Gemeinderat,
46. Sitzung vom 29.04.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 76 von 113
15. Bezirk um den Preis von 100 EUR gewürgt
wurde.
Man sieht, dass die Polizei immer öfter Opfer von
Angriffen und Gewaltattacken wird. Man sieht, dass die Exekutive im Regen
stehen gelassen wird, einerseits von der Frau Bundesministerin, keine Frage,
aber eben auch vom roten Wien, vom Herrn Bürgermeister, der in seinem Wirkungsbereich
auf jeden Fall Handlungen setzen könnte, die auch umsetzbar wären. Fekter
könnte handeln, es könnte auch Bgm Häupl handeln. Verantwortliche dieser Misere
sind auf jeden Fall die Politiker, nicht die Polizei, nicht die Bürger. Bgm
Häupl steht heute zum wiederholten Male hier heraußen und putzt sich ab. Er
könnte aber einiges machen.
Er sagt zum Beispiel, die Kriminalitätsbekämpfung ist
ganz klar Aufgabe des Bundes. Das wissen wir, keine Frage. Wie schaut es zum
Beispiel beim Thema der proaktiven Sicherheit, bei den Voraussetzungen in der
Gesellschaft, bei der Prävention, bei der Unterstützung der Exekutive, bei der
Entlastung der Exekutive aus? Da könnte man in Wien einige Maßnahmen setzen und
wir werden diese Maßnahmen heute als Anträge einbringen.
Wenn der Herr Bürgermeister davon spricht, dass hier
vom Kollegen Jung eine Show abgezogen wurde, kann ich nur sagen, diese Show hat
der Bürgermeister abgezogen, der alles verniedlicht, alles auf den Bund
abschiebt, während die Sicherheitssituation in Wien total entgleitet. Es müssen
sich Bürger damit zufriedengeben, auf Stammtische zu gehen, um dann beraten zu
werden, sich teure Sicherheitstüren zu kaufen, während in Wirklichkeit die
Politik handeln sollte. Der Bürgermeister, wie gesagt, streitet jede Schuld ab
und ist auch nicht bereit, weitere Handlungen zu setzen.
Beispiel Jugendkriminalität: Wir haben die jüngsten
Zahlen in den letzten Wochen bekommen. Ausländeranteil an Schulen in den Wiener
Bezirken, zum Beispiel in Hernals: 93 Prozent. (GR Godwin Schuster: Was
hat der Ausländeranteil mit der Kriminalität zu tun?) - Das hat sehr viel
damit zu tun. Ich werde es Ihnen gleich sagen, lieber Herr Kollege Schuster! In
Hernals sind in den Hauptschulen 93 Prozent Ausländer. In Margareten ist
ein Großteil der Volksschüler Ausländer, rund 85 Prozent. Aus
Polizeikreisen hört man, dass in den Bezirken, wo der Ausländeranteil in den
Schulen am höchsten ist, auch die Gewalt in der Schule am höchsten ist. Das ist
nachweisbar, das hört man von der Polizei. Ich weiß ganz genau, werter Herr
Kollege Schuster, Sie haben auch sehr viel Kontakt zur Polizei und Sie können
mir nicht erzählen, dass Ihnen die Beamten das nicht erzählen! (Beifall bei
der FPÖ.)
Das wäre dann, ehrlich gesagt, gelogen. Das sind ganz
klare Wahrnehmungen, die man nicht abstreiten kann. Es gibt monatlich vermehrte
Polizeieinsätze, vor allem in den Bezirken und an den Schulen, wo ein erhöhter
Ausländeranteil vorhanden ist.
Wenn man immer öfter in den Zeitungen liest, es
wurden schon wieder Nachwuchsgauner gestellt, Jugendbanden wurden festgenommen,
macht die Polizei wirklich eine gute Arbeit unter den schwierigsten
Bedingungen, aber man sieht, dass die Maßnahmen im roten Wien, von denen heute
der Herr Bürgermeister gesprochen hat, gescheitert sind, dass die Integration
und die Prävention, also die proaktive Sicherheit, im roten Wien gescheitert
sind. Die Dreistigkeit und Brutalität der meisten ausländischen
Nachwuchsgangster hat in den letzten Monaten zugenommen. Wie gesagt,
70 Prozent der Intensivtäter sind ausländischer Herkunft. Das zeigt auch
das Jugendgefängnis in Gerasdorf, wo 70 Prozent der Intensivtäter
ausländischer Herkunft sind.
Auf das Thema Bettelunwesen wird Kollege Lasar noch
eingehen. Keine Frage, Sie sind auch hier in unsere Richtung umgefallen. Sie
haben das Kinderbettelverbot beschlossen, aber es hindert Sie niemand daran,
auch ein generelles Bettelverbot einzuführen, vor allem angesichts der
Tatsache, dass auf den Wiener Straßen, vor den Supermärkten, in den
U-Bahn-Stationen die Leute immer mehr von Bettlern belästigt werden, die ganz
klar mafiös strukturiert sind und auch so auftreten. Da könnten Sie handeln.
Sie tun es aber nicht! Sie könnten unsere Vorschläge schon lange umsetzen!
Oder eine Entlastung der Exekutive: Die Exekutive sollte
weg von den stundenlangen Verwaltungsarbeiten und hin zur tatsächlichen
Präventionsarbeit und zur Verbrechensbekämpfung auf der Straße gebracht werden.
Wir haben bitte eine Steigerung bei Einbrüchen in Wohnungen von
25,8 Prozent, in Einfamilienhäusern von mehr als 58 Prozent, alles in
Wien, zum Beispiel im Bezirk Floridsdorf einen Anstieg von unglaublichen
175 Prozent und im Bezirk Donaustadt sogar von 253 Prozent, bei einer
gleichzeitigen katastrophalen Aufklärungsquote von 5 Prozent - nicht die
offiziellen 28 Prozent, sondern nämlich 5 Prozent. Das zeigt diesen
evidenten Sicherheitsnotstand in Wien!
Deswegen bringen wir mit
gutem Recht hier eine Dringliche Anfrage an den Bürgermeister ein, weil er in
seinem Wirkungsbereich tätig sein könnte. Aber Dank der jahrelangen Untätigkeit
des Bürgermeisters in Wien befinden wir uns in der Situation, in der wir uns
jetzt befinden.
Viele Polizisten, aber auch die Medien, haben schon
festgestellt, dass sich seit der Umsetzung des Schengen-Abkommens vor allem in
Ostösterreich ein massiver Anstieg der organisierten Kriminalität abspielt und
Wien als Bundeshauptstadt natürlich ein Kristallisationspunkt von kriminellen
Aktivitäten ist. Aber nicht nur das Innenministerium schaut dem Ganzen untätig
zu, sondern auch Bgm Häupl, der es in der Hand hätte, sicherheitspolitische
Akzente zu setzen. Aber er scheitert an den einfachsten Problemen, nämlich zum
Beispiel dem Bettlerunwesen oder den Hütchenspielern auf den Einkaufsstraßen
Herr zu werden.
Wir fordern, meine sehr geehrten Damen und Herren,
und Sie können es umsetzen, eine Koppelung von Stadtverwaltung und Polizei. Ich
bringe auch dazu einen Beschlussantrag gemeinsam mit meinen Kollegen ein:
„Der Bürgermeister wird
aufgefordert, gemeinsam mit den zuständigen Stadträten die Einrichtung von
Anlaufstellen im Bereich des Magistrats zu ermöglichen, wo die
sicherheitspolizeiliche Verwaltungstätigkeit bei der
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
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