Gemeinderat,
48. Sitzung vom 22.06.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 22 von 118
Ein stichhaltiger Beweis für dies ist
selbstverständlich ein deutliches Plus, etwa in den Bereichen Gesundheit,
Soziales, Bildung und bei der Kinderbetreuung. Mit zusätzlichen Mitteln in der
Höhe von 510 Millionen EUR gegenüber dem Rechnungsabschluss 2007
hat Wien ein weiteres deutliches Zeichen für soziale Gerechtigkeit und
Chancengleichheit gesetzt. Für den Bereich Gesundheit gab es um
16,8 Prozent, für Soziales um 13,7 Prozent mehr Mittel aus dem
Stadthaushalt. Solche Steigerungen sind nicht nichts. Das muss man deutlich
sagen. Das belegt weiterhin schwarz auf weiß, Wien war, ist und bleibt auch in
Zukunft eine soziale Stadt!
Nicht weniger als ein Viertel des Budgets ist im
vergangenen Jahr für Gesundheit und Soziales bereitgestellt gewesen. Niemand
leugnet - das habe ich eh schon gesagt -, dass es auch in Wien Probleme gibt,
aber sie werden in Summe besser gehandhabt als in vielen anderen Städten. Ich
habe schon gesagt, das Geschäft der Opposition ist es halt, darauf hinzuweisen,
aber mein Geschäft ist es - und wir können das alles beweisen -, darauf
hinzuweisen, 99 Prozent in dieser Stadt funktionieren hervorragend und
daher werden wir weiterhin auf diesem Weg fortfahren! (Beifall bei der SPÖ.)
Erkundigen
Sie sich speziell auf Ihrer Seite der Opposition (Der Redner verweist auf die Sitzbankreihen der ÖVP und FPÖ.) bei
den Mieterinnen und Mietern von früher gemeinnützigen Wohnungen, die von der
schwarz-blauen Bundesregierung verkauft worden sind. Die
Mietwohnungsgemeinnützigkeit ist verloren gegangen. In gewaltige Höhen sind die
Mieten gestiegen. Erkundigen Sie sich bei jenen Menschen, wie es ihnen jetzt
geht. Da kann man jetzt nicht sagen, seit zwei oder drei Jahren ist die SPÖ
wieder in der Bundesregierung! Manche Dinge können nicht mehr gutgemacht werden
oder wenn, dann nur über viele Jahrzehnte!
Ich möchte
in diesem Zusammenhang daran erinnern, dass es vor wenigen Jahren noch die ÖVP
war, die ganz groß den Verkauf der Gemeindewohnungen gefordert hat. Die
Gemeindebaumieterinnen und -mieter brauchen sich nur an die
Genossenschaftsmieter oder an die gemeinnützigen Wohnungsmieter wenden, wie es
denen heute geht, um zu erkennen, wie das wäre, wenn die Gemeindewohnungen
verkauft worden wären. Das werden wir, auch wenn es die ÖVP derzeit nicht so
auf ihre Fahnen geschrieben hat, in den nächsten Jahren und Monaten den
Mieterinnen und Mietern von Gemeindebauwohnungen deutlich sagen, wie das
ausschauen würde, wenn die SPÖ in Wien nicht mehr die alleinige Verantwortung
trägt, was dann auf die Bevölkerung in dieser Stadt zukommen und wo die FPÖ
locker mitspielen würde. Herr Hahn hat ja schon angekündigt, er könnte sich
durchaus vorstellen, dass er die FPÖ oder den Herrn Strache wählen könnte, dass
sie eine Koalition eingehen könnten. Man muss den Wienern immer wieder wirklich
laut, deutlich und klar sagen, was es für diese Stadt bedeutet, wenn wir, die
Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten, nicht mehr die alleinige
Verantwortung haben! (GR Mag Wolfgang
Jung: Eine Erlösung!) Chaos, Preissteigerungen und das Ende der sozialen
Sicherheit in dieser Stadt wären die Folge! (Beifall bei der SPÖ.)
Die Kriminalitätsrate
wurde von der FPÖ schon angesprochen, aber aus ganz anderer Sicht. Sie wollen
damit immer nur verschleiern, dass Sie, die blau-schwarze Bundesregierung, es
waren, die dazu beigetragen haben, dass Wien 1 300 Polizisten weniger
hat. (GR Dr Herbert Madejski: Der Schlögl ist schuld!) Wenn Sie hier
sagen, die SPÖ ist seit zwei Jahren in der Bundesregierung, dann sage ich
Ihnen, es gibt in der Zwischenzeit Polizeischulen. (GR Mag Wolfgang Jung:
Sie haben schon zwei Kanzler verbraucht!) Denn manche
Dinge kann man nicht von heute auf morgen reparieren. Sie sind daran schuld,
dass Wien jetzt eine gestiegene Kriminalitätsrate hat, weil Sie die Polizei
zerschlagen haben mit Ihren missglückten Polizeireformen! (GR Mag Wolfgang Jung: Nein, Sie sind schuld an der gestiegenen
Kriminalitätsrate!) 1 300 Polizisten weniger in Wien! Sie sind
mitverantwortlich an der gestiegenen Kriminalitätsrate, meine Damen und Herren
von der ÖVP und von der FPÖ! (Beifall bei
der SPÖ.)
Das muss
man ganz deutlich sagen! Aus dieser Verantwortung können Sie sich nicht
wegstehlen! (GR Mag Wolfgang Jung: Die
Leute glauben es Ihnen halt nicht!) Sie produzieren nur Schmähs, aber Ihnen
glauben die Menschen nicht! (GR Mag Wolfgang Jung: Uns glauben sie, Ihnen
nicht mehr!)
Sehr geehrte Damen und Herren, Wien ist ein
Welterfolg, Wien ist Weltmeister! Ich habe heute schon ausgeführt, dass das so
ist und dass das viele Benchmarks beweisen. Das ist ein international
anerkannter und weltweit beachteter Erfolg. Sie können den Wienerinnen und
Wienern nicht den Stolz auf diese, unsere Stadt nehmen! Dass das so ist, ist
ein Erfolg der Wienerinnen und Wiener, ist ein Erfolg von Wien, von der
sozialdemokratisch geführten Stadtregierung, ist ein Erfolg von Bgm Michael Häupl,
ein Erfolg unserer Finanzstadträtin Renate Brauner, ein Erfolg von uns allen,
ein Erfolg der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Stadt, hier im Rathaus,
denen ich von dieser Stelle ganz besonders danken möchte!
Ich
ersuche hiermit um Zustimmung zum Rechnungsabschluss 2008. (Beifall bei
der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als Nächster am Wort ist Herr StR Herzog. Zur Information,
ab jetzt ist die Redezeit 20 Minuten.
StR Johann Herzog: Frau Vorsitzende!
Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Ich darf den Kollegen Lindenmayr beruhigen. Er
braucht sich die Sorgen, die er jetzt gehabt hat, nicht zu machen. Mit
Sicherheit wird der Zusammenbruch der Sicherheit in Wien Ihnen, der SPÖ, und
sonst niemandem zugeordnet! (Beifall bei
der FPÖ. - GR Godwin Schuster: Ständiges Wiederholen schärft nicht den
Wahrheitsgehalt!)
Sie
sind verantwortlich für die Zuwanderung nach Wien durch Jahrzehnte! Sie sind
mit Ihrer Politik nicht allein, auch mit der ÖVP zusammen, verantwortlich für
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular