Gemeinderat,
45. Sitzung vom 26.03.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 99 von 106
ich befürworte.
Ich lehne beide Anträge, die ich jetzt genannt habe,
ab. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als
Nächste am Wort ist Frau GRin Puller.
GRin Ingrid Puller (Grüner Klub im
Rathaus): Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrte Frau Vorsitzende!
Ich musste mich jetzt nachmelden, weil wirklich so
viel Unsinn und so viele Unwahrheiten in diesem kurzen Antrag bezüglich
Streckenführung der Linie 25 – was sie jetzt ausgebessert haben – enthalten sind, dass ich
jetzt argumentieren muss, warum wir dagegen stimmen.
Dass es die Straßenbahnlinie 26 ist, die durch die
Tokiostraße führt, haben Sie jetzt widerlegt, Sie meinten, es sei Tippfehler.
Es gehört aber schon etwas dazu, dass man sich in einem so kurzen Antrag
dreimal vertippt! Das zeigt, dass man nicht einmal weiß, um welche
Straßenbahnlinie es sich in Zukunft handeln wird!
Zweitens meinen Sie, dass dort Grünflächen vernichtet
werden. Diese Grünfläche, die immer schon als Straßenbahntrasse gebaut wurde,
ist jetzt sozusagen eine Gackerlwiese. Das wissen Sie wahrscheinlich so gut wie
ich. Und es trifft nicht zu, dass dort Gründflächen vernichtet werden. Ganz im
Gegenteil! Hinter der Tokiostraße wird ein riesiger Park errichtet, und zwar der
Kirschblütenpark, es kann also keine Rede von Grünflächenvernichtung sein.
Sie behaupten, dass dadurch der Wert der Wohnungen
massiv gemindert werde. Herr Mahdalik! Es führt bereits jetzt ein öffentliches
Verkehrsmittel durch die Tokiostraße, nämlich der Bus 27A. Dieser Bus 27A wird
dann abgelöst durch eine Straßenbahn, also durch ein hochrangigeres
Verkehrsmittel, und durch ein hochrangigeres Verkehrsmittel werden Wohnung
aufgewertet, falls Sie das nicht wissen. Daher lassen wir Ihre Argumentation nicht
gelten!
Außerdem haben wir voriges Jahr von der TU eine
Lärmemissionsmessung durchführen lassen und haben die Lärmemission von Bussen
mit der von Straßenbahnen auf gerader Strecke verglichen. Die Busse waren um
7,2 dB lauter, was für das menschliche Ohr den Eindruck der doppelten
Lautstärke vermittelt. Daher sollen doch die Leute aus der Tokiostraße froh
sein, wenn sie ein hochrangigeres und leiseres öffentliches Verkehrsmittel
bekommen!
Außerdem denke ich, dass bei Ihrer Argumentation,
weil es anscheinend in diesem Gebiet wenig bis gar keine MigrantInnen gibt, die
man als Werkzeug benutzen kann, um Wählerstimmen zu erhaschen, jetzt die
Straßenbahn herhalten musste und quasi als Beelzebub verkauft wird. Deshalb
stimmen wir Ihrem Antrag sicherlich nicht zu. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als
Nächste am Wort ist Frau GRin Schrödl.
GRin Karin Schrödl (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrte Damen und
Herren!
Ich stelle fest, dass sich Kollege Mahdalik
offensichtlich schon in einem erwünschten vorzeitigen Wahlkampf befindet. Er
betreibt beinharte Klientelpolitik, wenn er meint, irgendwo zwei Wählerstimmen
abkassieren zu können. Zu diesem Zweck stellt er sich gegen jede Maßnahme,
egal, wie sinnvoll sie ist.
Die Aufschließung der Tokiostraße durch eine
Straßenbahn ist sinnvoll und richtig und bringt für die Bürgerinnen und Bürger
eine wesentliche Verbesserung. Kollegin Puller hat jetzt schon viel Positives
darüber gesagt. Und wenn sie diese Grünfläche als Gackerlstreifen bezeichnet,
dann ist dem eigentlich nichts hinzuzufügen. Das ist völlig richtig!
Zur Gehsteigverpflichtung in Eßling: Es gibt
bezüglich Gehsteigverpflichtung eine klare Linie in der Donaustadt. Im Hinblick
darauf finde ich es schlimm, dass Sie gegen eine Gehsteigverpflichtung sind!
Jeder weiß, wie gefährlich es für ältere, gebrechliche Personen, für Kinder
oder auch für Frauen mit Kinderwagen ist, sich auf der Straße fortbewegen zu
müssen. – Wir sind der Meinung, diese Bürgerinnen und Bürger haben die
Sicherheit eines Gehsteigs verdient und stehen voll hinter dieser Maßnahme.
Zur Donau-City: Es wundert mich nicht, dass Toni so
etwas vergisst. Aber dass auch Kollege Parzer das vergisst, erstaunt mich
wirklich! Es gibt im Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr einen noch
offenen Antrag bezüglich Fallwinde und Lärm auf der Donauplatte, über den
bereits einmal berichtet wurde. (GR Alfred Hoch: Es geht jetzt aber nichts
weiter! Das wird verschleppt!)
Dann fragt im Ausschuss nach! Wenn man jetzt in jeder
Gemeinderatssitzung einen diesbezüglichen Antrag stellt, macht das nicht
wirklich sehr viel Sinn! Außerdem wurde schon angesprochen, dass es am 1.4.2009
eine BürgerInnenversammlung zu diesem Thema geben wird. Du weißt offensichtlich
nur das, was in der Zeitung steht. Ich bin aber sicher, dass Norbert Scheed
dort sehr sinnvolle Maßnahmen zur Bekämpfung der Fallwindproblematik in der
Donau-City vorstellen wird. (GR Alfred Hoch: Das hätte er schon vor zwei
Jahren machen können!)
Zum Fluglärm sage ich lieber
gar nichts. Kollege Valentin hat das schon oft sehr ausführlich erklärt. Daher
weiß ich nicht, ob das alle noch einmal hören wollen. Kollege Mahdalik! Wenn
das von dir noch nicht verstanden wurde, dann wird er es dir, wie ich glaube,
unter vier Augen gerne noch einmal erklären!
Zu den Anträgen sage ich ganz einfach: Meine Fraktion
wird natürlich alle fünf Anträge ablehnen.
Zum Plandokument selbst: Wir halten es für sehr wichtig,
grundsätzlich Vorsorge für eine moderne und zeitgemäße Abfallbeseitigung zu
treffen. Das heißt nicht zwingend, dass die Laufzeit der Deponie verlängert
oder diese ausgebaut wird. Es wird nur die Möglichkeit dazu geschaffen.
Aber auch sonst ist dieses
Plandokument sehr wichtig. Die Verkehrsflächen werden dringend benötigt. Die
Bewohnerinnen und Bewohner dieser Gegend haben es verdient, vom Verkehr
entlastet zu werden. Deshalb hoffe ich, dass alle das noch einmal überdenken
und diesem Plandokument doch ihre Zustimmung erteilen
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