaft, an dem man mit der U-Bahn direkt zum Stadion fahren konnte. Und auch die Ringsperre hat allen Unkenrufen zum Trotz hervorragend funktioniert. Durch die intensive Informationskampagne war es für die Wienerinnen und Wiener und für die Besucherinnen und Besucher dieser EURO überhaupt kein Problem, auf die Ausweichstrecken auszuweichen und auf die verstärkt fahrenden Öffis umzusteigen. Wien hat sich während der gesamten EURO als attraktive und wirklich gut funktionierende Hostcity bewiesen.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Das größte Infrastrukturprojekt, das uns in den kommenden Jahren begleiten wird, ist zweifellos der Bau des Hauptbahnhofs. Es wird dies ein Verkehrsknotenpunkt von internationaler Bedeutung in der Mitte Europas sein. Wir sprechen jetzt von einem barrierefreien Durchgangsbahnhof, bei dem alle Züge aus allen Richtungen kommen und in alle Richtungen weiterfahren werden.

 

Neben dieser verkehrspolitischen Bedeutung hat der neue Hauptbahnhof aber auch eine städtebauliche Bedeutung. Die Entwicklung in diesem Gebiet ist ein wesentlicher Impuls für die Entfaltung der Lebensqualität in dieser Stadt, denn der Hauptbahnhof ist mehr als nur ein Bahnhof. Es wird ein neuer, moderner Stadtteil entstehen. Es wird in diesem Teil Favoritens zu einer Aufwertung und Belebung kommen. Es werden dort 5 000 Wohneinheiten entstehen und 20 000 Arbeitsplätze geschaffen werden. Es wird dort eine entsprechende soziale Infrastruktur geben. Wir bekommen dort einen Schulcampus, und natürlich wird auch großzügig Grünraum geschaffen werden: Ich spreche von einem acht Hektar großen Park.

 

Damit alle Anrainerinnen und Anrainer und überhaupt alle Interessierten nichts von diesem Jahrhundertprojekt versäumen, wird dort künftig eine Infobox errichtet werden, damit man sowohl den aktuellen Stand des Bahnhofsprojekts als auch des Stadterweiterungsgebiets immer beobachten und sehen kann, was sich da tut. Und natürlich, Herr Kollege Hoch, kann diese Infobox nach Fertigstellung des Hauptbahnhofes auch bei anderen Großprojekten wieder verwendet werden!

 

Dieser moderne Bahnhof, meine Damen und Herren, wird eine Visitenkarte für Wien sein, und daher ist es meines Erachtens durchaus angebracht, dass man auch über neue Verkehrsmittel nachdenkt: Der Cable-Liner ist eine moderne, zukunftsorientierte Verkehrsverbindung, und daher finde ich es begrüßenswert, dass jetzt eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben wurde, denn solche innovativen Stadtentwicklungsgebiete wie der neue Bahnhof brauchen auch innovative Verkehrsmittel. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Neben der verkehrspolitischen Bedeutung des Hauptbahnhofes und der eben genannten städtebaulichen Bedeutung ist das aber auch ein ganz wichtiger Faktor für die Wirtschaft, denn bereits die Bauphase, meine Damen und Herren, sichert viele Hunderte Arbeitsplätze.

 

Der Hauptbahnhof ist eines von 13 Zielgebieten dieser Stadt. Diese 13 Zielgebiete, die im Stadtentwicklungsplan verankert sind, sollen die nachhaltige Entwicklung Wiens in den nächsten Jahren zeigen. Die Zielgebiete sind Hotspots unterschiedlichster Art, wo es ein besonderes Entwicklungspotenzial gibt. Wir sehen daran, welche Schwerpunkte die Stadtentwicklung in den kommenden Jahren setzen wird.

 

Besonders hervorheben möchte ich einerseits die Seestadt Aspern, die im 22. Bezirk auf dem ehemaligen Flugfeld entstehen wird. Dort wird ein neuer urbaner Stadtteil auf 200 Hektar mit 8 500 Wohneinheiten, 25 000 Arbeitsplätzen, großzügigem Grünraum und vor allem einer optimalen Verkehrsaufschließung mit der Verlängerung der U2 entstehen.

 

Als Favoritner Mandatarin freue ich mich natürlich auch über die Verlängerung der U1 Richtung Rothneusiedl. Es ist dies übrigens auch eines der 13 Zielgebiete, das sich in Detailplanung befindet. In Favoriten als dem einwohnerstärksten Bezirk dieser Stadt mit 170 000 Einwohnern brauchen wir diese Verlängerung ganz besonders dringend! (Beifall bei der SPÖ.)

 

Und wenn wir schon beim 10. Bezirk sind, möchte ich die Gelegenheit auch gleich nutzen, um von zwei anderen Projekten zu sprechen, die aber nicht nur für Favoriten von Bedeutung sind. Ich denke jetzt vor allem an den Um- und Neubau der Therme Oberlaa, welche der Wellness- und Gesundheitsstandort dieser Stadt ist. Dort werden die Wasserflächen verdoppelt werden und es wird ein eigener großzügiger Kinderbereich entstehen. Ein Gesundheitszentrum wird integriert, und der bestehende Wellnesspark wird neu adaptiert und mit der neuen Therme verbunden werden. Auch an dieser Stelle entstehen viele neue, zukunftsorientierte Arbeitsplätze.

 

Andererseits möchte ich auch den Eisring Süd nicht unerwähnt lassen, im Zusammenhang mit welchem vor Kurzem ein städtebaulicher Ideenwettbewerb mit wirklich intensiver Bürgerbeteiligung stattgefunden hat. Es waren bei den Planungen von Anfang an drei Bürgervertreter mit dabei, und das war uns besonders wichtig. Zwei davon saßen letztlich auch in der Jury und haben das Siegerprojekt mit gewählt. Heraus gekommen ist ein, wie ich meine, wirklich ansprechendes Projekt. Wir sprechen jetzt von einem multifunktionalen Sportzentrum, dessen Priorität aber nach wie vor beim Eislaufsport liegt. Das heißt, es wird entsprechende Eisflächen sowohl im Freien als auch in der Halle geben. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Meine Damen und Herren! Es gibt auch einen neuen wunderschön roten, nicht übersehbaren mobilen Info-Point der Stadtentwicklung. Sinn ist es, Ausstellungen, Präsentationen in die Bezirke direkt vor Ort zu den Wienerinnen und Wienern zu bringen. Begonnen wurde mit der Ausstellung „Stadt fährt heim". Da ging es darum, dass allen Menschen der öffentliche Raum zugänglich

 

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