Gemeinderat,
45. Sitzung vom 26.03.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 86 von 106
den Akt unterstützen können, das als Stadt gemeinsam
durchzuführen. Wir hatten im Ausschuss eine kurze Diskussion zum Kinderbüro.
Kinder als geborene ForscherInnen sozusagen mit
solchen Projekten konfrontieren zu können, sie unterstützen zu können, sich in
ihrer Art Wissen über ganz verschiedene Felder anzueignen, ist schön, besonders
auch on tour und vor Ort bei jenen Kindern, die vielleicht nicht den Weg in die
Uni selbst finden, durch Eltern, die sie darauf stoßen, also auch in
Lebensbereiche von Kindern vorzudringen, die sich das sozusagen alleine
erarbeiten müssen, nicht die Unterstützung von zu Hause haben. Also sicherlich
eine ganz gelungene Sache.
Ich bitte um Zustimmung.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Wir kommen nun zur Abstimmung.
Mir
liegt ein Abänderungsantrag der ÖVP vor. Er wurde erst vor Kurzem vorgetragen. Es
wird die sofortige Abstimmung verlangt. - Wer diesem Abänderungsantrag die
Zustimmung gibt, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Wird von ÖVP, FPÖ
und GRÜNEN unterstützt und ist damit nicht ausreichend unterstützt.
Wir
kommen daher zur Abstimmung über die Postnummer 29. Ich bitte jene Damen
und Herren des Gemeinderates, die diesem Poststück ihre Zustimmung geben, um
ein Zeichen mit der Hand. - Ich danke für die einstimmige Annahme.
Es
gelangt nunmehr die Postnummer 31 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie
betrifft eine Subvention an die Österreichischen Kinderfreunde,
Landesorganisation Wien. Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GRin Mag (FH)
Tanja Wehsely, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Mag (FH) Tanja Wehsely: Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren! Ich
bitte um Zustimmung.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich eröffne die Debatte. Zum Wort gemeldet ist Herr GR Mag
Jung. Ich erteile es ihm.
GR Mag Wolfgang Jung (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Herr Vorsitzender! Frau Berichterstatterin! Meine
Damen und Herren!
Nachdem wir dieses Thema morgen noch ausführlich
behandeln werden, kann ich es kurz machen.
Ich bringe den Beschlussantrag der GRe Gudenus,
Matiasek und Jung betreffend kostenloser Kindergarten ein. Er behandelt im
Wesentlichen unsere Besorgnis, dass die politischen Vorgaben hinsichtlich der
Rahmenbedingungen auf Kosten des jetzt schon total überlasteten Personals
umgesetzt werden könnten. Es fehlen, wie bekannt, ungefähr 140 Planstellen für
KindergartenpädagogInnen, die nicht besetzt sind. Der Antrag lautet:
„Der Wiener Gemeinderat spricht sich für eine
kräftige Aufstockung der finanziellen Mittel für Adaptierung und Schaffung von
Kindergartentagesheimen, als auch für die Aufnahme von Personal in den Wiener Kindergärten
in der Höhe von mindestens 20 Millionen EUR jährlich, zweitens für die
Anstellung von weiteren mindestens 500 Kindergartenpädagogen, drittens für die
Aufstockung von Kindertagesheimen und Gruppen, sodass jedes in einem
Kindertagesheim zu betreuende Kind einen Platz erhält, viertens für eine
Regelung, bei der auch die Betreuung durch Tagesmütter kostenlos angeboten
werden kann, fünftens für einen Rechtsanspruch auf einen kostenlosen
Kindergartenplatz und sechstens dafür aus, dass die Gemeinde Wien private
Kindergärten so unterstützt, dass auch dieser kostenlos angeboten werden kann.
In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung
verlangt.“ - Danke. (Beifall bei der
FPÖ.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Als Nächste zum Wort gemeldet ist Frau GRin Riha. Ich erteile es ihr.
GRin Monika Riha (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Herr Vorsitzender! Frau Berichterstatterin! Sehr
geehrter Herr Stadtrat! - Ich glaube, er ist noch da. Ja. - Sehr geehrte Damen und
Herren!
Ich hatte zwar eigentlich vor, mich länger mit dem
Thema Kinderbetreuung zu beschäftigen, aber da es morgen ein Schwerpunkt wird,
werde ich auch versuchen, eine Kurzfassung zu bringen. Es ist mir aber schon
wichtig, ein paar Details oder ein paar Dinge festzuhalten.
Wenn Sie, Herr Jung, 500 neue
KindergartenpädagogInnen fordern, dann ist das eine gute und richtige
Forderung, nur die Frage ist, wo wir diese hernehmen, weil man sie ja nicht
erfinden kann. Man kann sie auch nicht über das AMS suchen. Man kann sie auch
nicht innerhalb von drei Monaten ausbilden. Diese Ausbildung dauert mehrere
Jahre. Bei der Ausbildung, die derzeit stattfindet, wo immer von 750 Personen
in der Ausbildung gesprochen wird, ist festzuhalten, dass derzeit maximal 30 Prozent
der SchülerInnen von den Bildungsanstalten in den Beruf gehen. Das heißt,
70 Prozent gehen nicht in den Beruf.
Faktum ist, es fehlen derzeit
KindergartenpädagogInnen. Diese werden zum Teil noch durch
KindergartenpädagogInnen aus den Bundesländern ersetzt, aber auch das wird mit
dem Ausbau der Kindergärten in den Bundesländern nachlassen. Wir haben bis zum
nächsten Fertigwerden, nämlich im Jahr 2011, zwei Jahre lang einfach ein
Defizit, wo wir nicht wissen, wo wir die KindergartenpädagogInnen hernehmen.
Das ist ein Fakt. Da wird uns in den nächsten zwei Jahren etwas einfallen
müssen, denn sonst nützt auch der gebührenfreieste Kindergarten nichts, wenn es
keine KindergartenpädagogInnen gibt, die drinnen stehen.
Das Zweite ist, wenn es einen
Kindergarten geben soll, der gebührenfrei ist - wobei da noch die Frage ist,
wie er tatsächlich ist, aber diese Debatte werden wir vielleicht morgen
intensivieren -, dann brauchen wir auch genügend Plätze, wenn Herr Bgm Häupl
verspricht, jedes Kind in Wien von null bis sechs wird einen gebührenfreien
Kindergartenplatz erhalten. Daher hoffe ich, Herr StR Oxonitsch, Ihre Aussage,
Kindergarten von null bis drei war nur ein Versprecher. (Amtsf StR Christian Oxonitsch: Ja!) - Okay! Wir meinen gemeinsam
null bis sechs. Dann brauchen wir einfach Kindergartenplätze. Im Moment können
Sie den Eltern nicht versprechen, dass jedes Kind einen Kindergartenplatz
erhält. Faktisch
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