Gemeinderat,
48. Sitzung vom 22.06.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 51 von 118
verschiedene Aussendungen zur Veranlagung in den
Pensionskassen bekommen. Denn in einer APA-Aussendung vom 20. Mai sagt ein
Sprecher der Wiener Stadtwerke, dass bei den Pensionskassen „jetzt weniger
riskant veranlagt" wird. Das heißt, bisher ist dort höchst riskant
veranlagt worden, und erst auf Grund dessen, dass hier die Bereiche so
heruntergefallen sind, wird man in nächster Zeit weniger riskant veranlagen.
Vielleicht macht es sich sogar schon bemerkbar, weil
ich jetzt die ganze Zeit höre, dass alles schon viel besser ausschaut. Gott sei
Dank, oder hoffentlich! Denn es geht um die Pensionen der hervorragend
arbeitenden Mitarbeiter dieses Hauses, der Stadtwerke, die für die Versorgung der
Wienerinnen und Wiener mit Energie, mit Gas, mit Strom verantwortlich sind und
die auch die Möglichkeit haben sollen, eine ordentliche Pension zu genießen.
Aber lassen Sie mich zum Schluss noch zu einer
Feststellung von Dr Schulmeister kommen. Schulmeister, der ja der
Sozialdemokratie nicht so fern steht und durchaus ein anerkannter Experte des
WIFO ist, hat festgestellt, dass die Sozialdemokratie in den letzten Jahren
nicht in der Lage war, den Österreicherinnen und Österreichern ein Angebot zu
machen; ein Angebot im Bereich des Arbeitsmarktes, ein Angebot im Bereich der
Bildung, in vielen anderen Bereichen auch, ebenso im Bereich des Sozialen, vor
allem auch in diesem Pensionsbereich. Er hat gesagt, das ist nicht gelungen.
Meine Damen und Herren! Den Damen und Herren der
Wiener Stadtregierung gelingt es die ganze Zeit nicht, und der Wähler, die
Wienerin und der Wiener, merkt es jeden Tag. Sie werden es Sie merken lassen,
bei der spätestens nächstes Jahr stattfindenden Wahl! (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm:
Nächste Rednerin ist Frau GRin Puller. - Bitte.
GRin Ingrid Puller (Grüner Klub im
Rathaus): Sehr geehrte Frau Stadträtin! Sehr geehrter Herr Vorsitzender!
Sehr geehrte Damen und Herren!
Was gesagt werden muss, muss gesagt werden, hat Herr
Martin Margulies schon gesagt. Ich muss auch etliches sagen, komme aber heute
von der Maschekseite. Ich werde zuerst zwei Anträge einbringen; es handelt sich
eigentlich um kleine Forderungen, die in der Bezirksvertretung im
4. Bezirk schon eingebracht und einstimmig beschlossen wurden. Man sagt im
Dialekt, es handelt sich eigentlich um zwei „Nudelanträge" (Heiterkeit
bei den GRÜNEN.), die jedoch ganz deutlich zeigen, meine Damen und Herren,
wie starr und unflexibel die Wiener Linien sind und dass sie überhaupt nicht
auf die Bedürfnisse der Fahrgäste eingehen.
Es handelt sich um eine neue Buslinienführung, um
eine provisorische Buslinienführung der Buslinie 69A. Dieser Bus hatte schon
vor eineinhalb Jahren eine provisorische Linienführung durch die
Weyringergasse, das wurde jedoch voriges Jahr geändert, wieder auf eine
provisorische Linienführung. Diese Linienführung in der Weyringergasse hat sich
aber als sehr erfolgreich dargestellt. Jetzt fährt der 69A vom Südbahnhof den
Gürtel entlang, ohne Station, und dreht am Südtiroler Platz um; die alte
Linienführung Weyringergasse hatte den Vorteil, dass zwei Stationen dabei
waren. Das hat auch wirtschaftlich einen Sinn gehabt, weil eben eine gute
Infrastruktur in der Weyringergasse herrscht und in der Kolschitzkygasse eine
gute Verkehrsanbindung zur U1 gewährleistet war.
Auf diesem Wege probiere ich es noch einmal mit einem
zweiten Antrag bezüglich des 13A, der immer noch in der Kolschitzkygasse hält,
jetzt aber an der neuen Station des 69A am Südtiroler Platz in der
Nebenfahrbahn, die im Zuge der Fertigstellung des Hauptbahnhofes zur A23 führt,
einfach vorbeifährt, obwohl dort eine Haltestelle wäre und es eine gute
Umsteigmöglichkeit zum O-Wagen in Richtung Raxstraße gäbe. Nein, er fährt
einfach vorbei. - In diesem Sinne möchte ich diese beide Anträge hier im
Gemeinderat noch einmal einbringen.
Wir haben auch in diesem Grätzel, nur in diesem
Grätzel, damals 200 Unterschriften gesammelt, die für diese Linienführung
wären. Das wurde, wie gesagt, abgeschasselt. Ich war sogar persönlich beim
Betriebsleiter Bus; er hat mit fadenscheinigen Argumenten natürlich gesagt, das
geht nicht. Ich denke, es hat sich bei den Wiener Linien, außer dass die
Fahrgäste seit ein paar Jahren „Fahrgäste" und nicht mehr „Beförderungsfälle"
heißen, nichts geändert.
Frau Stadträtin! Zu Ihrer Budgetrede, die Sie
eingangs mit dem Fußball-Saisonschluss verglichen haben, möchte ich den
Vergleich weiterspinnen und Sie auf einige Fouls aufmerksam machen, die einfach
übergangen oder übersehen worden sind. Diese Fouls haben sich im letzten halben
Jahr, also im letzten Semester, wenn man so sagen will, abgespielt.
Da fange ich gleich mit einer Rechnungshofprüfung an,
die Folgendes festgestellt hat - ich zitiere: „Bei der Verlängerung der
U-Bahn-Linien U1 und U2 versagte das interne Kontrollsystem der Wiener Linien
GmbH & Co KG. In der Projektabwicklung der drei überprüften Bauabschnitte
traten Fehler auf, die zu erheblichen Mehrkosten und Fehlverrechnungen im
Ausmaß von rund 8,95 Millionen EUR führten", und so weiter. „Die
Wiener Linien GmbH & Co KG verrechneten der öffentlichen Hand Kosten von
mindestens 6,18 Millionen EUR", meine Damen und Herren, „obwohl
diese laut Vereinbarung nicht der Herstellung der Verkehrsinfrastruktur
zurechenbar waren. So bezahlen die Stadt Wien und der Bund je zur Hälfte etwa
die Errichtung von Geschäftslokalen in U-Bahn-Stationen."
Da haben wir also
9 Millionen EUR an Fehlverrechnung, die ein paar Tage in den Medien
waren, 9 Millionen EUR an Fehlverrechnung, die ohne Folgen für die
Geschäftsführung der Wiener Linien blieben! Aber als Gegenstück dazu, meine
Damen und Herren, wird das Werkstättenpersonal bei den Wiener Linien mit der
Stoppuhr gestoppt, wenn bei den Niederflurzügen Revisionsarbeiten durchgeführt
werden, um zu sehen, ob man vielleicht noch eine viertel Stunde oder eine halbe
Stunde einsparen kann, um sich ein paar Netsch
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