Gemeinderat,
48. Sitzung vom 22.06.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 20 von 118
beispielsweise bei der Mercer-Studie. Wir stehen –
weil heute schon ein Vergleich mit dem Sportplatz gefallen ist – sozusagen seit
vielen Jahren auf dem Stockerl, und heuer haben wir es geschafft, wir sind auf
Platz 1, wir sind Weltmeister. Und das muss hier laut und deutlich gesagt
werden, weil all das kein Zufall ist, sehr geehrte Damen und Herren.
Ich komme zur Wirtschaftspolitik. Auch internationale
Unternehmen – weil hier gesagt wurde, da gibt es Absiedelungen und so weiter –
vertrauen der Wirtschaftspolitik unserer Stadt. 119 internationale Unternehmen
haben Wien als Standort gewählt. Wien ist damit weit vor allen anderen Städten,
vor allen anderen Bundesländern gelegen und behauptet auch seine
Standortfunktion in Mittel- und Zentraleuropa.
Aus dem
Wiener Budget kommen hohe Förderbeiträge in die direkte Wirtschaftsförderung.
2008 waren es rund 175 Millionen EUR. Für Forschung, Technologie und
Entwicklung wurden mehr als 76 Millionen EUR bereitgestellt.
Wir
kämpfen um jeden Arbeitsplatz – auch das wurde bereits erwähnt –, und für die
Arbeitsmarktförderung haben wir allein im vergangenen Jahr
56 Millionen EUR zugeschossen.
Ebenso
haben im vergangenen Jahr nachfragewirksame Ausgaben mit 4,3 Millionen EUR
einen neuerlichen Spitzenwert erfahren.
2,43 Millionen EUR
haben die Stadt und alle städtischen Unternehmen im Jahr 2008 investiert; das
sind um 120 Millionen EUR mehr als im Jahr zuvor. Die Stadtwerke
haben 400 Millionen EUR, die Wien Holding 182 Millionen EUR
an Investitionen getätigt. Und heuer wird seitens der Stadt noch mehr
investiert. Es fließen zusätzliche 900 Millionen EUR in Form von
Aufträgen in die Wirtschaft.
Ein kleines Beispiel: Für die Sanierung der
Ustraba-Stationen im Bereich des Südgürtels werden allein
42 Millionen EUR zur Verfügung gestellt, die insbesondere kleinen und
mittleren Betrieben zugute kommen.
Ich möchte hier als unverdächtige Zeugin die
Präsidentin der Wirtschaftskammer, Brigitte Jank, zitieren, die sozusagen
bereits ein Licht am Ende des Tunnels sieht, denn sie hat bekannt gegeben, was
viele Unternehmer, die hier in Wien tätig sind, erwarten. Demnach erwarten sich
im zweiten Halbjahr 2009 etwas mehr als drei Viertel eine zumindest
gleichbleibende oder bessere Entwicklung. Das sagen die Wiener Unternehmerinnen
und Unternehmer. Und sie sagen, sie glauben, dass die Talsohle erreicht ist und
das ein Beleg dafür ist, dass sich der Wirtschaftsstandort Wien in der Krise
durchwegs behaupten kann. Wörtlich sagt Frau Wirtschaftskammerpräsidentin Jank:
„Wenn die Konjunkturpakete greifen und sich die Stimmung gut entwickelt,
könnten die zeitversetzten Auswirkungen auch in Wien in Grenzen gehalten
werden." - Gerade das zeigt einen Optimismus, wie er gerade in diesen Zeiten
ganz besonders nötig ist. Das, wie gesagt, von einer unverdächtigen Zeugin.
Nicht Schwarzmalen und Schlechtreden, was die Stadt
zur Unterstützung der Konjunktur und des Arbeitsmarktes auf den Weg bringt, ist
gefragt, sondern Optimismus und positiv in die Zukunft zu schauen, wobei ich
schon sagen möchte, ich verstehe schon, das Geschäft der Opposition ist es nun
einmal, alles schwarz zu malen. Denn das ist die einzige Chance, zu suchen, wo
das eine Prozent ist gegenüber den 99 Prozent, die hervorragend funktionieren.
Aber das möchte ich klar sagen, in Wien funktioniert alles hervorragend und
ausgezeichnet! Das muss auch die Opposition zur Kenntnis nehmen! (Beifall
bei der SPÖ.)
Erfolgreich Wirtschaften bedeutet Verantwortung zu
übernehmen. Die Einrichtungen der Stadt bieten ausgezeichnete Leistungen zu
fairen Tarifen. Internationale und Österreich-weite Vergleiche untermauern bei
der Energie und auch bei anderen Dienstleistungen, dass das so ist. Die Kunden
der städtischen Unternehmen können, im Gegensatz zu anderen Ländern, wo sehr
viel Liberalisierung schon Platz gegriffen hat, mit einer äußerst hohen
Versorgungssicherheit und auch mit einer Umsetzung des Umweltschutzgedankens
rechnen. Auch das ist bei Liberalisierungen nicht möglich. Bei den Unternehmen
der Daseinsvorsorge wie auch bei den Wiener Stadtwerken ist es uns ganz
wichtig, dass diese im Einflussbereich der Stadt bleiben. Es war ja zu Zeiten
der blau-schwarzen Bundesregierung nicht so, da wurde auf Teufel komm raus
liberalisiert.
In diesem Zusammenhang möchte ich einen Antrag zum
Thema „Post und Postliberalisierung" einbringen. Wir sind nämlich der
Meinung, die Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen hat sich nicht im
Interesse der arbeitenden Menschen erwiesen. Die Post soll jetzt völlig
zerschlagen werden, Versorgungssicherheit wird keine mehr da sein. Wir meinen,
dass es keinen Grund geben sollte, dass Unternehmen aus dem öffentlichen ins
private Eigentum übertragen werden sollen.
Daher bringen wir einen Beschluss- und Resolutionsantrag
ein, in dem wir die Bundesregierung und den Bundesgesetzgeber auffordern, durch
ein Postmarktgesetz fairen Wettbewerb bei Postdiensten in Österreich
sicherzustellen und ordentliche Arbeitsbedingungen und eine anständige
Bezahlung von ArbeitnehmerInnen in Postdiensten durch einen Kollektivvertrag
sicherzustellen. - In formeller Hinsicht verlangen wir die sofortige
Abstimmung. (Beifall bei der SPÖ.)
Wer mit offenen Augen, ohne Vorurteile und ohne Parteibrille
durch die Stadt geht, wird rasch erkennen, dass an allen Ecken und Enden
Wertvolles erhalten bleibt, Vieles renoviert und Neues geschaffen wird und so
unser großes Atout, nämlich das lebendige Leben in dieser Stadt, erhalten
bleibt.
Ein Beispiel,
Stadtentwicklungsgebiete: In allen 13 Zielgebieten wurden und werden zahlreiche
Projekte umgesetzt. Auch das sichert Arbeitsplätze. Anderswo werden die
städtische Infrastruktur, das Angebot an Kultur-, Sport- und
Freizeiteinrichtungen und Sozialleistungen gekürzt. Wir in Wien bauen das aus,
sehr geehrte Damen und Herren! Wir bleiben damit weiter auf unserem Weg, auch
wenn es der Opposition nicht so
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