Gemeinderat,
45. Sitzung vom 26.03.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 100 von 106
werden. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als Nächster
zu Wort gelangt Herr GR Mag Maresch.
GR Mag Rüdiger Maresch (Grüner Klub
im Rathaus): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Frau
Berichterstatterin! Meine Damen und Herren!
Ich habe mir eigentlich lange überlegt, ob ich mich
zu Wort melden soll oder nicht. Aber diese Entschuldigungen um die Deponie am
Rautenweg sind wirklich ganz eigenartig! Vor Kurzem haben wir die Akten vom
Kontrollamt bekommen. In diesen steht, dass das Rinterzelt bei Stürmen über 150
Stundenkilometer zu räumen ist, weil dann das Dach davon fliegt.
Unabhängig davon möchte ich sagen, dass man an Hand
der Deponie Rautenweg sieht, wie in Wirklichkeit in Wien Müllpolitik gemacht
wurde. Man hat immer geglaubt, dass man autark sein kann, irgendwann einmal den
Müll wegschmeißen wird und dieser dann verschwindet.
Faktum ist, dass 30 Prozent des Mülls, der in
Wien verbrannt wird, natürlich auch deponiert werden muss, und zwar als
Schlacke und als Filterstaub. Und diese 30 Prozent kommen natürlich zur
Deponie Rautenweg. Es war aber auch sonnenklar, dass die Rautenweg-Deponie
irgendwann einmal zu sein wird. Und was tut man dann? – Man kann nicht
einfach irgendwo eine Mülldeponie neu aufmachen. Man weiß, wenn man sich die
Mülldeponien in Niederösterreich, im Burgenland oder in anderen Ländern, etwa
in Italien, anschaut, dass man dafür ganz viel zahlen muss.
Welchen Weg geht Wien? – Man widmet ein bisserl
um und wird die Mülldeponie vergrößern. Aber irgendwann ist Schluss. Die Stadt
Wien müsste sich endlich überlegen, wie man Müllvermeidung angeht, denn dann
wird man auch weniger deponieren müssen! So lange man immer nur die Deponie
vergrößert, wird einem nichts dazu einfallen. – Das ist der Grund, warum
wir dieser Flächenwidmung nicht zustimmen können.
Zu den Fallwinden: Werte Frau Kollegin Schrödl! Es
wurde uns bei einer Bürgerversammlung in der Donaustadt vom Herrn
Bezirksvorsteher, von Herrn Planungsdirektor Buchinger und von Herrn Jakoubek
von der WED betreffend Fallwinde versprochen, dass etwas dagegen unternommen
werden wird. Es gibt eine Studie von Weatherpark dazu, aus der hervorgeht, dass
wir Spoiler und windbrechende Maßnahmen brauchen.
Heute sagt die WED: Das können wir nicht machen, weil
uns die Gebäude nicht gehören! Die WED will es nicht bezahlen, und die Stadt
Wien will es auch nicht bezahlen. Das ist in Wirklichkeit der Grund, warum man
jetzt sagt, dass die Spoiler nichts bringen, wenn sich der Wind ändert, und auf
die Idee gekommen ist, dort ein paar Bambusblumenstöcke hinzustellen. – In
dem Papier steht allerdings, dass der Wind zu zwei Dritteln im Jahr aus
Nordwesten kommt, und dafür sind die Spoiler gedacht. Diese wurden damals aber
nicht gebaut, das kostet ein paar Millionen Euro, und die Leute haben jetzt ein
Problem.
Ich frage mich ganz ernsthaft: Kommen dort jetzt
wirklich Bambusblumenstöcke hin? Wird irgendjemand aus dem Bezirk immer dann,
wenn sich der Wind ändert, die Bambusblumenstöcke verstellen? Da bin ich
wirklich gespannt! Das ist eine Billigvariante, die wohl etwas bringen kann.
Faktum ist aber, dass die WED zahlen muss. Die WED gehört Bank Austria
Immobilien, und Bank Austria Immobilien hat schon einmal mehr Geld gehabt, sie
hat aber noch immer genug Geld, um die Spoiler zu bezahlen anstatt
irgendwelcher Blumenstöcke, die vielleicht etwas bringen. Deswegen stimmen wir
beiden Anträgen zu. – Danke schön. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Zu Wort
ist niemand mehr gemeldet. Die Frau Berichterstatterin verzichtet auf das
Schlusswort.
Wir kommen zur Abstimmung über das Geschäftsstück.
Wer diesem zustimmen kann, gebe bitte ein Zeichen mit
der Hand. – Ich stelle die Zustimmung bei der SPÖ fest. Das ist die
ausreichende Mehrheit.
Es liegen mir einige Beschluss- und
Resolutionsanträge vor.
Der erste Antrag der FPÖ zu diesem Geschäftsstück
betrifft die Streckenführung der Straßenbahnlinie 25. Wer diesem Antrag
zustimmen kann, möge bitte ein Zeichen mit der Hand geben. – Das ist die
FPÖ. Das ist nicht die erforderliche Mehrheit.
Der zweite Antrag der FPÖ betrifft die gefährlichen
Fallwinde in der Donau-City. Die sofortige Abstimmung wird verlangt. Wer diesem
Antrag zustimmen kann, gebe bitte ein Zeichen mit der Hand. – Zustimmung
erfolgt von ÖVP, FPÖ und GRÜNEN. Das ist nicht die erforderliche Mehrheit.
Ich komme nun zum Beschlussantrag der FPÖ betreffend
Fluglärmmessungen in Wien. Auch diesbezüglich wird formell die sofortige
Abstimmung verlangt. Ich bitte jene, die diesem Antrag zustimmen können, um ein
Zeichen mit der Hand. – ÖVP, FPÖ und GRÜNE stimmen zu. Das ist nicht die
erforderliche Mehrheit.
Der nächste Antrag der FPÖ betrifft neue Verträge für
die Flughafenvorstände. Wer diesem Antrag zustimmen kann, den bitte ich um ein
Zeichen mit der Hand. – Zustimmung erfolgt von der FPÖ und den GRÜNEN. Somit
ist das nicht die erforderliche Mehrheit.
Der nächste Antrag der FPÖ betrifft
Gehsteigerrichtungen in Eßling. Wer diesem Antrag zustimmen kann, gebe bitte
ein Zeichen mit der Hand. – Das ist die FPÖ. Das ist nicht die erforderliche
Mehrheit.
Der letzte Antrag ist ein Antrag der ÖVP betreffend
Maßnahmen zur Beseitigung der Unfallgefahren durch Windböen auf der
Donauplatte. Auch hier wird die sofortige Abstimmung verlangt. Wer diesem
Antrag zustimmen kann, gebe bitte ein Zeichen mit der Hand. – Das sind
ÖVP, FPÖ und alle GRÜNEN. (Zwischenrufe
bei den GRÜNEN.) Das ist nicht die erforderliche Mehrheit.
Jetzt gelangt die Postnummer 53
der Tagesordnung zur Abstimmung. Sie betrifft die „Gemeinsame Kreditaktion“
2009. Wer diesem Antrag zustimmen kann, gebe bitte ein Zeichen mit der Hand. – Ich stelle die
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