Gemeinderat,
45. Sitzung vom 26.03.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 39 von 106
Diskussionen ersparen, oder es wäre ja peinlich, wenn
man nach Klagenfurt schaut, was dort jetzt los ist. Dass wir uns das alles
erspart haben und hier wirklich mit vielen Mitteln entsprechende Renovierungen
durchgeführt haben, finde ich eigentlich ebenfalls einen Pluspunkt.
Deswegen tut es mir leid, dass es da seitens der
Opposition teilweise einen unversöhnlichen Standpunkt gegenüber Grete Laska
gibt, wenn man sich die Bilanz ansieht. Das muss ich als Ausschussmitglied
sagen; ich bin, als sie Stadträtin wurde, gerade als junger Gemeinderat in den
Ausschuss gekommen und habe das daher mitverfolgen können. An sich muss man
sagen, dass da schon Gestaltungswille und Gestaltungskraft vorhanden sind, dass
sie in vielen inhaltlichen Bereichen Wien wirklich mit gestaltet und auch
weitergebracht hat. Ich will jetzt nicht alles aufzählen, wohl aber ein paar
Punkte, die mir auch wichtig erscheinen.
Sie hat selbst die Jugendzentren angesprochen. Sie
hat die aufsuchende Jugendarbeit eigentlich in Wien etabliert und mit Geld
ausgestattet, die Parkbetreuung. Dass die Stadt das, was jetzt Jugendarbeit
ist, eigentlich erst möglich gemacht hat, das ist ihr politischer Wille
gewesen, den sie auch real umgesetzt hat, mit sehr viel Personal, mit sehr viel
Geld. Sie hat, nebenbei gesagt, auch das neue Jugendschutzgesetz auf eine ganz
neue, nämlich vorher diskutierte Art und Weise eingebracht, umgesetzt und mit
den Jugendlichen selbst erarbeitet.
Sie hat bei der Jugendwohlfahrt - auch wenn das jetzt
kritisiert wurde - mit der Heimreform 2000, glaube ich, einen richtigen,
wichtigen Schritt gemacht, der eben dazu geführt hat, dass es keine Heime mehr
gibt, dass es nur Wohngemeinschaften gibt. Dass man nun im Nachhinein sagt, wir
werden vielleicht eine heimähnliche Struktur wieder brauchen können - ja, mag
sein, mag auch nicht sein. Aber das war ein wichtiger, eigentlich ein wuchtiger
Schritt, der hier umgesetzt wurde.
Der Gratiskindergarten wurde von ihr mit eingeleitet.
Bei den Kindergärten und Kinderbetreuungsangeboten, muss man sagen, ist Wien
doch eine wirkliche Erfolgs-Story: Wir haben bei Weitem das größte
Betreuungsangebot! Ich erspare Ihnen jetzt die Zahlen, wir haben das auch schon
in vielen Diskussionen abgehandelt. Wir haben dadurch auch die größte
Frauenerwerbsquote, die ja unmittelbar damit zusammenhängt. Wir haben seit 1994
über 12 000 neue Plätze geschaffen, es gibt also nicht nur einen
qualitativen, sondern auch einen quantitativen Ausbau. Und - da mich ja Bildung
besonders interessiert - es gibt den Bildungsplan, den wir als erstes Bundesland
gemacht haben, worin wir auch pädagogisch inhaltlich festgeschrieben haben, was
im Kindergarten passieren soll.
All das ist geschehen! Wir haben in der Bildung -
weil man gesagt hat, dass da nicht genug passiert ist - diesmal die
Bildungsmilliarde erreicht. Wir haben diese 600 Millionen für die
Renovierung der Schulen zur Verfügung. Da geht es aber nicht nur darum, dass
man neuen Platz schafft - das ist wichtig, und auch dazu wird das eingesetzt -,
sondern wir haben die meisten Ganztagsschulen, wir haben das Erfolgsmodell Neue
Mittelschule, und wir haben jetzt das Campusmodell.
Auch da war es immer so, dass die ÖVP zuerst gesagt
hat: Warum gebt ihr kein Geld für die Schulen aus? Dann haben wir es
beschlossen, real zuerst im Monte Laa; das Erste, was passiert ist: Die ÖVP
kommt heraus und sagt, das war zu teuer! Eine Sitzung, nachdem gesagt worden
ist, es wird nicht genug Geld ausgegeben! Daran sieht man also auch, dass da
ein schneller Wechsel der Argumentation - je nach dem, was passiert - möglich
ist.
Es gibt außerdem das Eins-und-eins-Modell, das hier
so sehr kritisiert wird. Ich finde es eigentlich ein gutes Modell, denn es ist
klar, dass die Vorschulklasse nur diejenigen trifft, die noch immer nicht
Deutsch können, dass diese aber nicht weitergeführt werden, sondern sich dann
auflösen. Das eine Jahr zusätzlich wollen wir den Kindern gönnen, damit eben
diese Möglichkeit besteht.
Wir haben es ja in dem Sinn nicht rassistisch
angelegt. Also anders, als die FPÖ es fordert, haben wir uns das bei allen Kindern
angeschaut. Bei 20 Prozent derjenigen, die nicht genug Deutsch können und
nicht schulreif waren - denn da geht es ja nicht nur um Deutsch, sondern da
geht es um soziale Fähigkeiten (GR Mag Wolfgang Jung: Wollen Sie sagen, dass
wir etwas rassistisch angelegt haben, Herr Kollege Vettermann?), da geht es
ums Musische, da geht es auch darum, ob man sich entsprechend bewegen kann -,
bei 20 Prozent ... (GR Mag Wolfgang Jung: Hallo, so geht das
nicht! Wir haben nicht Konzepte rassistisch angelegt! Bitte, das im Protokoll
zu überprüfen!)
Ja. (StR David Ellensohn: Stimmt ja!)
Außerdem, wenn ich dafür einen Ordnungsruf bekomme, okay. Ich habe es eben so
wahrgenommen. (GR Mag Wolfgang Jung: ... ist ein Unterschied! - Weitere
Zwischenrufe.)
Okay, also 20 Prozent derjenigen haben auf jeden
Fall keinen Migrationshintergrund, daher war es gut, dass wir es nicht nur auf
die Migranten, sondern auf alle ausgedehnt haben. Es werden die 20 Prozent
ebenfalls entweder Deutsch nachlernen oder in ihrer sozialen Reifung unterstützt
werden. Das wollte ich damit sagen, und es ist daher, glaube ich, auch ein
gutes Modell.
Bei der Bildung muss man
natürlich auch andere Dinge dazusagen, wie die neue Hauptbücherei oder zum
Beispiel das neue Stadtfernsehen Okto, wo es um Medien gegangen ist. Denn an
sich ist das Ressort für alle Wienerinnen und Wiener da.
Es ist ein menschliches
Ressort, das auch den Sport betrifft. Da habe ich schon die EM angeführt, aber
zu nennen ist zum Beispiel auch der City-Marathon, der hier stark eingeführt
wurde - apropos Breitensport -, oder für alle Wienerinnen und Wiener eben die
Bespielung am Rathausplatz, die stattgefunden hat, sei es das Opernfestival,
sei es der Eistraum. Auch da zeigt sich - oder an den Bädern, wo man gesagt
hat, sie bleiben weiter öffentliches Eigentum, das ist ja eine Sache, die uns
auch etwas wert ist -, dass wir hier einfach Service von Wien für die
Wienerinnen und Wiener leisten können.
Das alles hat Grete Laska
angeregt, durchgesetzt,
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