Gemeinderat,
48. Sitzung vom 22.06.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 36 von 118
von der Stadt und den
Bezirken, die ja nach und nach ebenfalls ausgehungert wurden, Projekte gegeben,
die sich ganz großartig lebendige Geschäftsstraßen nennen. Schauen Sie sich
bitte einmal an, was in der Tat daraus geworden ist. Schauen Sie sich bitte an,
wie hier Steuergeld oder das Geld dann in weiterer Folge der Bezirke verwendet
wird. (GR Godwin Schuster: Ausgehungert
wurden die Geschäftsstraßen, sagen Sie, wissen Sie, dass das die Geschäftsleute
verlangt haben!) Ja, ausgehungert wurden die Geschäftsstraßen in mehrerlei
Hinsicht.
Und dann gibt es Projekte,
da werden, wie etwa auf die Wallensteinstraße, gelbe Kreise aufgemalt. Oder auf
der Hernalser Hauptstraße, auf der unteren Hernalser Hauptstraße, werden kleine
gelbe Tischerl und Sesserl vor Geschäfte gestellt. Es gibt eine Fotosafari für
Leute, die sich dort im Umfeld betätigen, und das, bitte, firmiert unter
Revitalisierung von Geschäftsstraßen. Sie sollten die letzten verbliebenen
ansässigen Betriebe hören, wie die diese Maßnahmen beurteilen. (Beifall bei
der FPÖ.)
Es ist jedenfalls ein Flop
und ich sage Ihnen, das Aushungern der Klein- und Mittelbetriebe - und mein
Kollege Stark wird da sicher noch genauer darauf zu sprechen kommen -, ist
nicht nur insgesamt wirtschaftsfeindlich und damit natürlich auch sozial
gefährlich, es geht sehr gezielt gegen die Frauen und es trifft auch das Thema
Sicherheit in dieser Stadt. Abgewrackte Geschäftsstraßen werden zu
Unsicherheitsräumen.
Die so genannten
soziokulturellen Projekte, die dann angesiedelt werden: Schauen Sie sich einmal
diese Geschäfte an, einstmals leere Geschäfte, wo man dann diese Organisationen
hineinsetzt, dreckige Auslagenscheiben, mehrheitlich geschlossen und dann ein
paar Alibiaktionen. So werden wir unsere Geschäftsstraßen mit Sicherheit nicht
auf Vordermann bringen können, sondern da braucht es sicher tiefgreifende
Maßnahmen. Das beginnt bei einer Verkehrspolitik, die wieder
unternehmerfreundlich ist, bis hin zu eben Anreiz schaffen, damit sich auch
wieder ordentliche Betriebe und ein ordentlicher Branchenmix ansiedeln können.
Natürlich braucht es dazu auch Geld, das ist nur zu unterstreichen.
Der Herr Bürgermeister hat
gestern in der „Pressestunde“ schon wieder einmal, das scheinen so seine
Lieblingsworte geworden zu sein, von den Spielregeln gesprochen, von der
Hausordnung gesprochen, von der Ordnung gesprochen. Diese Begriffe kommen ja
bei der SPÖ eigentlich erst seit dem Herbst 2008 vor, nach einer Schlappe
bei der Nationalratswahl, wo Sie ganz genau wissen, warum Sie diese Schlappe eingefahren
haben.
Das hat natürlich damit zu
tun, und jetzt komme ich zu dem, was uns vorgeworfen wird und wurde, natürlich
hat das mit einer völlig unkontrollierten Zuwanderungspolitik und natürlich hat
das auch mit einer völlig verfehlten Integrationspolitik zu tun. Und wir
Freiheitliche sagen nicht, wie uns immer unterstellt wird, die Zuwanderer sind
schuld, denn wir wissen schon, wer schuld ist. In dieser Stadt ist es allemal
die SPÖ, die für die unkontrollierte Zuwanderungspolitik und für die verfehlte
Integrationspolitik die Verantwortung trägt, und zwar zu 100 Prozent. Das
hängt sicher auch, und wir sind ja beim Rechnungsabschluss, mit den
eingesetzten Mitteln zusammen. Sie haben sich sicher in Wirklichkeit nur
offiziell von dem Begriff der Multikulturalität verabschiedet, ich erinnere an
die Pressedienste der zuständigen Stadträtin Frauenberger, aber auch an die
Aussage des Herrn Bürgermeisters, „Mulitkulti ist tot“. Nun, das Ganze hat ein
neues Papierl oder ein neues Mascherl bekommen, jetzt nennen wir es halt
mehrheitlich Diversität. Mit dem Wort können wenige Leute etwas anfangen, das
klingt so gescheit, und in Wirklichkeit heißt es ja überhaupt nichts anderes.
Denn wenn man sich ansieht, welche Projekte gefördert werden, dann geht es ja
um nichts anderes als vor drei oder fünf oder zehn Jahren. Und Sie bewirken ja
damit nur, dass sozusagen die Verschiebung stattfindet. Es wird einerseits
jährlich mehr Geld in den Bereich Integration eingesetzt, auf der anderen Seite
kostet Ihre Integrationspolitik auch jährlich mehr Geld, denn das hat
Auswirkungen auf das Sozialbudget und Ihre Integrationspolitik hat auch
Auswirkungen auf das Bildungsbudget, auf Integration und Bildung
beziehungsweise verfehlte Integration und Bildung, und es zeigt so typisch die Haltung
der SPÖ.
Wir stellen fest, wie der
Herr Bürgermeister gestern, ab Herbst 2009 kommt kein Kind mehr in die
Volksschule, das nicht Deutsch kann. Wer glaubt denn das wirklich? Sie lachen
einerseits darüber, wenn wir sagen, man muss zwingend Tests durchführen und
schauen, wie überhaupt der Status bezüglich Sprachfähigkeit, aber natürlich
auch des sozialen Verhaltens ist, auf der anderen Seite lehnen Sie die
Verpflichtung ab. Ihr Projekt des verpflichtenden Kindergartens ist im Laufen.
Wie wollen Sie bitte das sicherstellen. Das ist genauso wie mit dem
Kindergarten. Jedes Kindergartenkind, jedes Wiener Kind hat einen
Gratiskindergartenplatz. Stimmt ja nicht. Und genauso wenig wird es stimmen,
dass ab Herbst 2009 kein Kind mehr in einer Wiener Volksschule ist, das nicht
ausreichend Deutsch kann. Halten Sie doch die Leute nicht immer für dumm, auch
die Menschen haben verstanden, dass man, wenn man zwar von Hausordnung und
Spielregeln spricht, auf der anderen Seite diese aber nicht verständlich macht
und auch nicht mit Nachdruck einfordert, dass sie eingehalten werden, im
Zweifelsfall mit Mediation und so weiter kommt, wo immer und in
100 Prozent der Fälle Stellung gegen die Österreicher bezogen wird und
immer Verständnis eingefordert wird für die neuen Spielregeln, die sich breit
gemacht haben.
Welche Spielregeln meint denn der
Herr Bürgermeister überhaupt. Ein Großteil der Wiener Bevölkerung ist
überzeugt, dass er mit Sicherheit nicht ihre Spielregeln und ihre Hausordnung
meint. Und das werden die Menschen auch weiterhin zeigen. Vielleicht können Sie
damit leben, aber ich glaube, es ist wichtig, dass wir darauf hinweisen und ich
glaube, wir sollten uns nicht damit zufriedengeben. Mit dieser Art von
Zuwanderungs- und Integrationspolitik, die Sie betreiben, haben Sie auf
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