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Gemeinderat, 46. Sitzung vom 29.04.2009, Wörtliches Protokoll  -  Seite 52 von 113

 

Wienerinnen und Wiener. Und das machen wir nicht erst seit unlängst, das machen wir schon lange, aber wir machen es natürlich auch in Zeiten der Krise verstärkt.

 

Qualifizierung und Schulung als Schlüssel zur Beschäftigung und auch zur Beschäftigungsfähigkeit, die ganz, ganz wichtig ist – nämlich auch zu individuell befriedigender Beschäftigung, das darf man auch nie außer Acht lassen –, ist für uns immens wichtig. Arbeit und Beschäftigung – wir wissen es alle – ist für uns besonders bedeutend, ist Sinnstiftung, ist Teilhabemöglichkeit in unserer Gesellschaft. All dem fühlen wir uns in höchstem, höchstem Maße verpflichtet, auch mit unseren Paketen, die wir extra für Konjunktur und Beschäftigung in Zeiten der Krise geschnürt haben. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Die Stadt Wien stellt dem WAFF sowieso jährlich 56 Millionen EUR zur Verfügung. Wir haben sofort zusätzliche 10 Millionen EUR in den WAFF geschickt, wir haben sofort 10 Millionen EUR mehr zur Verfügung gestellt für arbeitsmarkt- und beschäftigungsrelevante Maßnahmen, Angebote und Projekte. Sie wissen auch, dass die Leistungen des WAFF sowieso zu 60 Prozent plus Frauen zur Verfügung gestellt werden, Frauen zugute kommen, wenig und niedrig qualifizierten Menschen zugute kommen und in einem großen Ausmaß – ein Viertel ungefähr – auch Migrantinnen und Migranten.

 

Es ist also ein sehr sozialer, ein sehr direkter Ansatz, der hier verfolgt wird mit unserer Arbeitsmarktpolitik und unserem Instrument, dem Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds, denn das Thema Nummer 1 ist die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. Jeder Arbeitsplatz, der gehalten werden kann, jeder Arbeitsplatz, der gesichert werden kann, der geschaffen werden kann, ist jede Anstrengung wert, die wir auch bereit sind zu unternehmen. Jede Anstrengung!

 

Wie auch schon angesprochen wurde, unser Gegenüber im Bund ist jetzt glücklicherweise ein guter alter Freund, es ist der Sozial- und Arbeitsminister Rudi Hundstorfer – das macht einen großen Qualitätsunterschied zu früher aus, das sei auch noch einmal gesagt –, und wir haben zusammen ein Paket geschnürt von insgesamt 33 Millionen EUR für den Wiener Arbeitsmarkt, für beschäftigungswirksame Angebote, Projekte und Maßnahmen, die den Wiener Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zur Verfügung stehen, jetzt schon und verstärkt auch in naher Zukunft. Die Angebote reichen von natürlich vermehrter Schulung über Bildungskarenz Plus, über Stiftungsmaßnahmenausbau. Es ist eine große Bandbreite, mit der wir, wie schon gesagt, niemanden im Regen stehen lassen wollen.

 

Wir haben im WAFF alle Stiftungen aufgestockt, die wir bisher schon hatten, offene Arbeitsstiftungen und darüber hinaus. Wir stehen den Wiener Betrieben und den Wiener Beschäftigten als Partner zur Verfügung in der Beratung, in der engen Kooperation mit dem Arbeitsmarktservice. Wir haben gemeinsam mit dem AMS auch im Stiftungsbereich eigene Pakete geschnürt. Da sei auch wieder der Bereich der KMUs angesprochen, der kleinen Betriebe.

 

Wir haben eine neue Maßnahme im Bereich der Stiftungen, nämlich einen erweiterten Zugang für kleine Unternehmen, die sich die Beiträge in die Arbeitsstiftungen nicht leisten können. Da nehmen wir Abstand davon, oder es sind geringere Beiträge, die zu zahlen sind. Das ist eine wirklich wichtige Maßnahme und das ist im Stiftungsbereich auch eine neue Maßnahme.

 

Wir haben Bildungskarenz Plus auch in Wien eingeführt, was bedeutet, Unternehmen werden unterstützt, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer werden qualifiziert, können sich in der Krise aufschulen, umschulen, weiterbilden und so hoffentlich auch gestärkt daraus hervorgehen, sodass sie sozusagen im Unglück, das ihnen möglicherweise widerfährt und das man auch wirklich ernst nehmen muss und wo man an ihrer Seite stehen muss mit allem, was uns zur Verfügung steht, zumindest für ihr persönliches Weiterkommen gut gerüstet sind und weitergebildet werden.

 

Da ist sicherlich der Krise auch nachhaltig zu begegnen und nachhaltig zu investieren. Mit gezielter Weiterbildung, Aus- und Fortbildung ist sicher eine Investition getätigt, die den Menschen nützt und die auch der Wirtschaft nützt.

 

Eines der wichtigsten Felder haben wir auch noch nicht zur Genüge diskutiert, wo es sich sehr, sehr lohnt zu investieren, was wir auch immer getan haben – und da komme ich dann auch noch zu den Ausführungen im Bereich Lehrlinge et cetera –, das ist natürlich der Jugendbereich. Also wenn sich wo der Kampf um Arbeitsplätze und Ausbildung wirklich, wirklich, wirklich lohnt und er ganz, ganz dringend nötig ist, dann ist das im Bereich der Jugendausbildung.

 

Das Jugendpaket der Stadt Wien, das auch bisher schon bestand, umfasst über 3 000 Plätze in einer überbetrieblichen Lehrausbildung, die wir gemeinsam mit dem Arbeitsmarktservice, dem WAFF durchführen. Es besteht natürlich auch in der Förderung von Lehrbetrieben in der Wirtschaft – es existiert faktisch keine ungeförderte Lehrausbildung mehr –, in der Beratung und Betreuung von jungen Menschen, seien es jetzt mädchenspezifische Sachen, atypische, also sozusagen nicht mädchenspezifische Berufe. Mit „Sprungbrett", „Amandas Matz" oder sonstigen Beratungsstellen oder auch anderen Beratungen ist man bestrebt, besonders auf diese Situationen einzugehen, ebenso mit unserem Bildungsbonus für erfolgreich abgeschlossene Lehrausbildung et cetera, et cetera. Das ist alles schon im Regelprogramm der Stadt Wien und des WAFF.

 

Wir haben das aufgestockt, wir haben sofort reagiert, wir haben sozusagen mit jetzigem Stichtag 3 750 Plätze in der überbetrieblichen Lehrausbildung. Das ist immens viel. Wir haben sie sofort aufgestockt. Damit auch kurz zum Kollegen Margulies, weil du gemeint hast, Martin, ihr seid die Einzigen gewesen, die gewusst haben, dass die Krise kommt, alle anderen haben es noch geleugnet. (GR Dipl-Ing Martin Margulies: Ihr habt es geleugnet!) Wir haben es noch geleugnet, was weiß ich was. Wir wussten sofort, noch bevor sozusagen die große Diskussion ausgebrochen war, natürlich auch schon in den

 

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