Gemeinderat,
46. Sitzung vom 29.04.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 27 von 113
Geschäftsgruppe Finanzen, Wirtschaftspolitik und Wiener Stadtwerke hat sich gemäß § 16 der Geschäftsordnung zu einer Mitteilung betreffend „Wien für dich – Wiens Maßnahmen gegen die Krise" zum Wort gemeldet. Ich erteile es ihr, wobei ich bemerke, dass ihre Redezeit mit 40 Minuten begrenzt ist.
VBgmin Mag Renate Brauner:
Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich möchte Sie heute mit dieser Mitteilung an den
Wiener Gemeinderat unter dem schon zitierten Titel „Wien für dich – Wiens
Maßnahmen gegen die Krise" im Detail darüber informieren, welche Schritte
die Stadtregierung unternommen hat und weiterhin unternehmen wird, um den zu
beobachtenden und - folgt man den nationalen und internationalen Prognosen -
sich verstärkenden Abschwung möglichst zu dämpfen, gut hintanzuhalten.
Ich möchte gleich zu Beginn mein Credo formulieren
und auch das, was Grundlage all unserer Arbeit ist: Erfolgreich können und werden
wir nur gemeinsam sein, wenn wir alle Kräfte bündeln. - Wien tut das, sehr
geehrte Damen und Herren, und ich denke, in den letzten Monaten mit
herzeigbaren Ergebnissen.
Wir leben, wie wir seit gestern wissen, in der
lebenswertesten Stadt der Welt. Wir haben erstmals Zürich eingeholt und dabei
gleich überholt. (Ironische Heiterkeit
und Zwischenrufe bei der ÖVP und von GR Mag Wolfgang Jung.) Darüber kann
man lachen, wenn einem die Lebensqualität der Wiener und Wienerinnen nicht
ernst ist. Uns ist sie ernst, wir sind stolz darauf. Wir glauben, dass das eine
große Leistung ist, eine Anerkennung für unsere Stadt und für alle, die für die
Lebensqualität in dieser Stadt arbeiten. Das sind die Mitarbeiter und
Mitarbeiterinnen, aber vor allem alle Wiener und Wienerinnen. (Beifall bei
der SPÖ.)
Ihnen ist zu danken für diese Qualität, denn sie, die
Wiener und Wienerinnen, ob sie jetzt hier im Magistrat arbeiten, in einem
privaten Unternehmen sind, ob sie Pensionisten oder Pensionistinnen sind,
Arbeitnehmer oder Arbeitnehmerinnen, Unternehmer oder Unternehmerinnen - sie
prägen diese Stadt. Und wenn wir weltweit bei der Lebensqualität so weit vorne
liegen, dann ist das ihr Ergebnis, ihnen ist zu danken.
Wir fragen natürlich: Warum?, und: Welche Ergebnisse
haben sich denn hier geändert, was hat dazu geführt, dass Wien hier
Nummer 1 ist? Denn Sie wissen, in den vergangenen Jahren war es immer ein
Kopf-an-Kopf-Rennen mit Vancouver und Zürich. Haben sich denn diese beiden
Städte so verschlechtert? – Nein! Die Antwort darauf ist: Es haben sich nicht
Vancouver und Zürich verschlechtert, sondern Wien hat schlicht und einfach seit
dem letzten Jahr positiv zugelegt. Und ich denke, dass das schon auch ein
Ergebnis von konsequenter Anstrengung und konsequenter Arbeit ist, worauf wir
stolz sein können. (Beifall bei der SPÖ.)
Wir haben unsere Position deswegen erreicht, weil wir
uns, und das lässt sich bei dieser Studie sehr genau herauslesen, vor allem im Bereich
der Wohnungen - die Diskussion vorher hat das ja bewiesen - noch weiter
verbessert haben, vor allem aber auch im Bereich des Kulturlebens, der
Freizeitangebote.
Wir haben deswegen diese Spitzenposition - und auch
das ist nicht Selbstlob von unserer Seite, sondern Ergebnis dieser
internationalen und weltweit sehr beachteten Studie -, weil wir eine sichere
Millionenstadt sind, weil wir ökologisch vorangehen, weil wir eine soziale
Stadt sind, weil wir Gesundheit, Bildung, einem guten Nahverkehr höchsten
Stellenwert beimessen - und weil wir uns als Stadtregierung gemeinsam mit allen
anderen stark für den Wirtschaftsstandort engagieren. Von nichts, sehr geehrte
Damen und Herren, kommt nämlich nichts, wie es im Volksmund richtigerweise
heißt. Die Mercer-Studie bestätigt den Wiener Weg, und sie ist ein Ansporn für
uns alle.
Sehr geehrte Damen und Herren! Ich bin seit meinem
Amtsantritt sehr viel in Wiener Betrieben unterwegs, ich habe viele
Arbeitsstätten besucht, ich war bei den Menschen, bei den Unternehmern und
Unternehmerinnen, ich habe sehr viel mit Personalisten und Personalistinnen
gesprochen, mit den Betriebsräten und Betriebsrätinnen, denn ich bin zuständig
für die Unternehmungen der Stadt. Und vor Kurzem habe ich eine ganz spannende
Firma besucht, TTTech, ein Unternehmen mit Sitz im 4. Bezirk, das sich auf
das Entwickeln von zeitgesteuerten Computersystemen konzentriert hat und sich
damit einen wirklich internationalen Namen gemacht hat. Wien ist das
internationale Headquarter, und Wien ist das Entwicklungszentrum weltweit. Das
ist ein wirkliches, echtes Wiener Vorzeigeunternehmen, und es symbolisiert auf
sehr positive Art und Weise den Technologiestandort Wien.
Was mich besonders gefreut hat: Es wurden schon
mehrfach innovative Entwicklungen von TTTech durch ein Förderinstrument der
Stadt Wien unterstützt. Und das sagen die Damen und Herren dort auch, dass für
ihre Grundarbeit, für ihren Start, das Förderinstrument der Stadt Wien
ausschlaggebend war im positiven Sinn. Ich denke, das beweist, dass die
Förderinstrumente der Stadt gut wirken und dass sie richtig eingesetzt sind.
Diese von TTTech entwickelten Produkte befinden sich
international in äußerst spannenden Bereichen: im Bereich der Automobile, im
Luftfahrtwesen, bei den Nutzfahrzeugen. Und wenn die Entwicklung weiter so gut
geht, dann, so haben mir die Damen und Herren dort erzählt, wird Technik made
in Vienna auch bald zum Mond fliegen, denn auch die NASA ist Kundin von TTTech.
(Zwischenruf von GR Mag Wolfgang Jung.) –
Auch darüber können Sie sich lustig machen. Man kann sich über alles lustig
machen. Wenn man Unternehmen nicht ernst nimmt, wenn man die Wirtschaft nicht
ernst nimmt, wenn man Menschen nicht ernst nimmt, dann ist das sehr
bedauerlich. - Wir nehmen sie ernst, und dass unser Weg der richtige ist,
beweist, glaube ich, gerade ein Unternehmen wie TTTech. (Beifall bei der SPÖ.)
Aber, sehr geehrte Damen und
Herren, gerade dieses Unternehmen zeigt natürlich auch, mit welchen
Schwierigkeiten die Wiener Wirtschaft im Moment zu kämpfen hat, denn ein großer
Teil der Produkte von
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