Gemeinderat,
45. Sitzung vom 26.03.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 98 von 106
Fluglärm Betroffene meinen,
dass die Fluglärmmessungen in Zukunft nicht nur nach dBA, sondern auch nach dBC
durchgeführt werden sollen, weil dieser Messwert – im Gegensatz zu den
Messungen nur nach dBA – die Realität der tatsächlichen Belastungen
widerspiegelt. Der Antrag lautet folgendermaßen:
„Der Gemeinderat spricht sich dafür aus, dass die
Stadt Wien in Zusammenarbeit mit dem Flughafen deutlich mehr fixe
Fluglärmmessstellen im Wiener Stadtgebiet einrichtet, zusätzlich mobile Messeinheiten
anschafft, wobei die Lärmmessungen künftig nach dBC durchzuführen sind.
Die sofortige Abstimmung wird verlangt.“
Der vierte Antrag befasst sich im weitesten Sinne
auch mit dem Flugverkehr, und zwar mit den jetzt verlängerten Vorstandsverträgen
zweier SPÖ-Günstlinge und eines ÖVP-Günstlings, die pro Nase doppelt so viel
wie der Wiener Bürgermeister pro Jahr einstreifen und insgesamt an die
7 Millionen EUR in den nächsten fünf Jahren kosten werden, obwohl sie
gerade dabei sind, bei Skylink hunderte Millionen Euro in den Sand zu setzen.
Wir halten diese Summen für obszön! Und wir halten das gerade angesichts der
Wirtschaftskrise für nicht angebracht! Daher lautet der freiheitliche Antrag
wie folgt:
„Der Gemeinderat spricht sich dafür aus, dass die
Stadt Wien für eine umgehende Reduktion der Flughafenvorstände von derzeit drei
auf nur noch zwei und eine Kürzung der Vorstandsgehälter auf maximal
200 000 EUR pro Jahr vehement eintritt.
Wir verlangen die sofortige Abstimmung.“
Der fünfte und letzte Antrag befasst sich mit einem
Problem in Eßling. Wer die Situation und die Gegebenheiten tatsächlich kennt,
wird diesem Antrag wohl zustimmen. Es geht darum, dass eine
Gehsteigverpflichtung in einem Siedlungsgebiet eingelöst wird, die
verkehrstechnisch sinnlos ist und finanziell für die Betroffenen eine fast
unüberwindliche Hürde darstellt. Der Antrag lautet wie folgt:
„Der Gemeinderat spricht sich dafür aus, dass die
Gehsteigverpflichtung im Eßlinger Siedlungsgebiet zwischen Schafflerhofstraße
und Wehrbrücklstraße nicht eingelöst wird.
Auch hier wird die sofortige Abstimmung verlangt.“
Ich ersuche um Zustimmung zu allen fünf Anträgen und
danke für die Aufmerksamkeit. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als
Nächster am Wort ist Herr GR Parzer.
GR Robert Parzer (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Frau
Berichterstatterin!
Auch ich werde nicht sehr lange brauchen. Ich möchte
nur ein paar Anmerkungen machen.
Wir haben schon im März 2004 im Ausschuss und auch in
einer Pressekonferenz über diese Deponie am Rautenweg gesprochen. Wir in der
Donaustadt haben damals verlangt, dass die Deponie am Rautenweg nicht eine
Lebensdauer bis 2020 haben soll, wie jetzt im Raum steht, sondern, wenn möglich,
bis 2011 endlich geschlossen werden soll. Ich könnte mir vorstellen, dass die
jetzige Widmung für die Donaustädter viel schöner gewesen wäre, wenn es eine
Renaturierung sowie die Auflage gegeben hätte, dieses Gebiet als
landwirtschaftliche Fläche wieder zu verwenden oder für Parks schön
herzurichten. Ich denke jetzt ans WIG-Gelände und so weiter. Auch hier hätte es
eine Möglichkeit gegeben, die Deponie nicht mehr aufrechtzuerhalten.
Wenn die Deponie nicht mehr offen ist, dann ist das
ein Vorteil für die Donaustädter. Jetzt belästigen uns dauernd LKW-Verkehr,
Staub und Gestank. Das ist wirklich ein Problem! Jemand, der die Gegend kennt,
weiß, dass das angrenzende Gebiet und die Gartenanlagen, wenn es dort stärkere
Winde gibt, und zwar ohne die Winde von der Platte in Betracht zu ziehen, mit
Schmutz, Papier und Plastik bedeckt ist, und das ist furchtbar und alles andere
als angenehm!
Die Stadtregierung hat auch schon damals nicht auf den
Rat eines Experten-Teams gehört, das damals schon gesagt hat, dass die neu zu
bauende Müllverbrennungsanlage größer angelegt werden sollen hätte. Dann hätten
wir uns nämlich wirklich erspart, die Deponie weiter zu nutzen, und hätten
vielleicht sogar den Flötzersteig schließen können. Auch damit wären viele
Bürger einverstanden gewesen.
Sie werden daher wohl verstehen, dass wir dem nicht
zustimmen werden. Wir lehnen diesen Flächenwidmungsplan wirklich ab, und zwar
vor allem deswegen, weil es ein Zeichen in Richtung einer
Abfallwirtschaftspolitik in dieser Stadt ist, das wir nicht befürworten können
beziehungsweise im Hinblick auf welches wir im Namen der Bürger der Donaustadt
jetzt ein Veto einlegen.
Zum Abschluss noch zwei andere Punkte.
Zunächst möchte ich einen Beschlussantrag einbringen.
In diesem geht es um entsprechende Maßnahmen zur Beseitigung der
Unfallgefahren. Sie haben es in den Zeitungen gelesen. Die FPÖ hat ungefähr
einen gleichen Antrag betreffend Windböen und die Gefahr für Passanten auf der
Donauplatte eingebracht. Wir verlangen dafür die sofortige Abstimmung.
Ich möchte noch zwei Sätze zu Kollegen Mahdalik von
der FPÖ sagen. Mir gefällt es immer wieder, wenn die FPÖ ihre Panikanträge
bringt, die wirklich ... (Zwischenruf von GR Dr Herbert
Madejski.) Ich weiß! Ich kenne Herrn Mahdalik schon viele Jahre! Aber ich
lese auch sehr viel in den Zeitungen und musste feststellen, dass genau dort,
wo dem Masterplan schon zugestimmt wurde, dann plötzlich immer Änderungen
kommen, weil man auf Stimmenfang aus ist. Und ich kann es nicht goutieren, dass
man eigentlich schon beschlossene Punkte dann wieder ändern will.
Heute sprechen wir von der Tokiostraße. Es hat
diesbezüglich wirklich eine Versammlung gegeben, aber dort war, aus welchen
Gründen auch immer, kein FPÖ-Mandatar anwesend. Deshalb meine ich, dass das
wirklich nur Stimmenhascherei ist!
Betreffend die Gehsteige in
Eßling, solltest du, Herr Kollege Mahdalik, einmal mit mir durch Eßling gehen!
Du kennst nämlich Eßling wahrscheinlich nur vom Autofahren. Ich meine, dass das
eine wirklich gute Aktion ist, die
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