Gemeinderat,
45. Sitzung vom 26.03.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 90 von 106
Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz für alle
Kinder von null bis sechs Jahren. In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an
den amtsführenden Stadtrat für Bildung, Jugend, Information und Sport
beantragt. Wer diesem Antrag zustimmen kann, den bitte ich um ein Zeichen mit
der Hand. - ÖVP, FPÖ und GRÜNE. Das ist nicht die erforderliche Mehrheit.
Es gelangt nunmehr die Postnummer 32 der
Tagesordnung zur Abstimmung. Sie betrifft eine Subvention an den Verein „Public
Art Projects". Wer dieser Postnummer die Zustimmung geben kann, den bitte
ich um ein Zeichen mit der Hand. - GRÜNE, SPÖ und ÖVP, somit mehrstimmig
beschlossen.
Nun gelangt die Postnummer 1 der Tagesordnung
gleich zur Abstimmung, weil wieder keine Wortmeldung mehr vorliegt. Sie
betrifft eine Subvention an den Verein FIBEL - Fraueninitiative Bikulturelle Ehen
und Lebensgemeinschaften. Wer diesem Geschäftsstück die Zustimmung erteilen
kann, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Ich stelle die Zustimmung
bei SPÖ und GRÜNEN fest.
Die Postnummer 2 der Tagesordnung wird auch nur
mehr abgestimmt. Sie betrifft eine Subvention an den Verein „WUK - Verein zur
Schaffung offener Kultur- und Werkstättenhäuser". Wer dieser Postnummer
die Zustimmung erteilen kann, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - ÖVP,
SPÖ und GRÜNE, mehrstimmig so beschlossen.
Ich schlage vor, die Berichterstattungen und die
Verhandlungen über die Geschäftsstücke 3, 4, 7, 8, 10, 11, 12, 13, 17, 18 und
21 der Tagesordnung, sie betreffen diverse Subventionen beziehungsweise
Förderungen an verschiedene Vereine, zusammenzuziehen und die Abstimmung
getrennt durchzuführen.
Hat jemand dagegen einen Einwand? - Das ist nicht der
Fall.
Dann bitte ich den Berichterstatter, Herrn GR
Bacher-Lagler, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter GR Norbert Bacher-Lagler:
Frau Vorsitzende! Meine Damen und Herren! Ich ersuche um Zustimmung.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Ich eröffne die Debatte. Zum Wort gemeldet ist Frau
GRin Matiasek.
GRin Veronika Matiasek
(Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Vorsitzende!
Herr Berichterstatter! Frau Stadträtin! Sehr geehrte Damen und Herren!
Wir werden sämtlichen Aktenstücken, die in sich eine
Subventionssumme von knapp 2 Millionen EUR bergen, nicht zustimmen.
Vieles habe ich schon sehr oft wiederholt. Es war aus
vielen Akten eines wieder einmal klar herauszulesen. Es gibt bei den
Zuwanderern, bei den Migranten ganz massive Defizite im Bereich Bildung, im
Bereich Sprache, aber auch im Bereich soziales Verhalten. Das soll nun alles
nachgeholt werden, und zwar auf Kosten der österreichischen Steuerzahler! Dazu
sagen wir ganz einfach Nein! Sie tragen dafür die Verantwortung. Sie werden
sich eine andere Lösung ausdenken müssen. Wir haben immer gesagt, Integration
muss von denjenigen, die sich hier eingliedern sollen, schwerpunktmäßig
getragen werden. Es kann nicht sein, dass die Steuerzahler mit solchen Unsummen
belastet werden und dann noch die Auswirkungen dieser Defizite zu tragen haben!
(Beifall bei der FPÖ.)
Ich möchte von einem sehr hoch subventionierten
Verein sprechen, nämlich dem Verein Station Wien, dem diesmal knapp
660 000 EUR gewährt werden und der unterschiedliche Tätigkeiten
macht, von Sprachkursen bis zu interkulturellen Begegnungen, unter anderem auch
Beratung im Sinne von einer eher psychologisch angehauchten Problemberatung von
Migranten. Da fällt mir ein Beispiel als besonders drastisch auf - es sind
mehrere, aber das ist wirklich arg -, wofür man die Steuerzahler heranzieht,
vor allem unter dem Aspekt, dass wir erst kürzlich festgestellt haben, dass es
etwa bei der Früherkennung, Frühförderung in der Kinder- und Jugendpsychiatrie,
-psychotherapie ein erhebliches Manko gibt, dass Therapien gar nicht gemacht
werden können oder abgebrochen werden, weil die Eltern zur Kassa gebeten werden
und sie es sich nicht leisten können. Da gibt es Probleme, die einer Diagnose
und anschließenden Beratung und Therapie unterzogen werden, die sich dann so
darstellen: Der Mann ist politisch links orientiert. - Na und? Soll er sein. -
Er war in der Türkei kommunistisch aktiv - sein gutes Recht - und
Fußballspieler. - Wie viele andere Männer auch. - Die Frau ist konservativ und
religiös. - Soll sein. - Hier wird ein transkulturelles Eheproblem
diagnostiziert. Es gibt Konflikte bei der gemeinsamen Freizeitgestaltung. Sport
versus Moschee. - Sie kennen das sicher auch in Ihrem persönlichen Umfeld, das
hat überhaupt nichts mit einem Integrationsproblem zu tun! Diese Konflikte
finden wir, glaube ich, in tausenden österreichischen Ehen oder Haushalten. Ich
finde es, gelinde gesagt, sehr unverantwortlich und es ist wirklich eine
Zumutung an die Steuerzahler, für solche Probleme, die sich überall auf der
Welt darstellen, aufzukommen! Bitte überdenken Sie hier Ihre Politik und lassen
Sie die Menschen in Ruhe! (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als
Nächste am Wort ist Frau GRin Jerusalem.
GRin Susanne Jerusalem (Grüner Klub
im Rathaus): Frau Vorsitzende! Herr Berichterstatter! Meine sehr verehrten
Damen und Herren!
Ich möchte es kurz machen. Nur eine kurze Anmerkung
an meine Vorrednerin: Sie wissen schon, dass Migranten und Migrantinnen auch
Steuerzahler sind? (GR Dr Herbert
Madejski: Teilweise!) Man kann das nicht so darstellen, da sind die
Migranten und dort sind die Steuerzahler! Das ist vollkommen falsch! (GR Dr Herbert Madejski: Was sagen Sie zu
dem Beispiel mit dem Fußballer und der Frau in der Moschee?)
Um es tatsächlich kurz zu machen,
möchte ich einen Antrag einbringen. Ähnliche Anträge bringe ich seit zehn Jahren
ein. Es geht einmal mehr um die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge, die
nach unserem Wunsch nach gleich behandelt werden sollen wie österreichische
Kinder und die daher, wenn sie fremd untergebracht werden, nach den üblichen
Standards der
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