Gemeinderat,
48. Sitzung vom 22.06.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 21 von 118
passt!
Ein
Beispiel auch im Verkehrsgeschehen: Die Wiener Linien haben im Vorjahr einen
neuen Fahrtgastrekord verzeichnet. Das ist, glaube ich, auf das attraktive
Angebot in Wien zurückzuführen. Erstmals ist es gelungen, dass mehr Menschen
U-Bahnen und Straßenbahnzüge als den Individualverkehr, als das eigene Fahrzeug
verwendet haben. Leider ist das bei den Einpendlern nach Wien gerade umgekehrt.
Das liegt leider nicht in unserer Hand, aber wir arbeiten weiter am Ausbau des
umweltfreundlichen Verkehrsverbundes. Das U-Bahn-Netz wird erweitert, neue
Knotenpunkte des öffentlichen Verkehrs, Stichwort Hauptbahnhof - wir werden uns
damit am kommenden Mittwoch und die nächsten sieben Jahre beschäftigen -,
werden geschaffen. Die Ustraba-Stationen, das habe ich schon erwähnt, werden
erneuert und die laufende Beschaffung von U-Bahn-, Straßenbahn- und
Autobus-Garnituren, der Ausbau der Informationssysteme, all das trägt den
Wünschen und Erwartungen von Fahrgästen Rechnung. Auch hier sind wir sehr gut
unterwegs. Hier bieten wir das Nonplusultra, was es nur an Informationssystemen
geben kann.
Wien hat
sofort gehandelt, als sich im letzten Herbst die weltweite Krise abgezeichnet
hat und auch die Auswirkungen auf Wien spürbar geworden sind. Der Finanzpolitik
unter der Federführung unserer Vizebürgermeisterin und Finanzstadträtin Renate
Brauner ist es gelungen, die gesetzten Ziele - es wurde schon erwähnt -
einzuhalten. Auch hier haben wir dank unserer vorausschauenden Politik eine
Punktlandung gemacht. Wir haben im vergangenen Jahr zusätzlich über
300 Millionen EUR im Sinne von mehr Nachfrage und der Sicherung von
Arbeitsplätzen investiert. Mit 4,3 Millionen EUR haben wir
nachfragewirksame Ausgaben getätigt und damit einen neuen Rekord erreicht.
Von
unserer innovativen Wirtschafts- und Finanzpolitik profitieren
selbstverständlich auch die anderen Bundesländer, sehr geehrte Damen und
Herren. Ich möchte daran erinnern, dass Wien vor allem Niederösterreich
intensiv bei der Bewältigung der Herausforderungen am Arbeitsmarkt unter die
Arme greift. Jeder fünfte in Wien unselbstständig Erwerbstätige hat seinen
Wohnsitz außerhalb der Bundeshauptstadt. Jede vierte Lehrstelle in Wien, unter
anderem auch jene bei der Stadt und bei den stadtnahen Unternehmen, wird von
einem Jugendlichen aus anderen Bundesländern eingenommen. Bei gleicher
Einwohnerzahl bietet Wien in Summe rund 200 000 Arbeitsplätze mehr in
Handel, Dienstleistung, Gewerbe und Industrie an, als das in Niederösterreich
der Fall ist. Wien bezahlt auch eine halbe Milliarde Euro mehr in den
innerösterreichischen Finanzausgleichstopf ein, als es daraus zurückerhält.
Nicht zuletzt ist die hohe Kaufkraft der Wienerinnen und Wiener für die
Einkaufszentren am Stadtrand - leider schon in Niederösterreich - eine wichtige
Quelle für den blühenden wirtschaftlichen Speckgürtel.
Wien ist
und bleibt durch die vorausschauende seriöse Wirtschaftspolitik der
sozialdemokratischen Stadtregierung und die daraus erfolgende
Wirtschaftsleistung das Standortzentrum Österreichs und darüber hinaus von
Zentral- und Mitteleuropa.
Jeder
junge Mensch, der in Wien eine Lehrstelle sucht, wird sie im heurigen Jahr auch
finden, sei es in Privatunternehmen oder in den diversen, von der öffentlichen
Hand und damit auch der Stadt massiv unterstützten Einrichtungen, wie unter
anderem den Arbeitsstiftungen. Wir bieten den jungen Menschen eine
Zukunftsperspektive, während sich die FPÖ allein darauf beschränkt, durch
Diskotheken zu ziehen und dass Herr Strache Bacardi-Cola anbietet. (GR Mag
Wolfgang Jung: Welche Erfolge haben Sie denn aufzuweisen?) Das ist
vielleicht an einem Abend lustig, aber das ist keine Zukunftsperspektive. Ich
habe heute schon einmal erwähnt, die Politik, die Herr Strache möchte, werden
wir in keiner Form zulassen, dass das in Wien auch nur ansatzweise zum Tragen
kommt. (Beifall bei der SPÖ. - GR Mag Wolfgang Jung: Deswegen werden Ihre
Wähler auch immer weniger!)
Sie
klammern sich an das, weil Sie es einfach nur verdrängen wollen. (GR Mag
Wolfgang Jung: Es klammern doch gerade Sie!) Sie sind Fünfte geworden.
Schauen Sie der Sache ins Auge! Sie sind bei der letzten Wahl Fünfte geworden!
Darauf wäre ich nicht so stolz! (GR Mag
Wolfgang Jung: Auch wenn Sie es wiederholen, Sie waren die Verlierer!) Ich
wünsche Ihnen viele weitere solche Erfolge! Ich wünsche Ihnen auch, dass Sie
bei der nächsten Wiener Wahl Fünfte werden! (GR DDr Eduard Schock: Da lacht
sogar Ihre eigene Fraktion!)
Verantwortungsvolle Politik kümmert sich ernsthaft um
die Zukunft der jungen Menschen und betrachtet sie nicht als Manövriermasse zur
Stimmenmaximierung. Seriöse Verantwortung und darauf beruhende Sachpolitik
sieht ganz anders aus. Die sieht nämlich so aus wie unser Rechnungsabschluss,
den wir heute vorlegen und wo ich Sie um Ihre Unterstützung bitte.
Der beitragsfreie Kindergarten ist auch ein
Meilenstein unserer Politik, mit dem wir ab Herbst des heurigen Jahres
familienpolitische und soziale Maßnahmen setzen. Diese Maßnahme ist die
stärkste finanzielle Entlastung für Familien. Man kann ruhig sagen, das ist die
stärkste finanzielle Entlastung für Familien und vor allem auch für den
Mittelstand in den letzten Jahrzehnten. (GR
Mag Wolfgang Jung: Und was ist mit den Tariferhöhungen?)
Jene finanzschwache Eltern, die schon bisher keinen
Kindergartenbeitrag bezahlen mussten, zahlen auch durch die Streichung des
Essenskostenzuschusses weiterhin nichts und gehören daher zur Seite der
Gewinner. All das ist ein weiteres Beispiel für die hochentwickelte Sozial- und
Familienpolitik der Wiener SPÖ in dieser Stadt. Sie fügt sich, ebenso wie der
im Vorjahr realisierte Mobilpass für sozial Schwächere - das sollte man nicht
vergessen, das ist noch nicht so lange her - nahtlos in das Mosaik der
bedeutenden Errungenschaften des Roten Wien. Wir sind damit für viele Kommunen
weltweit ein Vorbild, auch wenn es der Opposition nicht passt.
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