Gemeinderat,
46. Sitzung vom 29.04.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 51 von 113
ausgezeichnete Maßnahme, aber was
haben die vielen Klein- und Mittelbetriebe davon, dass diese Anschlüsse dann
getätigt werden? (VBgmin Mag Renate Brauner: Machen die Heinzelmännchen
die Anschlüsse? Wer macht denn die Anschlüsse?) Das ist richtig, aber wo
ist die Förderung, wo könnte man im Großen und Ganzen etwas für die Klein- und
Mittelbetriebe tun? (VBgmin Mag Renate Brauner: Das machen die
Stadtwerke ja nicht selbst!) Die Wiener Stadtwerke machen das in den
meisten Fällen, und die Fernwärme macht das im Großen und Ganzen. (VBgmin Mag Renate Brauner: Das machen doch die Klein- und
Mittelbetriebe!)
Aber es geht ja nur darum, immer auch eine
Neiddiskussion zu bringen. Mein Kollege Neuhuber hat das schon ausgeführt, weil
ja heute in letzter Sekunde dann doch ein Antrag von der SPÖ wegen der
Aktienbesteuerung und Ähnlichem mehr gekommen ist. Und da möchte ich vor allem
auf einen Begründungssatz eingehen, warum es derzeit keine Steuerdiskussion
geben soll: Um ganz einfach wieder das Vertrauen in den Wirtschaftsstandort
Wien und in die Wiener Wirtschaft zu haben. Und es steht da wortwörtlich
drinnen: „Mehr Privat, weniger Staat hat sich als fatal erwiesen." Ich glaube,
es gibt keine bessere Lösung als die soziale Marktwirtschaft, meine Damen und
Herren. Es ist hier ganz einfach effizient gehandelt worden.
Wir brauchen aber, und jetzt zitiere ich den Herrn
Bürgermeister von heute (GR Karlheinz
Hora: Ja, das „sozial" ist wichtig bei der Marktwirtschaft!), Herr
Kollege Hora, ich zitiere von heute. Der Herr Bürgermeister hat in
Klosterneuburg gesagt: Wenn wir eine soziale Marktwirtschaft haben, dann
brauchen wir Regeln. Und er hat davon gesprochen, dass die Regeln eingehalten
werden müssen. Das ist richtig, und es ist wichtig. Und wenn wir die Regeln bei
der sozialen Marktwirtschaft haben, dann ist es ganz einfach ein Erfolgsmodell,
dann wird hier ganz einfach effizient am Wohlstand gearbeitet. (GR Karlheinz
Hora: Es würde mich freuen, das Wort „sozial" im neuen Programm der ÖVP zu
finden! Das würde mich wirklich sehr freuen!) Und da ist es ganz, ganz
wichtig, dass wir daran nicht rütteln, dass wir keine Retro-Wirtschaftspolitik
betreiben und wieder zu einer Verstaatlichung kommen.
Kollege Strobl, noch ganz kurz vielleicht. Du hast es
selbst erwähnt, der WWFF hat im ganzen Jahr 45 Millionen EUR für die
Klein- und Mittelbetriebe gehabt. Auch ich bin davon überzeugt, dass die ein
wichtiger Faktor in der Wiener Stadt und in der Wiener Wirtschaft sind, aber da
gibt es nicht mehr. Im WWFF gibt es derzeit business as usual. Es wird nicht
mehr gemacht, es werden nicht mehr Anreize geschaffen, es wird ganz einfach
nicht offensiv auf die Wiener Wirtschaft zugegangen und gesagt, hier soll mehr
investiert werden. (GR Friedrich Strobl:
Das stimmt ja nicht!)
Und bei der Lehrlingsausbildung. Wie oft haben wir
zum Beispiel gesagt – ein kleiner Hinweis auf die Lehrlingsausbildung –, könnte
da nicht auch die Gemeinde Wien oder die SPÖ mehr machen? Der Antrag von uns
war einmal, zum Beispiel die Kommunalsteuer für Lehrlingsentschädigung ganz
einfach wegzulassen. Auch hier ist nichts passiert, meine Damen und Herren.
Ich glaube daher, es sind schöne Worte gefallen, es
sind Worte der Beruhigung gefallen, aber im Endeffekt war es ein Beginn des
Wahlkampfes für die nächsten Gemeinderatswahlen. – Danke schön. (Beifall bei
der ÖVP.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Zu
einer tatsächlichen Berichtigung zu Wort gemeldet hat sich Herr GR Strobl. Bitte
schön. Die Redezeit beträgt drei Minuten.
GR Friedrich Strobl (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Meine sehr
geehrten Damen und Herren!
Ich muss mich da zu Wort melden, denn der Kollege
Aichinger hat hier in den Raum gestellt, dass die 42 Millionen EUR
Subvention – so war die Formulierung – an die Wiener Linien aus der
Wirtschaftsförderung kommen. (GR
Dkfm Dr Fritz Aichinger: Aus dem Konjunkturpaket!)
Das ist nicht der Fall. Das ist ein zusätzliches Geld
für die Wiener Linien, und das ist für zusätzliche Investitionen. Und ein
kleiner Nachsatz: Das machen nicht die Wiener Linien selbst. Da werden Klein-
und Mittelbetriebe beschäftigt. Das nützt den Klein- und Mittelbetrieben.
Und wenn ich schon da bin und drei Minuten habe, dann
nehme ich auch gleich die zweite tatsächliche Berichtigung vor. Der Kollege
Aichinger hat gesagt, es wird im Wiener Wirtschaftsförderungsfonds nicht mehr
für die Wiener Wirtschaft gemacht.
Wir haben das Budget um 30 Prozent erhöht, und
wir haben selbstverständlich auch neue Aktionen für die Wirtschaftstreibenden
in dieser Stadt. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Frau
GRin Mag (FH) Wehsely, bitte schön.
GRin Mag (FH) Tanja Wehsely (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Liebe
Kolleginnen und Kollegen!
Wir haben einen wichtigen Punkt noch nicht
ausführlich besprochen, das ist Arbeitsmarkt und Beschäftigung, den ich gerne
noch ein bisschen mehr ausführen würde, auch ein paar interessante Sachen dazu.
Da komme ich dann auf meinen Vorredner auch noch zurück mit den guten Tipps,
was die Lehrlingsausbildung in Wien betrifft und so weiter. Da haben wir ein
paar interessante Sachen, aber dazu vielleicht zum Schluss mehr.
Ich möchte es ruhig halten, denn
es ist sicherlich ein ganz, ganz wichtiges Thema. Wir stehen, wie VBgmin
Brauner auch schon ausgeführt hat, den Wiener Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmern zur Seite; nicht erst jetzt in der Krise, aber jetzt während der
Krise und in der Krise stärker denn je. Der WAFF – Sie wissen es alle – als
Wiener Instrument der Arbeitsmarktpolitik ist die Stelle, ist der Hafen, wo es
darum geht, Menschen zu qualifizieren, weiterzubilden, zu schulen, sie zu
beraten, sie auch zu fördern, und zwar ganz real mit viel Geld für betroffene
Wienerinnen und Wiener, für interessierte
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular