Gemeinderat,
46. Sitzung vom 29.04.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 95 von 113
Integration, Frauenfragen, Konsumentenschutz und Personal beantragt. Wer dafür ist, bitte ich um ein Zeichen der Zustimmung. - Das ist von ÖVP, Freiheitlichen und GRÜNEN unterstützt und hat somit nicht die notwendige Mehrheit gefunden.
Es folgt die Abstimmung über einen Beschluss- und Resolutionsantrag
der SPÖ, der ÖVP und der GRÜNEN, ebenfalls betreffend Kulturaustauschprogramm.
Wer dafür ist, bitte ich um ein Zeichen der Zustimmung. - Dieser Antrag ist
einstimmig angenommen.
Ich komme noch zu dem von Kollegen Maresch
eingebrachten Antrag der GRÜNEN, ebenfalls betreffend Durchführung einer
Volksbefragung über das Flakturmprojekt im Arenbergpark. Gleicher Wortlaut wie
im Antrag der ÖVP: Gemeindebezirk Landstraße. (GR Ernst Woller: Nicht der
gleiche!) In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung ... (GR
Dr Matthias Tschirf: Nein, nicht der gleiche Wortlaut! - GR Ernst Woller: Nur
in der Überschrift! - GR Dr Matthias Tschirf: Ähnlich! - Weitere Zwischenrufe.)
Im Einführungstext gleicher Wortlaut, natürlich dann nicht im Beschlussantrag;
um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen. (GR Mag Rüdiger Maresch: Ja,
das ist wichtig!) In formeller Hinsicht ist die sofortige Abstimmung
beantragt. - Wer dafür ist, bitte ich um ein Zeichen der Zustimmung. - Dieser
Antrag ist von den GRÜNEN, der SPÖ und den Freiheitlichen unterstützt und hat
eine breite Mehrheit gefunden.
Wir kommen nun zur Postnummer 16 der Tagesordnung.
Sie betrifft eine Subvention an die IG Kultur Wien. Kollege Baxant als
Berichterstatter wird einleiten.
Berichterstatter GR Petr Baxant: Ich
bitte um Zustimmung.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Herr GR
Dr Wolf hat sich zum Wort gemeldet. - Bitte.
GR Dr Franz Ferdinand Wolf (ÖVP-Klub
der Bundeshauptstadt Wien): Herr Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen
und Herren!
Ich kann es kurz machen: Wir werden dem
Subventionsansuchen der IG Kultur zustimmen. Wir halten - unabhängig von der
politischen Orientierung - es für eine wertvolle und wichtige Arbeit, die diese
IG Kultur leistet. Aber der Subventionsakt selbst soll hier kurz erwähnt und
die Abfolge, die bemerkenswert ist, in Kürze dargestellt werden.
Die IG Kultur hat im September ein Ansuchen in Höhe
von 239 000 EUR eingebracht und genau begründet, welche Aktivitäten
sie um dieses Geld machen will. Im Gemeinderatsausschuss, der sich im Februar
damit beschäftigt hat, waren diese 239 000 EUR auf mysteriöse Weise
zu einer Summe von 29 000 EUR geschrumpft. Dieser Akt, der in seiner
Zusammenstellung unschlüssig war, wurde letztlich beschlossen, im Februar hat
der Kulturausschuss 29 000 EUR an Subvention für die IG Kultur Wien
vergeben. Allerdings wurde der Antrag dann zurückgezogen.
Auf die Frage im Kulturausschuss, wie Ausgaben der IG
Kultur in Höhe von 239 000 EUR mit einer Subvention von
29 000 EUR finanziert werden können, hat man gemeint: Ja, da ist
wahrscheinlich eine große Zahl von Eigenleistungen - Stichwort Selbstausbeutung
- dabei. Dass dem Ganzen nicht so war, hat sich dann herausgestellt. Dieser
Antrag wurde, wie gesagt, zurückgezogen und neu eingebracht, und nun beschließen
wir einen Subventionsbetrag von 39 000 EUR.
Interessant ist nur, dass sich diese Summe in zwei
Anträgen, die die IG Kultur gestellt hat, wiederfindet, weitere fünf Anträge
wurden aber nicht genehmigt. Das heißt, man hat der IG Kultur offenbar geraten,
sie möge in Portionen um Subvention ansuchen, und jetzt werden
39 000 EUR genehmigt.
Dahinter steht offenbar ein System - und darum
erzähle ich das -, dass Subventionen auf Bestellung des Kulturamtes gemacht
werden. Den Subventionswerbern wird gesagt, wie viel Geld sie erwarten dürfen,
und dann sollen sie in dieser Höhe den Antrag stellen. Einreichung auf
Bestellung, nicht entsprechend dem Bedarf, den die Institution, die einreicht,
hat, sondern gemäß dem, was das Kulturamt zur Verfügung stellen will und wird.
Das ist eine Vorgangsweise, die wir ablehnen!
Hier muss es zu Änderungen bei der Subventionsvergabe
kommen. Es wird ja Gelegenheit geben, demnächst den Bericht zu diskutieren, in
dem die Frage gestellt wurde, welche abgelehnten Subventionsansuchen vorliegen.
Wir werden Gelegenheit haben, das zu diskutieren.
Aber diese Vorgangsweise ist öffentlich zu machen!
Diese Vorgangsweise kann nicht das Maß der Bewertung von Ansuchen und
Subventionswerbern durch die Bürokratie dieses Hauses sein. - Danke schön. (Beifall
bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum
Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Der Herr
Berichterstatter hat das Schlusswort.
Berichterstatter GR Petr Baxant: Meine Damen und Herren!
Herr GR Woller hat ausgeführt,
wie wichtig die Arbeit der IG Kultur für die Stadt und die Kulturschaffenden in
Wien ist. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Ich freue mich darüber,
dass die Subvention im Verhältnis zum letzten Jahr um 10 000 EUR
gestiegen ist, und bin mir sicher und gehe davon aus, dass es in Wien und im
Kulturamt keine Einreichungen auf Bestellung gibt.
Ich bitte um Zustimmung. -
Danke sehr.
Vorsitzender GR Günther Reiter:
Wir können gleich zur Abstimmung kommen.
Wer von den Damen und
Herren für die Postnummer 16 ist, bitte ich um ein Zeichen der Zustimmung. -
Das ist mehrheitlich, gegen die Stimmen der Freiheitlichen, so beschlossen.
Wir können die Postnummern
17 und 22 gleich abstimmen, es sind dazu keine Wortmeldungen erfolgt.
Die Postnummer 17 betrifft eine
Subvention an den Verein Wiener Kulturservice. Wer dafür ist, bitte ich um ein
Zeichen der Zustimmung. - Das ist mit den Stimmen der Sozialdemokraten und der
ÖVP beschlossen.
Die
Postnummer 22 betrifft eine Subvention an den Verein Wiener Stadtfeste. Wer dafür
ist, bitte ich um ein
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