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Gemeinderat, 45. Sitzung vom 26.03.2009, Wörtliches Protokoll  -  Seite 38 von 106

 

warum man das heute wieder hätte präsentieren sollen und müssen. Die Dinge laufen, wie sie geplant sind.

 

In dem Sinn, weil der Vorsitzende bei Ihnen immer plakatiert wird als Zweiter, er hat es auch schon gewusst oder einmal etwas Ähnliches gesagt und so weiter, also wenn man immer nur versucht, als Zweiter durchs Ziel zu laufen, ist das eine Art Mantra. Vielleicht kann man so Zweiter werden, aber in dem Sinn wird es nicht funktionieren.

 

Zur EM, weil sie das Hanappi-Stadion angesprochen haben, muss ich sagen, ich war bei der Debatte, sowohl beim Prater- als auch beim Hanappi-Stadion hier Diskutant. Da will ich die Diskussion jetzt nicht wiederholen. Ich meine, das haben Sie auch nicht gemacht. Ich möchte nur zwei oder drei Dinge in Erinnerung rufen:

 

Das eine ist, dass immer gesagt wurde, wir wissen nicht, wie viele Tage offen sind, das können zwei, fünf, sieben, zehn Tage sein, je nachdem, ob Holland oder ob Italien weiterkommt, aber wir müssen es jetzt planen und beschließen, um es nachher, wenn es notwendig ist, zu haben. Wir haben damals 7 Millionen EUR bereitgestellt.

 

Die ÖVP hat damals eigentlich die ganz gegenläufige Kritik geäußert, sie hat gesagt: Das ist viel zu wenig, das wird alles nicht funktionieren, die Leute werden in Hütteldorf alles niedertrampeln, die Bevölkerung muss auswandern, es wird das alles nicht fassen, das kann nicht funktionieren. Jetzt sieht man, es hat gut funktioniert, war aber nur an vier Tagen notwendig, und jetzt sagt man: Ui, was heißt, zu wenig - zu viel! (Heiterkeit bei der SPÖ.) Schwupps, Hauptsache, es bleibt in dem Sinn etwas hängen.

 

Ich meine, dass es dann, im Ganzen gesehen, relativ teuer war, ist klar. Aber es gab ja hier die Debatte, es wurde vorher extra gesagt, und die Mittel wurden bereitgestellt. Das wollte ich einfach auch einmal klar sagen, weil ich selbst in der Diskussion direkt involviert war und darauf auch hingewiesen habe.

 

Ich meine, da gibt es überhaupt einen gewissen schwarz-grünen Paarlauf, muss ich sagen, was das betrifft, an Wien immer wieder etwas hängen zu lassen. Während es aber aus meiner Sicht so ist, dass die ÖVP das eher konservativ abhandelt, haben es die GRÜNEN sozusagen ein bisschen mit der Bildungsschicht. Das ist ja okay, aber da sage ich nur: Gescheit ist nicht obergescheit, und gebildet ist nicht eingebildet. Da muss man also zumindest einen klugen Weg der Belehrung finden, nicht immer sozusagen einen - aus meiner Sicht - der ständigen Besserwisserei, weil Wien das auch nicht verdient hat.

 

Aber nun zu den inhaltlichen Dingen, die gesagt worden sind: Ja, das ist ein wichtiges Ressort, da habe ich mit Kollegin Vassilakou die gleiche Meinung. Es ist auch eine Herausforderung in der Schule gegeben, und sie wird aus meiner Sicht gut bewältigt. Aber trotzdem ist das nicht weg, die Dinge verstärken sich ja! Wir haben zu 50 Prozent einen Migrationshintergrund bei den Kindern, die jetzt hereinkommen, aber wenn man sich die Geburten anschaut, wissen wir, es werden 60 Prozent werden. Das kann niemanden verwundern, die Kinder sind ja jetzt schon auf der Welt; sie sind nur noch nicht in der Schule, aber sie wachsen heran.

 

Dass es diese Herausforderung gibt und dass man darauf Rücksicht nehmen muss, ist ja unbestritten und eine klare Sache. Es wird natürlich auch die Art und Weise, wie wir damit umgehen, für das Wiener Schulwesen typisch sein. (GR Mag Wolfgang Jung: Das war aber auch klar, dass es mehr Schüler gibt ...!) Wenn es auch in den anderen Bundesländern nicht so ist, in Wien ist es so, und da gilt es eben, wie ich zuerst gesagt habe - weil ich schon wieder allerlei FPÖ-Töne vernehme, aber ich habe es nicht genau gehört -, ein gutes Miteinander entsprechend zu schaffen.

 

Ich möchte auch die Praterdiskussion nicht wieder ewig aufrollen, sondern dazu sei nur eines gesagt. Dass man das politisch einmal angegangen ist, ist auf alle Fälle auch ein politischer Erfolg der Frau Vizebürgermeisterin gewesen. Damals, als man begonnen hat, sich um das zu kümmern, hat es ja keine öffentlichen Toiletten gegeben, auch keinen Plan, da hat man nicht gewusst, was überhaupt los ist. Es hat keine Vorplatzgestaltung gegeben, auch keine Messe, der Prater ist ja ein größeres Gebiet als der Prater-Vorplatz, der jetzt diskutiert wurde.

 

Dann haben wir hier letztendlich wieder alle Mittel gemeinsam beschlossen. Auch die nachgeschossenen Mittel, die da notwendig wurden, sind hier vorgestellt, diskutiert und beschlossen worden. Es ist also das Geld nicht zu unserer Überraschung ausgegeben worden, sondern mit Wissen und Wollen des Gemeinderates.

 

Dementsprechend wurden auch die anderen Punkte schon angesprochen, etwa die Ausbildung der KindergartenpädagogInnen, dass wir hier mit dem AMS etwas machen. Dass wir mit Studienabgängern, also mit Studentinnen und Studenten, Kurzausbildungen durchführen, wurde schon gesagt, und dass daher natürlich mehr bleiben sollen. Bei den KindergartenpädagogInnen ist es ja das Problem - oder eigentlich nicht das Problem, sondern die gute Sache, für die ich immer gekämpft habe, ich bin ja sogar für eine universitäre Ausbildung -, dass die Matura es unmöglich macht, vorherzusagen, wie viele von denen, die die Schule gemacht haben, dann wirklich auch den Beruf ergreifen, oder wie viele studieren. Dementsprechend ist bei etwas Älteren, die die Berufswahl treffen, die Chance, dass sie dann wirklich damit beginnen, um vieles größer.

 

Diese zwei, drei Zusatzausbildungen bieten wir jetzt an. So werden wir ausbilden, weil niemand voraussagen kann, wie viele der AbsolventInnen dann studieren und wie viele direkt in den Beruf gehen. Ich glaube, wenn die Zeiten ein bisschen härter und schlechter werden, wird es vielleicht eine Spur mehr geben, die dann wirklich damit beginnen. Aber auch da lassen wir uns überraschen.

 

Zur Schulsozialarbeit: Es hat ein Projekt im 15. Bezirk gegeben, das auch evaluiert wird. Dass man die Sportstadien renoviert - also Happel-, Hanappi- und Horr-Stadion -, ist meiner Ansicht nach eigentlich eher ein Pluspunkt. Letztendlich, meine ich, wollen wir uns da

 

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